14 Ausfälle waren kein Grund für die Pleite

Von Fabian Renger

(13.08.23) In der 90. Minute des Heimspiels gegen Aufsteiger Teuto Riesenbeck II schien Brukteria Dreierwalde zumindest noch einen Punkt zu retten. Felix Vennemann hatte zum 2:2-Ausgleich getroffen. Doch der Jubel war nur von kurzer Dauer. Denn Teuto II ist eine Mannschaft, die nie aufgibt - und so machten die Teufelskerle von André Wichert doch noch einen 4:2-Auswärtssieg klar. Heim-Trainer Hubi Ahmann wollte nachher gar nicht lange nach Ausreden suchen, auch wenn er das gekonnt hätte.

Ja: Ihm fehlten 14 Leute. Und zwar mit Paul Albersmann, Patrick Schoo, Sebastian Vennemann oder Robin Steggemann wichtige Säulen. Jannis Rietmann war am Freitagmittag erst aus dem Urlaub wieder gekommen und hatte die große Ehre, direkt 90 Minuten durchzuspielen. Ob er die dritte Halbzeit gut überstanden hat, ist nicht überliefert. "Die Ausfälle waren aber nicht der Grund, warum wir verloren haben", betonte Ahmann später. "Der Grund war, weil wir bei den Toren schlecht verteidigt haben."

Aus dem Nichts führt Dreierwalde

Spürbar war zumindest in der ersten Halbzeit, dass das nicht unbedingt der Abend der Dreierwalde werden sollte. Teuto hatte die Hosen an, Niklas Plake geriet bei seiner monströsen Gelegenheit freistehend vor Heim-Torwart Simon Albersmann jedoch in Rückenlage und setzte den Schuss drüber. Mit Dreierwalde ging nicht so viel. Ziemlich aus dem Nichts gingen die Hausherren trotzdem in Front. Ein Standard musste herhalten: Bennet Stroot köpfte einen Freistoß von Tural Gurbanov in die Maschen (36.). "Aus wenig viel gemacht", kommentierte Ahmann.

Zwar machte seine Elf im zweiten Abschnitt zunächst einen besseren Eindruck, das legte sich jedoch alsbald wieder. Felix Kürten brachte eine Ecke rein, Riesenbecks Offensivspieler gingen aggressiv zum Ball hin und schlussendlich netzte Malte Rüter zum 1:1 ein (54.). "Wir haben schon ein paar Stunden damit verbracht. Die Jungs behalten anscheinend ein paar Sachen", freute sich Wichert über den Ertrag des quälenden Standard-Trainings der Vorbereitung. Die Brukterer waren bei der Ecke einfach drunterher gesegelt. Hätte man klären können.

Vermeidbare Gegentreffer - oder einfach gut gemacht?

Das galt auch für den 1:2-Rückstand. Dort hatten sie eine Überzahlsituation auf der Außenbahn, dennoch konnte Felix Thalmann die Kugel zu Leo Eilixmann durchstecken. Der Joker hat Speed und zeigte das in der Szene, seinen Abschluss hielt Dreierwaldes Schnapper Simon Albersmann jedoch noch. Niklas Plake, Trainer von Teuto I, staubte ab (78.). "Ein Tor wie Urlaub", so Wichert. Soll heißen: Es gab wohl schon schwerere Aufgaben. Sorry, Niklas...

Dreierwaldes Moral passte jedoch. Felix Vennemann markierte aus spitzem Winkel den eingangs angesprochenen 2:2-Ausgleich (90.). Warum das nicht zum Punkt reichte? Naja. Weil Hannes Kühle nochmal ungehindert durchstecken und Eilixmann ebenso ungehindert durchlaufen und vollenden durfte - 2:3 (90+1.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Felix Book mit einem schönen 23-Meter-Schlenzer (90+3.). "Die Jungs waren erleichtert. Als Aufsteiger einen Dreier im Derby zu holen, das gibt Luft frei", freute sich Wichert.

Brukteria Dreierwalde - Teuto Riesenbeck II 2:4 (1:0)
1:0 Stroot (36.), 1:1 Rüter (54.)
1:2 N. Plake (78.), 2:2 F. Vennemann (90.)
2:3 Eilixmann (90+1.), 2:4 F. Book (90+3.)