Dreierwalde wuppt das Derby erneut

 
Von Christian Lehmann

(04.03.24) Eine stolze Fahrrad-Kolonne hatte sich am Sonntag von Dreierwalde nach Hopsten aufgemacht, um das Derby zu einem echten Heimspiel zu machen. Rund 400 Schaulustige wohnten in der Westfali Arena einem ganz kuriosen Spiel bei, in dem die Hausherren zur Pause glücklich mit 1:0 vorne lagen, sich nach der Pause deutlich steigerten und am Ende doch noch mit 1:3 den Kürzeren zogen.

"Die erste Halbzeit ging an Dreierwalde, da haben wir unverdient geführt. Dreierwalde hat sehr gut und sehr körperlich verteidigt. Die sind gerade gegen Hopsten immer besonders heiß", räumte Hopstens Coach Ralf Scholz ein. "Nach der Pause waren wir dann am Drücker, kassieren aber das 1:1 - und danach lassen wir uns zweimal auskontern. Am Ende des Tages wäre ein Unentschieden gerecht gewesen."

Höherer Expected Goals-Wert?

Da ging Dreierwaldes Coach Hubi Ahmann nur bedingt mit, obschon auch er den Spielverlauf ähnlich einordnete wie sein Gegenüber. "Ich glaube, dass wir den Sieg verdient haben. Hopsten hatte mehr Ballbesitz. Bei uns wäre aber wohl der Expected Goals-Wert höher gewesen. Der Zeitpunkt für das 1:1 war glücklich. Ich glaube, wenn wir da das Tor nicht machen, wären wir nicht mehr zurück gekommen. Man sieht aber, dass wir jetzt endlich wieder vernünftig trainieren und wieder am Wettbewerb teilnehmen können. Das war im Winter lange nicht der Fall."

Vor einer prächtigen Kulisse legten die Gäste los wie die Feuerwehr und hätten bereits nach zehn Minuten in Führung gehen können, doch Nick Lüttmann entschärfte nach einer Ecke einen Kopfball von Robin Steggemann glänzend. Hopstens Keeper parierte auch anschließend glänzend gegen den völlig freistehenden Tural Gurbanov (19.). Jannik Steffen kam am Fünfmetereck frei zum Abschluss (28.), ein Tor von Frank Zumwalde wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt.

"Altherren-Duell"

"Das 1:0 kam ohne große Ankündigung", meinte Ahmann. Tatsächlich hatte Dreierwaldes Christian Buchzik im "Altherren-Duell" mit Hopstens Dodo Breuer bis dahin stets das bessere Ende für sich gehabt. In der ersten Minute der Nachspielzeit schaffte es der Torjäger aber, den Ball zu behaupten und Max Mause in Szene zu setzen, der zum schmeichelhaften 1:0 einlochte (45.+1).

Zu Beginn der zweiten Hälfte verdiente sich Hopsten dann nachträglich die Führung - und hätte diese auch ausbauen können. Breuer hatte kurz nach Wiederbeginn das 2:0 auf dem Fuß, machte es aber zu umständlich und eröffnete Patrick Hinz die Chance, den Ball zu klären (52.). "Den macht er sonst im Schlaf", haderte Scholz, der wenig später einen weiteren guten Abschluss von Max Withake sah (60.).

"Zitterfüßchen" Albersmann

Ebenso wie das 1:0 fiel dann auch der Ausgleich aus heiterem Himmel. Nach einem Steckpass von Gurbanov zog Frank Zumwalde nach innen und bediente Paul Albersmann, der die Murmel aus drei Metern mit "Zitterfüßchen" unters Dach nagelte (1:1/66.).

In der Schlussphase zog die Brukteria dann gegen zu offene Hausherren das Spiel endgültig auf ihre Seite: Nach einem Pass in die Tiefe von Zumwalde, setzte sich Patrick Schoo im Eins-gegen-Eins durch und traf zum 1:2 (82.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Gurbanov nach herrlicher Vorarbeit von Albersmann, der über links durchgestartet und flach vorhergespielt hatte (1:3/88.). "Danach war Ekstase pur", meinte Ahmann.

Westfalia Hopsten - Brukteria Dreierwalde     1:3 (1:0)
Tore: 1:0 Mause (45.+1), 1:1 Albersmann (66.), 
1:2 Schoo (82.), 1:3 Gurbanov (88.)