Hinrunden-Meister Westfalia Westerkappeln!

 
Von Fabian Renger

(20.11.23) "Geil, oder? Da hätte keiner so mit gerechnet. Wir nehmen das gerne mit und sind ganz schön stolz auf uns. Das ist eine schöne Momentaufnahme. Du kannst die ganze Mannschaft loben." Jens Hollmann spricht allgemein gerne über Fußball, in diesen Tagen aber noch viel lieber. Der Trainer von Westfalia Westerkappeln feierte nach dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg seiner Elf bei der ISV II die Hinrunden-Meisterschaft. Hätte das jemand vorm ersten Spieltag prognostiziert und Geld drauf gesetzt, dieser jemand wäre jetzt einer der Superreichen. Sollte Kappeln am Samstag noch die Hürde in Dörenthe überstehen, dann wäre die Westfalia gar Winter- und Weihnachtsmeister. Hollmann will das natürlich nicht überbewerten. Momentaufnahme, sagt er ja. Aber: Da darf man trotzdem mal klatschen. Passenderweise war für das Tor des Tages in Ibbenbüren mit Bastian Goldstein ein Spieler zuständig, von dem wir zum ersten Mal gehört haben.

Wir kennen leider nicht jeden A-Jugendlichen aus dem Kreis. Denn Goldstein ist A-Jugendlicher der Westfalia, schoss in sechs U19-Kreisliga-Einsätzen bisher ein Tor. In Ibbenbüren durfte er erstmals bei den Senioren ran. Nach 55 Minuten schmiss ihn Hollmann ins Geschehen. "Er war null nervös", lobte der Coach seinen Youngster. Das merkte man nach 81 Minuten: Von rechts dribbelte Goldstein da unbeschwert in die Ibbenbürener Box rein und schlenzte die Kugel schließlich lässig mit dem linken Schlappen in die lange Ecke. Ein Tor wie ein Großer. Irgendwie rundet das die Geschichte der Westfalia ab.

Die trat im Sportzentrum Ost "sehr organisiert" auf, beschrieb es ISV-Coach Freddy Stienecker. "Wir haben sehr kompakt gehalten, defensiv gesteuert", bestätigte Hollmann. Das Groß der Chancen lag wenig überraschend aufseiten der Hausherren, die aktiver agierten. Marius Bücker hätte in der ersten Halbzeit früh butzen können, Gäste-Schnapper Edgar David Cabrera spitzelte die Kugel im letzten Augenblick weg. "Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben ein bis zwei Aktionen, wo wir doof aussehen und wo es brannte. Wir hätten uns auch nicht beschweren können, wenn wir ein bis zwei Tore  gekriegt hätten", räumte Hollmann ein. Allerdings hatte seine Mannschaft vor der Pause ebenfalls eine fette Einschussgelegenheit. Ibbenbürens Jannis Keller klärte den Abschluss von Marvin Ricker auf der Torlinie.

Stienecker: "Wir müssen die Dinger nutzen"

Es war gut anzuschauen von außen, was beide Teams da von sich gaben. Im zweiten Durchgang ging das so weiter. Lukas Fuchs scheiterte am gut reagierenden Heim-Keeper Bjarne Hallmann. Auf der anderen Seite ließen Nico Jürgens und Dominik Lubinski zwei glasklare Torchancen liegen. "Wir müssen die Dinger nutzen und hätten mehr verdient gehabt", stöhnte Stienecker. Abgesehen von einer Phase Mitte der zweiten Hälfte ließ seine Mannschaft auch kaum was anbrennen. "Wir haben es hinten gut verteidigt", so der ISV-Coach lobend. Bis, ja, bis A-Junior Bastian Goldstein eben die Partie entschied.

Für Westerkappeln stand zum erst zweiten Mal in dieser Saison die Null. Die ISV hatte in den vergangenen acht Partien 30 Tore erzielt. Joar.

ISV II - Westfalia Westerkappeln 0:1 (0:0)
0:1 Goldstein (81.)