Routiniertes Mesum nervt Kinderhaus

Von Fabian Renger

(13.02.22) Lust auf Sportwetten? Wir hätten da eine todsichere Anlage für euch. Wettet doch einfach, dass der SV Mesum ein Elfmeter-Gegentor bekommt. Davon kriegt er in dieser Spielzeit zu oft welche. Und im Kalenderjahr 2022 resultieren alle Mesumer Gegentore in Pflichtspielen bislang aus Strafstößen. Also bitte, ab ins Hinterhof-Wettbüro...vorher aber bitte noch weiterlesen. Denn Mesums 4:1 (2:1)-Auswärtserfolg bei Westfalia Kinderhaus war ein weiterer Fingerzeig dafür, dass es aktuell angenehmere Gegner gibt als das Team aus dem Hassenbrock..

SVM-Coach Marcel "Cello" Langenstroer hatte von seiner Mannschaft mehr Ekelhaftigkeit gefordert. Anders gesagt: Die Mesumer sollen unangenehmer zu bespielen sein. Mesums scheint auf einem guten Weg. Wie schon in Erkenschwick klappte das nämlich auch in Kinderhaus prima. "Wir nerven den Gegner immer wieder", umschrieb es Langenstroer später. "Wir haben nicht viel zugelassen, waren sehr kompakt und sehr aggressiv. Das war eine sehr routinierte Leistung."

"Ein gebrauchter Sch*iß-Tag"

Stimmte voll und ganz, diese Analyse. Denn Kinderhaus gewann kaum zweite Bälle, verteidigte nicht gut und ließ sich so mit relativ einfachen Mitteln in die Knie zwingen. "Vielleicht haben wir auch die falsche Takktik gewählt. Vielleicht waren wir zu offensiv ausgerichtet", schloss sich Kinderhaus-Coach Holger Möllers selbst mit ein in seiner Generalkritik. "Wir haben heute keine gute Mannschaftsleistung gezeigt - das war von allen Beteiligten heute nicht gut. Auch nicht von uns. Ich akzeptiere das aber, weil das einfach ein gebrauchter Sch*iß-Tag war."

Ein gebrauchter Tag, an dem der SVM pro Halbzeit jeweils binnen kürzester Zeit zuschlug. Eine Flanke von Omar Guetat von links drückte Luca Bültel mit der Brust zum 1:0 über die Linie (10.), Elias Strotmann erhöhte auf 2:0 (17.). Massih Wassey durfte danach den obligatorischen Elfmeter im Mesumer Netz zum 2:1-Anschluss parken (32.). Es war nur ein Strohfeuer. Das 3:1 markierte dann Philip Grewe. Elias Strotmann hatte schön von rechts geflankt, Grewe nahm den Ball volley per Dropkick und traf mit ordentlich Schmackes. Tolles Tor (49.). Wenig später überlupfte Guetat Westfalias Torwart Tim Siegemeyer zum 4:1-Endstand (57.).

Drei Gegentore kassierte Mesum damit in 2022 in der Liga. Alle drei vom Punkt. Das ist zu viel. Zweifelsohne. Doch solange die Defensive in den restlichen Spielminuten so wacker ihren Mann steht, ist es wohl zu verkraften. Und in Kinderhaus war man fast schon froh, denn wie heißt es noch gleich: Lieber einmal kräftig den Hintern versohlt bekommen als ständig. Auch wenn's in der Vorwoche auch ergebnistechnisch rundgelaufen war...

Westfalia Kinderhaus - SV Mesum 1:4 (1:2)
0:1 Bültel (10.), 0:2 Strotmann (17.)
1:2 Wassey (32./FE), 1:3 Grewe (49.)
1:4 Guetat (57.)