Lienen ohne Fortune und ohne Punkte

 
Von Finn Determeyer

(16.10.23) Auch im vierten Anlauf gab es wieder nix Zählbares für SW Lienen. Die 2:4 (1:2)-Heimniederlage gegen Mettingen II war allerdings eine besonders ärgerliche. Denn eigentlich machte SW ein ordentliches Spiel.

„So blöd es klingen mag: Mit unserem Auftritt bin ich wirklich sehr zufrieden“, sagte Lienens Coach Lars Falke im Nachgang. Seine Elf kam gut rein ins Spiel. Die ersten 15-20 Minuten kontrollierten die Hausherren das Geschehen komplett. Folgerichtig ging das Tabellenschlusslicht früh mit 1:0 in Führung (und nicht wie bei fussball.de angegeben der Gast aus Mettingen). Enrique Bethge chippte die Kugel auf den Kopf von Jannis Kamplemann, der sicher einnetzte (23.). „Wir sind viel zu sorglos ins Spiel gegangen“, sah Mettingens Trainer Jochen Löffers eine ganz schwache Anfangsphase seiner Truppe.

Rottmann einfach abgezockt

Trotzdem kamen die Mettinger schnell zurück. Allerdings unter tatkräftiger Mithilfe der Lienener Defensive. Ein Kopfball zurück auf Schnapper Joshua Heinze geriet viel zu kurz. Der erfahrene Mathias Rottmann ahnte das, spritzte dazwischen, umkurvte Heinze und schob zum Ausgleich ein (31.). „Das war extrem bitter. Wir waren so gut drin“, stöhnte Falke. Noch vor der Pause gab’s den nächsten Dämpfer. Dieser war aber zumindest richtig schön anzusehen. Als „mustergültigen One-Touch-Konter“ betitelte Löffers den astreinen Angriff seiner Jungs. Den finalen Pass in die Tiefe spielte Sören Berlekamp. Dort stand Christian Nagelmann und ließ in den Rückraum patschen – da war erneut Oldie Rottmann zur Stelle und legte den Ball überlegt an Heinze vorbei (33.).

Lienen ließ die Köpfe nicht hängen, spielte weiter guten Fußball. Auch nach dem Seitenwechsel war es das gleiche Bild. Nur der Ausgleich wollte irgendwie nicht fallen. Es ging munter hin und her. „Es war ein bisschen, als ständen zwei Boxer ohne Deckung auf Platz. Es hätte am Ende auch 9:9 stehen können“, so Löffers. Zehn Minuten vor Schluss schien der Deckel dann drauf zu sein. Christian Nagelmann war nach einem Konter auf und davon und knipste zum 3:1 (80.). Da kam kein Verteidiger mehr hinterher. Der Kerl ist aber auch einfach sackschnell.

Smidt macht’s nochmal spannend

„Da fangen wir uns wieder einen Konter und nehmen uns so aus dem Spiel“, ärgerte sich Falke. Wäre Lienen nämlich nicht in den Konter gelaufen – der Treffer von Eimo Smidt auf Vorarbeit von Yannik Lunow hätte der Ausgleich sein können (85.). Hätte, hätte Fahrradkette. Mettingens Joker Alamdar Mohamed machte kurz vor Schluss endgültig alles klar (88.). Nach einer Flanke kam Heinze aus seinem Tor, um den Winkel für Nagelmann zu verkleinern. Dieser schaltete aber blitzschnell, legte mit einem Kontakt raus zu Mohamed, der per Flugball in die verwaisten Maschen traf.

„Unterm Strich ist es eine sehr unverdiente Niederlage. Wir machen insgesamt aber einfach zu viele individuelle Fehler. Wichtig ist, dass wir jetzt das Positive rausziehen und weitermachen“, gab sich Falke kämpferisch. Für Löffers ging der Sieg „aufgrund der klareren und zahlreicheren Einschussmöglichkeiten“ am Ende in Ordnung.

SW Lienen – Eintracht Mettingen II 2:4 (1:2)
1:0 Kampelmann (23.), 1:1 Rottmann (31.),
1:2 Rottmann (33.), 1:3 C. Nagelmann (80.),
2:3 Smidt (85.), 2:4 Mohamed (88.)