Junge Arminen zahlen Lehrgeld

Von Finn Determeyer

(14.08.23) Den ersten Härtetest der neuen Saison hat der amtierende Vizemeister Eintracht Mettingen bestanden. Im Duell mit Arminia Ibbenbüren stand am Ende ein 3:0 (1:0) auf der Anzeigetafel. Dabei machte die junge und radikalerneuerte Truppe aus Ibbenbüren dem Favoriten recht lange das Leben schwer.

Die ersten dreißig Minuten im Tüötten-Sportpark gingen nämlich klar an die Gäste. Zumindest wenn es nach Armina-Trainer Bastian Blankemeyer geht: „Wir waren die erste halbe Stunde spielerisch definitiv überlegen.“ Im Mittelfeld griff Arminia aggressiv und konsequent zu. „Die haben die Zweikämpfe gut gesucht und auch gefunden“, so Eintracht-Coach Pascal Heemann. Besonders über die linke Seite herrschte bei den Arminen ordentlich Betrieb. Ivo Pohl brach ein ums andere Mal offensiv durch. Gegenspieler Patrick Stolz konnte sein Tempo an diesem heiß-schwülen Sonntagnachmittag nicht mitgehen und wurde mehrfach überlaufen. Daher war Heemann bereits früh zum Handeln gezwungen und brachte den erfahrenen Andre Tischbierek für Stolz ins Spiel (30.). Heemann betont: „Patrick hatte einfach ein paar Probleme mit der Temperatur und der Luft. Das macht aber überhaupt nichts, die Bedingungen waren wirklich hart.“

Moormann zum „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“

Fortan stabilisierten sich die Hausherren. Kurz vor der Pause brachte Marius Moormann seine Farben nach Steckpass von Glenn Schröer in Front (41.). Eigentlich hatte Arminia den Ball bereits geklärt, konnte auf den zweiten Ball aber keinen Gegendruck ausüben. „Sehr ärgerlich zu dem Zeitpunkt. Bis dahin sah es nämlich wirklich gut aus“, haderte Blankemeyer. In der Kabine fand er bei seinem Ligadebüt als Arminia-Coach offensichtlich die richtigen Worte. Denn auch nach Wiederanpfiff sah er seine Truppe optisch überlegen: „Mettingen hat eigentlich nur noch lange Bälle gespielt.“

Diese ergaben allerdings auch Sinn, musste Arminia doch aufgrund des Rückstandes mehr und mehr aufmachen. Heemann sah die Kräfteverhältnisse im zweiten Durchgang spätestens nach dem von Bastian Richter stark vorbereiteten 2:0 durch Lucas Bovenschulte (60.) dezent anders verteilt: „Wir waren im Verwaltungsmodus. Mit der Führung im Rücken musste ja eher von Arminia was kommen. Und da kam nichts wirklich Zwingendes.“

Pohl hat den Anschluss auf dem Fuß

Blankemeyer hingegen beobachtete durchaus noch einige gute Möglichkeiten seines Teams. Ivo Pohl tauchte frei vor dem Mettinger Kasten auf und verdaddelte den Ball, statt den schnellen Abschluss zu suchen (65.). „Wenn er den macht, wird’s nochmal richtig spannend“, so Blankemeyer. Auch Marco Pentrup verzog noch einen aussichtsreichen Abschluss im Fünfmeterraum (69.). Da auch die Mettinger ihre Konter nicht sauber ausspielten, ergab sich nun viel Geplänkel im Mittelfeld. In der Schlussphase machte Bovenschulte mit seinem zweiten Streich endgültig den Deckel drauf (86.). Nach einer Flanke von Jannis Tischbierek machte Arminia-Schnapper Robin Peters wohl eine leicht unglückliche Figur, ließ den Ball durchrutschen und Bovenschulte bedankte sich.

Am Ende gibt’s zwei zufriedene Trainer

Trotz des letztlich klaren Endergebnisses war Blankemeyer nicht unzufrieden mit dem Ligastart seiner im Schnitt unter 22 Jahre alten Truppe: „Mit ein bisschen mehr Glück und Kaltschnäuzigkeit wäre hier ein Remis möglich gewesen. Auch bei den vermeidbaren Gegentoren sieht man noch etwas die fehlende Erfahrung und Cleverness. Trotzdem haben wir uns gut verkauft. Das 3:0 ist definitiv zu hoch.“ Auch Heemann bescheinigte den Gästen einen couragierten Auftritt. Vor allem aber freut er sich, besser gestartet zu sein als im letzten Jahr: „Das war wichtig, darauf können wir aufbauen. Nächste Woche in Büren wird es nicht unbedingt einfacher.“ Arminia hingegen hat noch weniger Zeit zum Durchschnaufen und trifft bereits an diesem Mittwoch in der zweiten Runde des Kreispokals auf Preußen Lengerich.

Eintracht Mettingen – Arminia Ibbenbüren 3:0 (1:0)
1:0 Moormann (40.), 2:0 Bovenschulte (50.),
3:0 Bovenschulte (86.)