Die Torfabrik hat den Streik beendet

 
Von Fabian Renger

(10.03.24) Die einst so treffsichere Torfabrik lahmte zuletzt. Die ersten beiden Ligaspiele im Kalenderjahr verlor die ISV-Reserve jeweils mit 0:3. Der Offensivzauber der Hinrunde war verflogen. Jetzt war mit dem TuS Recke eine Mannschaft im Sportzentrum Ost zu Gast, die defensiv als harte Nuss gilt und vorm Spieltag in 17 Partien ganze 20 Hütten kassiert hat. Und dann kam plötzlich das hier dabei raus: Ein 5:1 (2:0)-Heimsieg der ISV. Hä?

"Ich bin glücklich und stolz, dass die Jungs es gerissen haben", freute sich ISV-Co-Trainer Alex Eiter, dass der Knoten so dermaßen platzte. Das Toreschießen schien sich seine Elf auf jeden Fall aufgespart zu haben, endlich wurde auch mal einer der 'Großen' geschlagen. Irgendwie war doch alles erwartbar gewesen: Eiter vertrat seinen Chef Freddy Stienecker. Eiters Bilanz als Cheftrainer ist blütenweiß, unter seiner Regentschaft verliert das Team einfach nie. Im fünften Versuch war das jetzt der Fall. Aber an Eiters exorbitant riesiger Fußballfachexpertise alleine lag's dann doch eher nicht. (sorry, Arjen...)

Recke ist irgendwo anders

Zunächst einmal lag es an Gästen, die allem Anschein nach in der ersten Halbzeit in irgendeinem Paralleluniversum herum irrten. "Es waren nicht alle von uns anwesend", beschrieb es Reckes Coach Holger Althaus. "Das war einfach schlecht." Reckes Kicker waren immer zu weit weg von ihren Gegenspielern, die Passquote des TuS war mies, die Quote an (zu einfachen) Fehlern zu groß. 

Die Gastgeber hingegen agierten sehr kontrolliert und erwachsen. Und mit Jost Feldhaus hatten sie eine Waffe am Start. Der Junge ist ja nicht gerade der langsamste. Lasse Riehemann sah sich Feldhaus oft gegenüber, bekam ein Lob von Eiter ("Der war auch recht fix"), sah aber auch zweimal nur die Rückspiegel. In diesen beiden Szenen ging Feldhaus auf rechts ab und legte für Ali Pohlmann vor, 1:0, 2:0 (8./13.).  Ein 4:0 wäre als Halbzeitstand auch drin gewesen. Feldhaus etwa bekam die Kugel nach einem Lattenschuss auf dem Silbertablett serviert, schoss aber drüber. 

Recke ist dem 2:2 verdammt nahe

So ging es 'nur' mit einem 2:0 in die Kabinen. Recke stellte ein paar Dinge um und war danach plötzlich wieder Herr seiner Sinne. René Heeke verkürzte auf 2:1 (50.). Nun war Holland in Not in der Hintermannschaft der Hausherren. "Machen wir das 2:2, wird's richtig interessant", wusste Althaus. Jedoch hielt ISV-Goalie Bjarne Hallmann einen gefährlichen Heber von Heeke aus 18 Metern. Michael Uzoma verpasste das ISV-Gehäuse in zwei Szenen äußerst knapp.

Ruhe im Puff  war schließlich vorerst mit dem 3:1. Dominik Lubinski machte das nach einem individuellen Schnitzer eines Gäste-Akteurs (57.). Danach war zum dritten Mal Showtime für Pohlmann: Feldhaus bediente Lubinski, der wiederum auf Pohlmann weiterspielte. Der beförderte die Kugel mit der Hacke ins Tor - 4:1 (61.). "Sehr schick", so Eiter. Und klar: Pohlmann war spätestens jetzt Mann des Spiels. Danach musste die ISV nicht mehr zwingend. Recke war derweil das Bemühen nicht abzusprechen. Heeke traf jedoch nur die Latte und Uzoma fehlte abermals das Zielwasser. Das galt dann auch für Heeke, der sogar noch einen Strafstoß über das Gehäuse der ISV ballerte (82.). Den Schlusspunkt setzte dagegen Julian Büchter auf der Gegenseite mit dem 5:1 (88.).

ISV II - TuS Recke 5:1 (2:0)
1:0 Pohlmann (8.), 2:0 Pohlmann (13.)
2:1 Heeke (50.), 3:1 Lubinski (57.)
4:1 Pohlmann (61.), 5:1 Büchter (88.)
Bes. Vorkommnis: Reckes René Heeke verschießt Foulelfmeter (82.)