Verschwenderisches Laggenbeck 

Von Fabian Renger

(05.09.22) War Jan Wissing oder irgendeiner seiner Spieler von Brukteria Dreierwalde am Sonntagmorgen in der Kirche und hat das richtige Gebet gen Himmel gestoßen? Gut möglich. Denn die Brukteria hatte im Heimspiel gegen Cheruskia Laggenbeck eine ganze Menge Glück. Laggenbeck verpasste es im zweiten Abschnitt nicht nur in einer Szene, das Spiel endgültig zu entscheiden. Es blieb so bei der tückischen 2:0-Führung der Gäste. Und in der Schlussphase schafften die Dreierwalder sogar tatsächlich noch die Treffer zum 1:2 und zum 2:2-Endstand. Wildes Spiel.

Laggenbeck überzeugte vor der Pause bereits mit einem sehr ballsicheren Auftritt. "Gutes A-Liga-Niveau", bescheinigte Wissing den Gästen. Die ließen wenig anbrennen und führten verdient wie souverän mit 2:0. Joel Manchen nutzte einen Dreierwalder-Spielaufbau-Fehler zum 1:0 (29.), Manchen erhöhte wenig später per direktem Freistoß (38.). Alles im Lot.

Eine Chance nach der nächsten verballert

In der zweiten Halbzeit wurde es abenteuerlich. "Wir können den Spielstand im Prinzip auf 5:0 stellen", sagte Cheruskias Betreuer "Matze" Osterbrink, der die Mannschaft gemeinsam mit Kapitän Sascha Klumpe coachte. Co-Trainer Maik Osterhaus lag krank flach (gute Besserung!), Cheftrainer Vladan Dindic steckte auf der Urlaubsreise irgendwo im Stau. Den unterrichtete Osterbrink zwischendurch. "Ich sag': Fahr' in Ruhe nach Hause, mache deinen Koffer leer - heute Abend sehen wir uns auf ein Sieger-Bierchen." Doch Osterbrink irrte sich gewaltig. Manchen traf den Innenpfosten, der Ball sprang wieder heraus. Luca Bajorath vergab eine ähnlich tausendprozentige Chance, Daniel Hintze stand alleine vorm Heim-Tor und stolperte fast über die eigenen Füße, statt das todsichere 3:0 zu erzielen. Komische Nummer.

Mit der ersten richtig guten Aktion verkürzten plötzlich die Hausherren. Niklas Grotke verwandelte einen Elfmeter (81.). "Wir waren im Aufwind, auf einmal ging's bei uns, auf einmal machen die Fehler", so Wissing. Über die rechte Seite bediente kurze Zeit später Grotke Frank Zumwalde, der zum 2:2 einschoss (86.). Huch. Und beinahe hätte Ungruhe hernach sogar noch das 3:2 besorgt, er köpfte aber daneben. Das wäre wohl zu viel des Guten gewesen.

"Für uns ist es sicherlich eher ein Punktgewinn", konstatierte Wissing. Wohl wahr. Aber scheißegal. Punkt ist Punkt. Wie glücklich auch immer er zustande gekommen ist...

Brukteria Dreierwalde - Cheruskia Laggenbeck 2:2 (0:2)
0:1 Manchen (29.), 0:2 Manchen (38.)
1:2 Grotke (81./FE), 2:2 Zumwalde (86.)