Wenn der erste Schein trügt

Von Cedric Büchter

(26.03.17) Man kann auch 1:5 (0:3) verlieren und trotzdem als Trainer zufrieden sein. So erging es Franjo Wienke nach der deutlichen Niederlage seiner Falken aus Saerbeck im Heimspiel gegen die Reserve der Sportfreunde Lotte: „Wir haben gut gespielt. Zur Halbzeit muss es eigentlich 3:3 oder 4:3 für uns stehen.“

Tatsächlich lautete der Pausen-Spielstand jedoch 0:3. 0:3 hieß es schon nach gerade einmal 22 Spielminuten durch zwei Tore von Patriot Hojdinaj-Caballero (2./22) sowie einem Treffer von Randy-Julian Schilling (12.). Das dritte Tor des Tages war die vorläufige Krönung eines verrückten Spielverlaufs und passte perfekt ins Bild, da Falken-Schnapper Kevin Schiemenz das Leder Torschütze Hojdinaj-Caballero quasi mustergültig auflegte. „2 katastrophale Abwehrfehler, also zwei Geschenke, ein abgefälschtes Tor – 3 Schüsse, drei Tore“, sprach Wienke von gnadenloser Effizienz auf der einen und barmherziger Unterstützung auf der anderen Seite.

Konträre Sichtweisen

„Danach wurde es ruhiger – das ganze Spiel“, beschrieb Kollege Majid Cirousse eine Abnahme des Lotter Tordrangs. Die Wahrnehmung beider Trainer bezüglich der Kräfteverhältnisse ging im Übrigen eklatant auseinander. Während Cirouse den Gastgebern eine ordentliche Spielanlage bis zum Strafraum bescheinigte, dann jedoch „überhaupt keine Idee“ feststellte, sah Wienke eine Reihe guter Torchancen durch Stefan Winkeljann, Benjamin Breiner, Marius Stallfort oder Dennis Teupen.

Erst etwa zwanzig Minuten nach Wiederanpfiff belohnten sich die Hausherren dann endlich für ihren Aufwand und verkürzten durch Marco Schubert auf 1:3 (64.). In der Schlussphase machten sie dann notgedrungen hinten auf und kassierten noch zwei Gegentreffer, auch weil Cirousse mit der Hereinnahme von Jonas Weinrich und Lirim Beqiri offensiv gewechselt hatte. Weinrich knallte die Kugel zum 4:1 in den Giebel (82.); Torjäger Shala markierte mit einem feinen Lupfer den Endstand (87.).

SC Falke Saerbeck – Sportfreunde Lotte II     1:5 (0:3)
0:1 Hojdinaj-Caballero (2.), 0:2 Schilling (12.),
0:3 Hojdinaj-Caballero (22.), 1:3 Schubert (64.),
1:4 Weinrich (82.), 1:5 Shala (87.)