Westfalenliga 1
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Kein normales Fußballspiel
Von Fabian Renger
(03.10.21) Es gibt normale Fußballspiele. Und dann gibt es das Spiel zwischen dem SuS Neuenkirchen und dem 1. FC Gievenbeck. Es war ein 90-minütiges Spektakel sondergleichen. Mit 7:4 (4:2) gewannen die Gievenbecker am Haarweg. Alleine fünf (!) Gievenbecker Tore erzielte Christian Keil. Es gab einen Platzverweis, es gab vier (!) Elfmeter, es gab zwei Freistoßtore, es gab eigentlich alles. Und es gab eigentlich nichts, was es nicht gab. Abgesehen von einem Eigentor. Herrschaftszeiten. Da mussten wir uns auch erstmal schütteln...
Genauso erging es FCG-Coach Florian Reckels. Der kam auch etwas durcheinander, wie er nachher verriet: "Ich wusste zwischendurch nicht genau, wie es steht, ehrlich gesagt." Damit war er längst nicht der einzige im weiten Rund.
Alleine für die erste Hälfte hätte der Neuenkirchener Kassierer einen Topspiel-Bonus extra einsacken können von den zahlenden Gästen. Freistoß von Joshua Roß - 1:0 für den SuS (5.). Freistoß von Christian Keil - 1:1 (13.). Heftige Hereingabe von rechts an den zweiten Pfosten, Kopfball von Keil - 1:2 (27.). Wiederanpfiff, Angriff des SuS, Flanke von rechts, Luftduell zwischen Philip Röhe und Leonard Zenuni, Schiedsrichter Philip Dräger zeigte plötzlich auf den Punkt. Roß trat an - 2:2 (28.). Hallelujah.
Reicht euch schon? Hahaha. Da kommt noch einiges jetzt. Sorry.
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Beispielsweise das hier. Keils nächster Treffer, ein Strahl aus etwa 22 Metern, der unten rechts unter SuS-Schnapper Lukas Greiwe einschlug (36.). Oder drei Minuten später Keils vierter Streich. Jannik Balz wurde in der Box gelegt, wieder Elfmeter - 2:4 (38.). Meine Güte.
Es war ein bescheuertes Spiel. Emotional, intensiv, es ging zur Sache. Visier hoch und ab die Post. Hach, war das geil zum Zuschauen. Die zweite Halbzeit stand der ersten indes im Nichts nach. Weiter ging der Schlagabtausch mit einem Foul von Gievenbecks Johan Scherr an Peter Effing im Strafraum. Gelb-Rot für Scherr. Elfmeter Nummer drei. FCG-Torwart Nico Eschhaus parierte den Versuch von Roß stark, den Nachschuss setzte er rein - 3:4 (56.).
Jetzt fielen die Tore nach Eckbällen
Der FCG machte auch in Unterzahl keine Faxen. Wieder eine Standardsituation. Wieder war Keil beteiligt. Nun ein Eckball zur Abwechslung. Der wird geblockt und nochmal geklärt, vielleicht auch nochmal, irgendwie gibt's Gewusel und Gestocher, der Ball ist wieder im Netz. Neuenkirchen schreit 'Handspiel', Dräger winkt ab, diesmal war Balz der Torschütze - 3:5 (60.).
Natürlich gab Neuenkirchen jetzt Vollstoff, doch der FCG blieb trotz Unterzahl cool, ließ sich absolut nicht aus der Fassung bringen. Bis Jörg Husmann es dann doch wieder richtig spannend machte. Natürlich: Selbstverständlich abermals durch ein Standard, abermals ein Eckstoß, diesmal von der rechten Seite getreten von Peter Effing. Husmann steigt am höchsten - 4:5 (75.). Neuenkirchen drückte, drängte, wollte, konnte aber irgendwie nicht. Stattdessen schloss Henning Dirks einen Gäste-Konter mit einem lässigen Lupfer zum 4:6 ab (88.). Und Keil trat in der Schlussminute einen weiteren Elfmeter. Sein fünftes Tor. 4:7. Der Endstand (90.). Irre. Wir können nicht mehr.
"Das eine sehr reife Leistung der Mannschaft auch in Unterzahl. Wir haben unglaublich gut gekämpft, unglaublich gut verteidigt, irgendwie haben wir immer dran geglaubt", lobte Reckels. SuS-Trainer Tobias Wehmschulte resümierte derweil: "Ich denke, dass wir alles versucht haben, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber wir haben zu viele Fehler gemacht."
SuS Neuenkirchen - 1. FC Gievenbeck 4:7 (2:4)
1:0 Roß (10.), 1:1 Keil (13.)
1:2 Keil (27.), 2:2 Roß (28./FE)
2:3 Keil (36.), 2:4 Keil (38./FE)
3:4 Roß (56.), 3:5 Balz (60.)
4:5 Husmann (75.), 4:6 Dirks (88.)
4:7 Keil (90./FE)
Bes. Vorkommnisse:
FCG-Torwart Nico Eschhaus hält Foulelfmeter von Joshua Roß (56.)
Gelb-Rote für Gievenbecks Johan Scherr (55.)
