Kreisliga A
Wenn die Trainer runter fliegen...
Von Fabian Renger
(17.09.23) Das ist kurios. Alle 22 Spieler standen nach Spielschluss noch auf dem Platz, die beiden Cheftrainer wurden hingegen für die letzten zehn Minuten mit glatt 'Rot' bedacht und hinters Stankett geschickt. Westfalias Hopsten und SW Lienen trennten sich 1:1 (1:0). Doch das Resultat war nachher erstmal zweitrangig.
Was also erlauben Ralf Scholz und Lars Falke? Nun ja. Es ist irgendwie schwer aufzudröseln. Es soll wohl aus den Hopstener Zuschauerreihen ein Spruch á la "Du bist eh hässlich" (sinngemäß) in Richtung eines Gäste-Spielers gerufen worden sein. Und dann hat ein SWL-Akteur offenbar etwas ähnlich Unschönes zurückgerufen. Weil sowohl der Zuschauer als auch der Spieler nicht ermittelt werden konnten, verwies Referee Manfred Rekers sowohl Hopstens Coach Ralf Scholz als auch Lienens Trainer Lars Falke quasi stellvertretend mit glatt 'Rot' vom Platz. Für uns jedenfalls ist das Neuland, dass ein Trainer dafür büßen muss, wenn ein Zuschauer etwas reinruft....
Hopsten hat den Ball, aber nichts dahinter
Das Spiel an sich ist ganz schnell auserzählt. Lienen überließ den Gastgebern geplanterweise den Ball. Die hatten roundabout 70, 75 Prozent Ballbesitz. Nur stellten sie damit herzlich wenig an. "Wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was wir können", ärgerte sich Scholz über einen viel zu fahrigen und zu unkonzentrierten Auftritt seiner Mannschaft. Bis 20 Meter vorm Lienener Gehäuse sah das meistens ganz passabel aus, danach fehlte es an kreativen Lösungen. Ballverluste, Stockfehler: Ne, der Auftritt der Westfalia war schonmal herzerwärmender.
Gleichwohl hatte das aber auch mit SWL zutun. Lienen reiste ohne jeden Punkt und mal wieder mit etwas Personalsorgen an. Aber zum letzten Aspekt sagen wir heute nicht viel mehr. Okay, nur so viel dann doch: Zwei 17-jährige A-Junioren und ein 20-Jähriger stürmten in der vordersten Reihe. "Wir haben es richtig gut verteidigt. Hopsten wusste nichts mit dem Ball anzufangen", freute sich Falke über einen engagierten wie disziplinierten Auftritt seiner Elf, die wirklich nichts zuließ und selbst einige Nadelstiche setzte.
Narendorf verpasst das 1:0 für SWL
Einer hätte direkt mal für die frühe Gäste-Führung sorgen können. Leon Narendorf gewann den Ball an der Mittellinie, er ließ Hopstens Nico Bruns stehen und stand plötzlich vor Hopstens Schlussmann Nick Lüttmann. Ausgerechnet jetzt versprang Narendorf die Pille (15.). Kurz danach jubelte Hopsten über das 1:0. Johannes Uphaus netzte nach Vorarbeit und Luke Sander per Kopf ein (33.).
Im zweiten Abschnitt fiel die Westfalia weiterhin mit ineffektivem Ballbesitz auf. Lienen kam irgendwann folgerichtig zum Ausgleich. Auf der rechten Seite machte Enrique Bethge, der angesprochene 20-jährige Offensivmann, das 1:1 klar (51.). Nach einem Umschaltmoment knallte er die Murmel ins kurze Eck unter die Latte.
Wenig Torraumszenen bis zum Schluss
SWL brauchte bis zum Spielschluss selten den Feuerlöscher, Gäste-Goalie Joshua Heinze war einzig bei einem Fernschuss der Gastgeber gefordert. Zudem hatte Justus Konermann noch einen ganz guten Kopfball im Angebot. Aufseiten der Gäste war Narendorf dem Siegtreffer noch relativ nahe, seinen Fernschuss fischte Lüttmann aber gut raus.
Da waren 75 Minuten um und beide Trainer noch am Seitenrand. Später flogen Sprüche vom Seitenrand und beide Trainer vom Platz...
Westfalia Hopsten - SW Lienen 1:1 (1:0)
1:0 Uphaus (33.), 1:1 Bethge (51.)
Bes Vorkommnisse: Rote Karten für Hopstens Trainer Ralf Scholz und Lienens Trainer Lars Falke (80.)