Recke besteht die Geduldsprobe

Von Finn Determeyer

(14.08.23) Fast eine Stunde musste sich Bezirksliga-Absteiger TuS Recke im Auswärtsspiel bei Eintracht Mettingen II in Geduld üben. Dann erlöste Kapitän Tim Donnermeyer den TuS vom Elfmeterpunkt und brach so den Mettinger Widerstand. Am Ende hieß es 3:0 (0:0) für die Recker.

Die Gegenwehr war besonders zu Beginn der Partie durchaus spürbar für die favorisierten Recker. In der Anfangsphase war es die Eintracht, die offensiv Druck machte und gleich doppelt haarscharf an der Führung vorbeischrappte. Den ultimativen Hallo-Wach-Effekt hatte Toni Nagelmann im Gepäck, der schon nach sechs Minuten das Lattenkreuz wackeln ließ. Nach einem Freistoß von Florian Lagemann war es erneut Nagelmann, der Reckes Schnapper Matti Witthacke per Kopfball zu einem starken Reflex zwang (16.). „Mettingen kam gut rein. Es wurde ein ums andere Mal brandgefährlich“, sah TuS-Coach Holger Althaus seine Elf zunächst mit Problemen.

Betrieb vor Mettingens Tor nahm minütlich zu

Diese legten sich nach circa 25 Minten allmählich. Recke fand nun besser in die Partie und nahm der Eintracht-Reserve die Spielkontrolle immer mehr ab. Nun wurde es auch vor dem Tor von Mettingens Schlussmann Niklas Glasmeyer gefährlich. Daniel Kammerzell jagte den Ball knapp links drüber. Rene Stermann brach über rechts durch und scheiterte aus spitzem Winkel an Glasmeyer. Zudem kam Lukas Etgeton aus der Distanz und per Kopf zu zwei guten Möglichkeiten. Dennoch ging es mit einem 0:0 in die Pause. „Das war zur Halbzeit auch das gerechte Ergebnis“, befand Mettingens Trainer Jochen Löffers.

Über den zweiten Durchgang konnte der Eintracht-Coach das allerdings nicht mehr sagen. Der Druck der Gäste nahm nun stetig zu. Bei einem langen Ball zögerte Mettingens Keeper Glasmeyer zunächst mit dem Herauskommen – kam dann aber so richtig raus und räumte Reckes Daniel Kammerzell rüde um. Den fälligen Strafstoß verwandelte Tim Donnermeyer humorlos (57.). Nur sechs Minuten später traf Lukas Etgeton aus guten 14 Metern zum 2:0 (63.). Spätestens jetzt war die Messe gelesen. Die Unkonzentriertheiten und Fehlpässe häuften sich nun bei der Eintracht-Reserve.

Scharmützel zwischen Kammerzell und Baune

Eine gute Viertelstunde vor Schluss gab es nochmal einen Aufreger. Nach einem Zweikampf zwischen Mettingens Kapitän Tristan Baune und Daniel Kammerzell war der Ball eigentlich schon wieder auf der anderen Seite, als Baune akustisch gut wahrnehmbar zu Boden ging. Schiedsrichter Dennis Attermeyer hielt Kammerzell nach kurzem Zögern den roten Karton vors Gesicht (73.). Für Althaus unverständlich: „Er kann es nicht gesehen haben. Eigentlich hat niemand wirklich gesehen, was passiert ist.“ Die Mettinger Seite hingegen sprach von einem „klaren Tritt von hinten in die Beine.“ Gäbe es doch nur einen VAR in der Kreisliga A…

In der Nachspielzeit ließ Reckes Albijon Berisha seine Klasse nochmal aufblitzen und stellte nach feiner Einzelaktion den 3:0-Endstand her (90.+1). Beim TuS überwog nach Schlusspfiff die Erleichterung: „Es war enorm wichtig, hier mit einem Sieg zu starten. Ich bin mit der Leistung einverstanden. Wir haben gegen körperlich starke Mettinger die Ruhe bewahrt und auch in der Höhe verdient gewonnen“, so Althaus. In Mettingen schrillen nach der Auftaktniederlage zwar nicht die Alarmglocken. Dennoch wünscht sich Jochen Löffers von seiner Truppe im Duell mit der ISV II am nächsten Sonntag, „eine gehörige Schippe draufzulegen.“ 

Eintracht Mettingen II – TuS Recke 0:3 (0:0)
0:1 Donnermeyer (57./FE.), 0:2 Etgeton (63.),
0:3 Berisha (90.+1.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Reckes Daniel Kammerzell nach Tätlichkeit (73.)