"Über diese Szene kann man streiten"

Von Fabian Renger

(12.03.24) Diese 3:4 (1:3)-Niederlage war für Christian Weyde ein besonderes Ereignis. Der Trainer des BSV Brochterbeck hatte durchaus daran zu knabbern, was auswärts bei Arminia Ibbenbüren II passiert war. Sein Schnapper Daniel Wieschebrock verletzte sich beim Gegentreffer zum 1:2 schwer. Mindestens das Außenband ist gerissen, vielleicht sogar das Sprunggelenk. Das war eine uncoole Nebenwirkung. Doch wie es dazu kam...joar, einigen wir uns mal auf den Begriff: Es war unglücklich.

Sprung in die 36. Minute. Wieschebrock eilt aus seinem Kasten raus und will einen Ball abfangen. Dabei knallt er mit Arminias Angreifer Alex Wübker zusammen. Beide bleiben nach dem Crash liegen. Die Gäste stellen den Betrieb quasi ein, die  Hausherren spielen hingegen weiter - schlussendlich schießt Jonas Brune zur 2:1-Führung ein. Für Weyde ein Unding. Jeder habe gesehen, wie die Spieler dort auf dem Boden liegen. "Entweder pfeift der Schiri das ab, um zu gucken, wie es den beiden geht. Oder Arminia hätte den Ball aus Fairnessgründen ins Aus spielen müssen", befand Weyde. Referee Andreas Müller pfiff jedoch nicht ab.

Arminia wartet auf den Pfiff, der nicht erfolgt

Arminias Coach Sebastian Schomaker äußerte sich wie folgt zur Situation: "Aus der Sicht meiner Jungs muss der Schiedsrichter abpfeifen, dem Brochterbecker Keeper Gelb geben und Elfmeter für uns pfeifen. Der Schiri pfeift aber nicht ab." Er selbst habe in den vergangenen 13 Jahren schon etliche ähnliche Situationen gesehen wo der Ball nicht ins Aus gespielt worden wäre. Den schwarzen (Un)Fairness-Peter seiner Elf zuzuschustern, hält er nicht für angebracht. "Ich bleibe dabei: Wenn der Schiri alles richtig macht, pfeift er direkt das Foul ab, gibt Elfmeter und die Karte - so ist es blöd gelaufen. Über diese Szene kann man sicher streiten." Auch Wübker kam nicht unbeschadet raus aus der Situation. Immerhin wohl ohne schwerere Verletzungen.

Das sportliche Geschehen rückte für Weyde komplett in den Hintergrund. Kurz gefasst sagte er nur so viel: "Ibbenbüren war stark, hätte 5:1, 6:1 oder 7:1 führen müssen. Der Sieg ist verdient, am Ende hat Ibbenbüren die Punkte, aber das Ding ein Geschmäckle."

Auf zum sportlichen Teil. Pitt Hoge brachte die Gäste mit 1:0 Front (12.), ehe Finn Laumeyer das 1:1 für die Arminia besorgte (17.). Das 2:1 kam ja irgendwann, aber die Arminen hätten auch früher treffen dürfen/müssen. "Wir haben Chancen versiebt, das war Wahnsinn", so Schomaker. "Wir waren klar die bessere Mannschaft." Nach Brunes umstrittener Hütte folgte Pascal Gremme fix mit dem 3:1 (41.). Ein schöner Spielzug war das. Auf der halbrechten Seite nahm der Torschütze sein Tempo in die Hand und knallte den Ball aus spitzem Winkel ins Netz.  Und kurz nach dem Wiederanpfiff machte Gremme den Doppelpack klar. 4:1 (50.). Alles tutti. Oder?

Plötzlich sind andere Themen wichtiger

Naja. Bis zur Schlussphase schien das so. "Danach ist so ein bisschen das in Kraft getreten, was in der Hinrunde öfters unser Fehler war - dass wir zu viel auf dem Platz diskutiert haben und nicht mehr das gemacht haben, wozu wir da sind. So haben wir uns zwei dumme Gegentore gefangen", ärgerte sich Schomaker. Hoge stellte auf 4:2 (82.), "JP" Koliska auf 4:3 (85.). Es war der Endstand. Arminia bleibt Vierter, zwei Punkte fehlen weiterhin auf den möglichen Releationsplatz drei, den derzeit GW Steinbeck belegt. "Wir machen weiter, wo wir angefangen haben in diesem Jahr. Alles Weitere wird man am 30. Mai sehen. Wir können ganz befreit aufspielen", nimmt das Schomaker entspannt zur Kenntnis.

Arminia Ibbenbüren II - BSV Brochterbeck 4:3 (3:1)
0:1 Hoge (12.), 1:1 Laumeyer (17.)
2:1 Brune (36.), 3:1 Gremme (41.)
4:1 Gremme (50.), 4:2 Hoge (82.)
4:3 Koliska (85.)