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Kreisliga A

Halb Mensch, halb Tier...: Laggenbecks Torschütze Daniel Hintze (r.) hält den Ball im Spiel. Der ISV'ler Finn Werpers (l.) versucht, hinterher zu kommen. Kanat Nadryan (m.) hat das offensichtlich schon aufgegeben...

Willkommen im Laggenbecker Abenteuerland


Von Fabian Renger

(09.08.23) "Die Zuschauer wollen ja was geliefert haben, wenn sie nach Laggenbeck kommen." Vladan Dindic hatte Spaß in den Backen. Der Trainer von Cheruskia Laggenbeck erlebte ein Wellenbad der Gefühle. Der Auftakt in die Liga gegen die Reserve der ISV stand an. Im Vorjahr sahen die Zuschauer ein locker-flockiges 8:4. Und diesmal? Ein usseliges 1:1? Weit gefehlt! Das Laggenbecker Abenteuerland hatte seine Pforten einmal mehr geöffnet. In den über 90 Minuten sahen die Gäste: Acht Tore, zwei Elfmeter, einen Platzverweis, ein Eigentor und und und. Laggenbeck gewann mit 5:3 (1:1), lag aber bis zur 86. Minute noch 2:3 hinten. 

Und wir wissen ehrlich nicht, wo wir beginnen wollen. "Da war alles drin", sagte Dindic noch. Wohl wahr. Knackpunkt war wohl eben jener Platzverweis für den ISV'ler Tom Bergmann in Minute 82. Als er binnen weniger Minuten zum zweiten Mal ein ahndungswürdiges Vergehen begangen hatte. Dazu später mehr. Dröseln wir diesen irren Abend von vorne auf.

1. Halbzeit

Keine Frage: Die ersten 45 Minuten gingen an die Gäste. Sie waren griffiger, galliger, läuferisch besser. Das ganz klare Übergewicht ging ans Team von Freddy Stienecker. "Da hatten wir Laggenbeck komplett im Griff", freute er sich über einen engagierten Auftritt seiner Elf. Dindic monierte einen pomadigen Spielaufbau. Diagonale Bälle, um die stabile ISV-Defensive auseinander zu nehmen, waren eine Rarität. Es ging ganz gerne mal hinten herum und selten stringent nach vorne.

Interessanterweise führten dennoch die Hausherren: Nach einem der wenigen guten Spielzüge lief Hadi Shehab in die Gasse und wurde dabei von ISV-Schnapper Anthony Hopp gelegt. Elfmeter. Daniel Hintze trat an und machte keine Gefangene - 1:0 (19.). Stieneckers Jungs glichen ebenfalls per Elfer aus. Nach einem Eckball erkannte Referee Maik Echelmeyer ein Handspiel. Matthias Eiter verwandelte den Strafstoß (33.). 

Das 1:1 war der Halbzeitstand. Er war schmeichelhaft für die Gastgeber. Das bestätigte Dindic, das bekräftigte Stienecker. Dindic hatte offensichtlich die Faxen dicke. Gleich drei der vier Starter aus der Abwehrreihe wurden in der Halbzeit ausgewechselt. Das spricht wohl Bände.

Vollen Einsatz zeigt hier Florian Krasniqi (l.) gegen Arno Aschebrock. Fotos: Rolfinaction/Rolf Grundke

2. Halbzeit

"Dann ist das Spiel ein bisschen offener geworden", so Stienecker. Dindic fand: "In den ersten zehn Minuten war die ISV kaum präsent." Jedenfalls lief das Kombinationsspiel der Laggenbecker nun an, der Ball rollte zielstebiger und mutiger durch die Reihen der Cheruskia, die sich übers 2:1 freute. Shehab spielte einen feinen Steckball in den Lauf von Moritz Peters, der Hopp überwand (61.). Der Spielstand hatte nicht lange Bestand. Johannes Weweler steuerte das 2:2 bei (65.), ehe  Tom Bergmann in die Rolle des Hauptdarstellers schlüpfte.

Nach 38 Minuten war er ins Spiel gekommen. Nun schlug seine große Stunde. Wieder einmal spielte die ISV, meistens waren Julian Büchter oder Florian Krasniqi beteiligt, schnell nach vorne. Auch Jannis Keller und Mervin Litaj waren beteiligt - mit Balleroberung und Vorlage -, schlussendlich brachte Bergmann seine Mannschaft mit einem feinen, bogenlampenförmigen Abschluss aus 18 Metern mit 3:2 in Führung (72.). Spiel gedreht. Doch Bergmann blieb Gesprächtsthema Nummer eins. Er sah Gelb für ein Handspiel. Den Freistoß aus 20 Metern setzte Shehab an die Latte. Wenig später erwischte Bergmann einen Gegenspieler in den Hacken. Ein gelbwürdiges Foulspiel für den Unparteiischen. Echelmeyer zückte Gelb-Rot (82.). Die entscheidende Szene.

"Meiner Meinung nach viel zu kleinlich", so Stienecker. In der ersten Halbzeit gab es Szenen von Laggenbeckern, in denen es gelbe oder dunklerere Karten hätte geben können/dürfen/müssen. Dindic nickte. Ein Foulspiel von Willi Fleck von fünf Minuten fiel ihm da ein. Glück gehabt? Wie dem auch sei: Die Laggenbecker steckten nicht auf, glaubten in Überzahl erst recht an den Ausgleich. Und der kam. Nico Gütt unterlief ein Eigentor, als er eine Flanke von Sebastian Kuschel per Kopf in Stürmer-Manier ins eigene Tor einnetzte - 3:3 (86.). Kategorie unglücklich. Lars Büscher besorgte kurz darauf gar das 4:3 für die Heimelf. Aus 18 Metern schoss er unten rechts ein (90+1.). Kategorie schön und eiskalt.  Der Treffer zum 5:3-Endstand war schließlich Dennis Mantler vorbehalten (90+4.).

Das Fazit

Ein vogelwildes Spektakel. Ein Remis wäre ebenfalls nicht ungerecht gewesen. Aber man müsse kämpferisch und in puncto Mentalität ja auch erstmal so zurückommen wie seine Elf und immer weiter an sich glauben, meinte Dindic. Stimmt wohl. Stienecker resümierte: "Für mich war das ein völlig unverdienter Sieg, wir müssen definitiv mehr mitnehmen. Wenn man das über 90 Minuten bilanziert, waren wir deutlich besser, auch von der Spielanlage her." Kurzum: Es war auf alle Fälle ein interessanter Kick. Das Rückspiel steigt am 3. Dezember. Wir freuen uns jetzt schon.

Cheruskia Laggenbeck - ISV II 5:3 (1:1)
1:0 Hintze (19./FE), 1:1 Eiter (33./HE)
2:1 Peters (61.), 2:2 Weweler (65.)
2:3 Bergmann (72.), 3:3 Gütt (86./ET)
4:3 Büscher (90+1.), 5:3 Mantler (90+4.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Ibbenbürens Tom Bergmann (wdh. Foulspiel/82.)



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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
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