Mettingen findet eine Lücke im Lienener Dickicht

 
Von Fabian Renger

(25.09.23) "Lienen hat tapfer gekämpft und gehört mit der Truppe definitiv nicht auf den letzten Platz." Pascal Heemann hat bekanntermaßen eine Vergangenheit bei SW Lienen. Vielleicht muss er das also sagen. Aber: Der Coach von Eintracht Mettingen sagte die nett gemeinten Wörter nach dem 1:0 (0:0)-Heimsieg über SWL tatsächlich nicht nur einfach so daher. Denn Lienen verkaufte sich gegen Mettingen prima. Dabei herrschten fast schon außergewöhnliche Gegenheiten für Lienens Trainer Lars Falke.

Zum ersten Mal in dieser Saison konnte er in der zweiten Woche hintereinander die selbe Startaufstellung auf den Platz schicken. Donnerwetter! Wir müssen an dieser Stelle auch um Vergebung bitten: Denn in der vordersten Reihe spielen mit Leon Narendorf und Kevin Vahrenhorst nicht zwei 18-, sondern zwei 17-Jährige. Gegen Hopsten hatten wir sie ein Jahr zu alt gemacht. Beide absolvieren seit ein Mammutpensum: Freitags/samstags zocken sie in der A-Jugend, am Sonntag bei den Herren. Wahnsinn.

Lienen mit großem Fleiß

Doch zurück zum Mettingen-Spiel. "Wir haben es sehr gut verteidigt, leider für nicht ganz so viel Entlastung gesorgt", berichtete Falke später vom wenig überraschenden defensiven Ansatz. Keeper Joshua Heinze und seine Innenverteidiger-Spezis Yannik Lunow und Max Rosenbusch hielten den Laden hinten ordentlich zusammen. "Man darf Lienen nicht unterschätzen, was den Abwerhrblock angeht", fand auch Heemann den engagierten Auftritt der Gäste bemerkenswert. Die Eintracht hatte runde 80 Prozent Ballbesitz, ließ die Kugel auch ganz gut durch eigenen Reihen laufen. Besonders über Mirko Baunes linke Hälfte gingen viele Angriffe vonstatten.

Das Problem: Die Gäste schmissen sich mit allem rein, was sie hatten. Abschlüsse von Tristan Pötter oder Glenn Schröder waren genauso wenig von Erfolg gekrönt wie einige Freistöße von Lucas Bovenschulte. Die Eintracht brauchte Geduld, um nicht endgültig zu verzweifeln. Heemann befand: "Wenn's zur Pause 3:0 gestanden hätte, hätte sich wohl keiner beschwert." Stand es eben nicht. Und so war die Marschroute für die zweite Hälfte klar: Irgendwie eine Lücke finden und wenigstens ein Tor schießen.

Tenambergen schießt, Rosenbusch fälscht ab

Das fiel dann auch relativ rasch. Lienen bekam die Kugel nicht geklärt.  Lennard Tenambergen wurde im Rückraum freigespielt und zog ab. Der Ball sprang Rosenbusch an den Fuß und von dort ins Tor - 1:0 (51.). Referee Carsten Schmidt wertete es als Eigentor.

Erstmal blieb Lienen bei der Nadelstich-Taktik und setzte später auf die Brechstange. Dazu kam mit Janek Neumann ein Spieler in die Partie, der über ein Gardemaß verfügt und seinen Körper einzusetzen weiß. Lienen suchte schließlich immer wieder den Joker als Zielspieler. "So richtig Zwingendes war jetzt aber nicht dabei", räumte Falke ein. Auf Mettinger Seite wurde in der wohl gefährlichsten Aktion Bastian Richter von Schmidt wegen einer Abseitssituation zurückgepfiffen. Sonst war's das. Die Eintracht rutschte nach dem Arbeitssieg von Platz eins auf zwei ab. Aber das wird sie wohl verkraften können.

Eintracht Mettingen - SW Lienen 1:0 (0:0)
1:0 Rosenbusch (51./ET)