Borussia Emsdetten

Fazit Hinrunde: Na, wie war's, Roland Westers? "Durchwachsen." Was Borussias Trainer meint: Fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone sind nicht gerade das, was man sich am Teekotten vor der Saison unbedingt erhofft hätte. In Zahlen ausgedrückt: 17 Zähler und Platz elf. "Drei, vier Punkte mehr wären ganz schön", sagt Westers. Ihn ärgern im Rückspiegel vor allem Partien wie das 0:2 beim Letzten in Hamm oder die 2:3-Heimpleite gegen Aufsteiger Bockum-Hövel. Defensiv waren die Borussen mit 26 Gegentreffern zwar nicht toll, aber auch nicht ganz katastrophal unterwegs. 20 eigene Tore sind hingegen die viertwenigsten - nur die drei Teams auf den Abstiegsplätzen haben seltener gebutzt. Da geht mehr.

Vorbereitung: Ist ja gar nicht so schwer vor der Hütte. Acht Tore schoss Borussia zum Abschluss gegen den FC Epe (3:1) und gegen den SC Altenrheine (5:0). Ein gutes Ende, das dir Selbstvertrauen geben dürfte für die Ligaspiele. Zuvor setzte es eine  0:3-Pleite gegen den FCE, davor verlor Borussia 1:2 in Riesenbeck und siegte mit 3:0 in Reckenfeld. Aber naja. Vorbereitungsergebnisse sind eh nicht gerade so wichtig und so aussagekräftig wie ein Promilletest in Kölns Innenstadt am Rosenmontag.... 

Personal: Ein spannender Punkt. Parker Brannon und Attila Szabo kamen im Winter neu dazu. "Wenn wir aktuell alle da haben, haben wir 21 Feldspieler. Das ist schon schön", hat Westers eine richtig volle Kapelle. Felix Hinterding ist langsam zurück ins Training eingestiegen. Einzig Mats Hagel (Kreuzband) und Nick Wedi (Rücken) fehlen derzeit noch. Der Konkurrenzkampf ist immens. "Wir sind als Team ganz, ganz eng beieinander, was das Leistungsvermögen angeht. Es wird wahrscheinlich sehr wenige Spiele geben, die wir mit der selben Elf angehen - weil wir auf Kleinigkeiten Rücksicht nehmen und reagieren können." Was willst du mehr als Trainer? Heißt: Jeder muss Gas geben, um sonntags starten zu dürfen. Das treibt an.

Das lief gut in der Hinrunde: "An so Spielen wie in Nieheim siehst du, was möglich ist, wenn du 100 Prozent Vollgas gibst", erinnert der Übungsleiter ans wahnsinnige 3:3 vorm Weihnachtsfest. Auch das 1:1 in Hiltrup blieb ihm positiv hängen. Sowas möchte Westers gerne häufiger sehen. Defensiv war es ebenfalls nicht verkehrt. In drei Spielen gab's mal drei Gegentore, mehr Einschläge gab es nie. Eigentlich liest sich das gut.

Das wollen wir in der Rückrunde besser machen: "Was besser werden muss: Wir brauchen mehr Leidenschaft. Die haben wir in vielen Spielen nicht über 90 Minuten auf den Platz gebracht", vermisste der Coach in einigen Partien die nötige Konsequenz. Die fehlende Treffsicherheit hatten wir oben schon. Wo ist da das Problem? Besonders in der Vorbereitung merkte Westers das. "Teilweis waren wir viel zu kompliziert vorm Tor", sagt der Trainer. Ein paar Chancen blieben so ungenutzt auf der Straße liegen. Statt den Ball einfach aufs Tor zu hämmern, gab's dann noch einen Schlenker hier und einen Pass da - und zack, war die Kugel weg. "Ball rund, Tor eckig - Dankeschön", ist die Rechnung ja eigentlich relativ simpel. In sechs der 16 Spiele blieb Emsdetten ohne eigenen Treffer. Das muss besser werden.

Saisonziel: "So früh wie möglich den Abstand zur Abstiegszone vergrößern. Es muss das oberste Ziel sein, dass wir nicht bis zum letzten Spieltag bangen müssen", fordert Westers.

Heimspiel-Prognose: Die Borussen halten souverän die Klasse. Am Ende werden sie Zehnter.