Simon Albersmann rettet den Dreier

 
Von Fabian Renger

(24.09.23) Womöglich wurde Simon Albersmann nach dem Abpfiff erdrückt. Er ist Torwart von Brukteria Dreierwalde. Und in dieser Funktion wurde er in der 92. Minute zum Dreierwalder Tageshelden des Auswärtsspiels bei Cheruskia Laggenbeck. Dreierwalde gewann mit 2:1 (1:1) - es war ein dreckiger, es war ein glücklicher Dreier. Und damit ab zum spektakulären Schlusspunkt.

92. Minute. Drei Meter Torentfernung. Luca Imorde köpft. Ein todsicheres Ding. Eigentlich. Uneigentlich reagiert Simon Albersmann sensationell. Er lenkt die Kugel irgendwie an den Pfosten, von dort springt sie ins Aus. Die Ecke gibt's nicht mehr, Schiri Mario Principato pfeift ab. "Keine Ahnung, wie der den pariert", war auch Cheruskias neuer Coach Marc Wichmann etwas entgeistert.

Anfangsphase gehört Dreierwalde - dann übernimmt Laggenbeck

In seinem Debüt hatte er Wiedergutmachung von seinen Jungs gefordert. Die Leistung im Derby gegen Arminia, die den Rücktritt von Vladan Dindic zur Folge hatte, in der Vorwoche war grausig. "Wir haben deutlich besser, deutlich engagierter gespielt", lobte Wichmann. Galt allerdings nicht für die Anfangsphase. "In den ersten 25 Minuten waren wir überlegen", erzählte Brukterias Co-Trainer Thorsten Schräder. Er hatte das Sagen, weil Chefcoach Hubi Ahmann im Tirol-Urlaub weilte. Sei ihm gegönnt.

Die Brukteria ging durch Niklas Grotke mit 1:0 in Führung. Patrick Hinz hatte einen langen Ball über Laggenbecks Abwehrkette gespielt, die An- und Mitnahme von Grotke war stark, der Abschluss saß auch (22.). Im Anschluss nahmen die Gäste spürbar den Fuß vom Gas.

Laggenbeck übernahm die Partie und hatte bis zum Pausenpfiff die beste Phase des Tages. Niklas Schmolling glich auch prompt per Kopf nach einem Freistoß von Steffen Mirsberger aus (28.). "Dann müssen wir mit 2:1 in Führung gehen", ärgerte sich Wichmann über den folgenden Chancenwucher. Fabian Harte, Mirsberger oder auch Nils Koopmann vergaben. Die Cheruskia spielte sich jeweils gut durch, kam in freie Räume, aber der entscheidende Abschluss sollte nicht sein. Auch weil Simon Albersmann bereits hier als Bombenentschärfer einen guten Job verrichtete.

Determann nach Gurbanov-Vorlage

Nach der Pause flachte das Geschehen etwas ab. Chancen - es waren auf beiden Seiten zumeist eher so halbe -, Engagement, Laufbereitschaft: Die meisten Punkte waren eher ausgeglichen. "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen", räumte sogar Schräder ein. Er sträubte sich freilich nicht, dass seine Mannschaft dann doch noch das 2:1 machte. Tural Gurbanov spielte einen ansehnlichen Gassenpass, Linus Determann verwertete (77.).

Der Spielstand hatte Bestand bis zum Abpfiff - auch weil Simon Albersmann in der 92. Minute zur Krake mutierte. "Wie Fußball so ist: Manchmal gewinnt die cleverere Mannschaft. Unser Aufwand war heute deutlich höher, aber der Ertrag der gleiche", wirkte Wichmann nachher natürlich enttäuscht. Den nächsten Anlauf gibt's am Freitag gegen Hopsten.

Cheruskia Laggenbeck - Brukteria Dreierwalde 1:2 (1:1)
0:1 Grotke (22.), 1:1 Schmolling (28.)
1:2 Determann (77.)