Büren in Ladbergen ohne Glanz

 
Von Finn Determeyer

(18.09.23) Relativ zufriedene Gesichter auf der einen Seite. Gesenkte Häupter auf der anderen. So weit so normal nach einem Fußballspiel. Nach der 1:4 (0:3)-Niederlage des VfL Ladbergen gegen den SV Büren, waren es aber die siegreichen Gäste, die leicht geknickt vor dem Kabinentrakt saßen. 

„Die Mannschaft war von sich selbst enttäuscht. Weil wir es nicht geschafft haben, so zu spielen, wie wir es uns vorgenommen haben“, erklärte Bürens Trainer Marcel Czichowski im Nachgang. Dabei ließ der Start seiner Truppe zumindest ergebnistechnisch keine Wünsche offen. Deni Alagic köpfte Büren nach einer Ecke in Führung (14.) und Jeffrey Weber stellte nach einer knallharten Hereingabe Luca Riehemann kurz den Fuß rein – 2:0 (23.). Als Pablo Andrade mit einem platzierten Flachschuss noch das 3:0 nachlegte (32.) bahnte sich kurzzeitig ein Debakel an für die Ladbergener.

Büren nimmt den Fuß vom Gas

Es wurde aber keines. Denn Büren nahm mit jedem Treffer mehr und mehr die Spannung raus. Für Czichwoski nur schwer nachzuvollziehen: „In jeder Trainingseinheit bringen wir mehr Intensität auf den Platz als in jedem bisherigen Saisonspiel.“ Besonders das Positionsspiel im Spielaufbau passte dem Bürener Übungsleiter irgendwann gar nicht mehr. Ladbergens Trainer Fabian Büker hatte bei seinem Heim-Debüt weniger zu meckern: „Der Sieg für Büren geht natürlich voll in Ordnung. Dennoch ziehe ich den Hut den Jungs.“ Denn die Partie muss in Ladbergen realistisch eingeordnet werden. 

Mit Martin Fleige, Flamur Zeqiri, Fabian Rahmeier, Marcel Witzke etc. fehlten etliche Leistungsträger. So kam’s, dass sich sogar Co-Trainer Jannik Potthoff plötzlich in der Startelf wiederfand. Auch zum ersten Mal von Beginn an dabei waren die beiden A-Jugendlichen Henning Elpert und Nelson Lukas – beide machten 90 Minuten einen guten Job. Viel Rotation gibt’s im Moment auch zwischen den Pfosten. Neben dem verletzten Stammkeeper Levin Lukas kamen in dieser Saison auch schon Julian Baaske, Matthias Wauligmann und Lars Waldhecker zum Einsatz. Gegen Büren hütete Louis Haarlammert die Ladbergener Bude. 

"Gastgeschenk"

Zurück zum Spiel. Das setzte Büker in der Halbzeitpause nämlich wieder auf Null und wollte zumindest den zweiten Durchgang nicht verlieren. Das klappte. Zwar stellte Luca Riehemann nach Fußabwehr von Haarlammert im Nachsetzen per Kopf das zwischenzeitliche 4:0 her (66.), aber kurz vor Schluss brachten sich die Hausherren auch noch auf die Anzeigetafel. Allzu sorglos spielten sich die Bürener Verteidiger auf engem Raum den Ball hin und her. Ladbergen machte nochmal Druck, Jan Philipp Grauemeier spritzte dazwischen und legte auf Justin Haarlammert ab, der zum 1:4 einnetzte (89.). „Das Tor hatten wir uns verdient“, freute sich Büker. Für Czichowski war’s ein „Gastgeschenk“. Die Bürener scheinen bei Auswärtsauftritten also auf die richtige Etikette zu achten.

VfL Ladbergen – SV Büren 1:4 (0:3)
Tore: 0:1 Alagic (14.), 0:2 Weber (23.),
0:3 Andrade (32.), 0:4 Riehemann (66.),
1:4 J. Haarlammert (89.)