Doppelter Zumwalde reicht der Brukteria 

Von Finn Determeyer

(11.03.24) Erst sieben Niederlagen am Stück - jetzt drei Dreier in Serie. Läuft wieder bei Brukteria Dreierwalde. Der 2:1 (1:1)-Erfolg über SW Lienen verdiente zwar keinen Schönheitspreis, das ließen die Rahmenbedingungen aber wohl ohnehin nicht zu.

Die Stadt Hörstel hat noch ein bisschen was zu tun im Stadion Weikamp. Im ersten Heimspiel nach Restart gab’s auf dem Hauptplatz noch Optimierungsbedarf. Höflich ausgedrückt. „Der Platz war oben angetrocknet und natürlich sehr holprig“, sagte Dreierwaldes Trainer Hubi Ahmann. Deshalb gab er seinem Team vor der Partie die klare Ansage mit: Kein Risiko. Die Brukteria wollte das Spiel nicht durchs Mittelfeld aufbauen. Langholz war nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Sonst wäre die Gefahr riesig gewesen, dass der Ball im Aufbau irgendwo verspringt“, so Ahmann.

Nix für Gourmets 

Sein Gegenüber hatte da zunächst andere Pläne. „Wir wollten schon Fußball spielen“, so Lienens Coach Lars Falke. Schnell musste auch er einsehen: „Das war natürlich schwer bis unmöglich auf dem Geläuf.“ Schmeißt man jetzt alle genannten Zutaten zusammen in den Kochtopf, wird schnell klar: Auch wenn jetzt Schuhbeck und Lafer statt Ahmann und Falke an der Seitenlinie stehen würden, - das wird wohl kaum schmecken. Dem war auch nicht so. Physis war gefragt. Und die haben die Hausherren ja bekanntlich.

Keine zehn Minuten waren von der Uhr, als sich Dreierwaldes Robin Steggemann nach einem Einwurf um seinen Gegenspieler wickelte und eine lupenreine Ping-Pong-Aktion kreierte. Erst scheiterte er an Lienens Schnapper Rene Ruebartsch und ballerte im Nachschuss noch einen Verteidiger ab. Der dritte Abpraller fiel Frank Zumwalde vor die Füße, der etwas genauer zielte – 1:0 (9.). Die Antwort der Gäste folgte prompt. Auch hier war es ein verlängerter Einwurf, der für Gefahr sorgte. Jannis Kampelmann flankte in die Mitte und Lienens Jungspund Leon Narendorf schob mit wenig Kraft, aber viel Präzision gegen die Laufrichtung von Brukteria-Keeper Simon Albersmann zum fixen Ausgleich ein (11.).

Klingt erstmal nach einem wilden Schlagabtausch. Aber der Schein trügt. „Es war kein Spiel der großen Torchancen“, beobachtete Falke erstmal lange nichts Nennenswertes. Zumwalde und Jannik Steffen forderten Ruebartsch im Lienener Kasten noch jeweils mehr oder weniger gefährlich. Was Zwingendes war nicht dabei.

Albersmann und Zumwalde können's auf jedem Geläuf

Im zweiten Abschnitt versuche die Brukteria immer mal wieder was. „Aber auf diesem Platz klappt halt das meiste nicht“, so Ahmann. Immerhin wurde seine Truppe nun aggressiver, kam besser in die Zweikämpfe und verlagerte das Spiel weitestgehend in Lienens Hälfte. Und einmal klappte dann doch was. Paul Albersmann zog mit viel Tempo in den Sechszehner, brachte die Kugel druckvoll vorher und Zumwalde netzte zum Doppelpack ein (62.). „Da ist der Ball einmal nicht versprungen“, freute sich Ahmann über die erneute Führung.

In der Schlussphase kamen die Gäste noch zu einigen Eckbällen und halbwegs bedrohlichen Angriffen. „Wir haben uns dann etwas zu weit zurückgezogen und mussten deshalb nochmal zittern“, so Ahmann. Dass der knappe Vorsprung ins Ziel geschaukelt wurde, war für ihn nicht selbstverständlich: „Lienen hat gut dagegengehalten. Die waren stets bemüht.“ Das sah auch Falke so: „Kämpferisch kann ich den Jungs nichts vorwerfen. Man kann in solchen Spielen in Dreierwalde auch mal untergehen, wenn man den Platz nicht annimmt. Da musst du mit Physis dagegenhalten, und das haben wir getan.“

Brukteria Dreierwalde - SW Lienen 2:1 (1:1)
1:0 Zumwalde (9.), 1:1 Narendorf (11.)
2:1 Zumwalde (62.)