Kinderhaus ist wieder im Zu-Null-Modus

Von Fabian Renger

(29.10.23) Langsam aber sicher ist Westfalia Kinderhaus wieder da angekommen, wo es in der Vorsaison war: Haus und Hof ist verriegelt. Anders ausgedrückt: Die Defensive steht. Bei GW Nottuln feierte Kinderhaus einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg. Es war der erste Dreier in der Fremde in der laufenden Spielzeit. Mehr noch: In den vergangenen vier Spielen kassierten die Kinderhauser ganze zwei Gegentore - und die auch noch jeweils durch einen Elfer. Diese Zu-Null-Mentalität machte Kinderhaus in der vergangenen Saison ja so stark. "Den Modus haben wir jetzt wieder alle verinnerlicht", freute sich Kinderhaus-Coach Holger Möllers.

Allerdings war es in Nottuln eine enge Kiste. "Entspannt war ich nicht", räumte Möllers ein. Und das hatte mehrere Gründe. In der ersten Hälfte war es beispielsweise eine ausgeglichene Begegnung. Kinderhaus hätte frühzeitig in Führung gehen können. Semih Daglar traf bloß die Latte des Nottulner Gehäuses. Daglar scheiterte zudem am guten GWN-Schnapper Christoph Hunnewinkel, der ihm das Leder im Bodenkampf abspenstig machte. Selbst verbuchte Nottuln eine ganz gute Gelegenheit. Alex Bilskis Versuch nach einer Standardsituation wurde allerdings noch so gerade im Getümmel von der Linie geklärt.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff war Hunnewinkel schließlich geschlagen. Aus rund 22 Metern netzte Fabian Witt ein. Es war ein Tor der Marke 'Da hat einiges mitgeholfen': Er traf per abgefälschtem Aufsetzer (44.). Fieses Geschoss.

Kinderhaus verpasst das 2:0 - Nottuln fehlen die Abnehmer

In der zwoten Hälfte hätten die Gäste beinahe Tabula rasa gemacht.  Daglar verpasste nach Zuspiel von Fabian Witt aus fünf Metern. Das Tor war eigentlich leer. GWN-Coach Jens Niehues mutmaßte: "Vielleicht hat er da kurz an seine Nottulner Zeit gedacht..." Jedenfalls kam ein Kullerball raus, den ein GWN-Verteidiger klärte. Wenig später der Rollentausch und Daglar servierte nun für Fabian Witt, aber da war Hunnewinkel zur Stelle.

"Danach war es 30 Minuten gefühlt ein Spiel auf ein Tor", fuhr Niehues fort. Soll aber nicht heißen, dass Nottuln den Gästen die Bälle nur so um die Ohren haute und es Chance um Chance gab. Kinderhaus ließ es geplant etwas defensiver angehen. "Wir mussten ja nicht noch ins offene Messer laufen und haben es mit Mentalität gut weg verteidigt. Ich habe nicht viele Torchancen von denen gesehen", sagte Möllers. Und damit hatte er Recht.

Außer viel Ballbesitz nix gewesen

Ja: Nottuln nahm das Heft des Handelns in die Hand und verfügte über einen hohen Ballbesitzanteil. Auch ja: Hier und da kamen dann auch mal ein paar gute Ideen und Bälle dabei raus. Aber: Entweder war die Box nicht besetzt oder falsch. Man könnte es auch sagen: Außer Ballbesitz nicht viel gewesen. Es waren zu viele verkehrte Entscheidungen und zu wenig Zielstrebigkeit in den Offensivaktionen der Gastgeber dabei. Abgesehen von einem soliden Abschluss von Felix Hesker blieb der Chancenzettel größtenteils blanko. Mit dem Abpfiff markierte schließlich Henrik Hake den 2:0-Endstand (90.). "Unterm Strich geht der Sieg für Kinderhaus aufgrund der klareren Torchancen in Ordnung", bilanzierte Niehues offen und ehrlich.

GW Nottuln - Westfalia Kinderhaus 0:2 (0:1)
0:1 F. Witt (44.), 0:2 Hake (90.)