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Dirk Bültbrun (v.) und Reiner Weikert hoffen mit Vorwärts Epe noch immer auf ihre Aufstiegs-Chance.

Beinahe-Abbruch überschattet Topspiel


Von Christian Lehmann

(17.02.20) Eigentlich hatte Vorwärts Epe die drei Big Points schon so gut wie im Sack. Beim Stand von 3:1 im Spitzenspiel gegen Tabellenführer TuS Haltern II hätte Schiedsrichter Dennis Röhrs (Emsdetten) die Partie jedoch beinahe in der 84. Minute aufgrund eines Eklats an der Seitenlinie abgebrochen. Auch dank des bemerkenswerten Halterner Fairplays war es letztlich möglich, dass die Partie fortgesetzt wurde - und mit einem verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg für Dirk Bültbruns Team endete.

Was war da los? Nach einer dem allgemeinen Vernehmen nach berechtigten Gelb-Roten Karte gegen die Hausherren - Aleksandar Temelkov hatte Halterns Luca Landewee von hinten abgeräumt (84.) - eskalierte ein Wortgefecht zwischen Halterns Linienrichter und einem Zuschauer - mutmaßlich ein Vater eines Eperaner Spielers. "Der hat ihn schon in der ersten Halbzeit die ganze Zeit angemacht. Ich finde es sehr fragwürdig, einen jungen Kerl so zu bearbeiten", meinte Timo Ostdorf. Bemerkenswert: Nicht nur Epes Coach Dirk Bültbrun, sondern auch Halterns Spielertrainer bewegten den nach diesem Vorfall in die Kabine geeilten Referee dazu, seine Entscheidung, die Partie abzubrechen, noch einmal zu überdenken. Und das, obwohl seinem Team durch eine mögliche Neuansetzung eine Chance, die verlorenen Punkte doch noch zu holen, gewunken hätte.

Halterner Fairplay

"Ich konnte die Reaktion des Schiedsrichters verstehen. Wir waren aber der Meinung, dass die ganze Aktion nichts mit dem Spiel zu tun hatte. Wir haben nie an einen Abbruch oder ein Wiederholungsspiel gedacht, weil auf dem Platz alles in Ordnung war. Dieses tolle Spiel hätte die schlechte Presse über einen Abbruch einfach nicht verdient gehabt", begründete der Coach sein Handeln. Von Eper Seite ernteten er und sein Team dafür großen Respekt: "Das war äußerst sportlich und fair. Das rechnen wir den Halternern hoch an", erklärte Epes Co-Trainer Reiner Weikert. "Es wäre schlimm gewesen, wenn es zum Abbruch gekommen wäre."

Ein Nachspiel dürfte es dennoch geben: Jan Lohmann vom Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss Steinfurt bestätigte auf Nachfrage, dass der Unparteiische einen Sonderbericht angefertigt habe, der nun an Bezirksliga 11-Staffelleiter Horst Dastig weitergeleitet werde. Mit dem Hinweis auf ein möglicherweise schwebendes Verfahren wollten sich sowohl der Unparteiische als auch Lohmann nicht zu den Inhalten äußern. Für die Gäste ist die Geschichte indes noch nicht vom Tisch: Der junge Linienrichter, der nur wegen eines krankheitsbedingten Ausfalls an der Fahne eingesprungen war, habe nach dem Spiel weinend in der Kabine gesessen, so Ostdorf. "Ich erwarte da von Eper Seite ein klares Statement. So geht das nicht!"

Ein echtes Spitzenspiel

Schade, dass nun schon in vier Absätzen nur am Rande von Fußball die Rede war. Was nämlich durch diesen Vorfall etwas in den Hintergrund rückte: Das Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten und dem Primus war ein echter Kracher. Vincent Wenker sorgte schon nach drei Minuten für einen furiosen Auftakt, indem er per Distanzschuss das 1:0 für Vorwärts besorgte. Die stark ersatzgeschwächten Halterner bissen sich anschließend rein in diese Partie und kamen nach 21 Minuten zum verdienten Ausgleich. Arne Middelmann bestrafte das Zögern von Epes Keeper Jose Carlos da Silva Fernandes und spitzelte den Ball zum 1:1 ins Tor. 

"Wir waren gut drinund haben gesehen, dass wie im Hinspiel etwas zu holen ist", sagte Weikert. Das Trainerteam stellte in der Halbzeit um und ging nun mit drei Spitzen enormes Risiko. Mit Erfolg: Nach einer Ecke traf erneut Wenker per Volleyschuss zum 2:1 (58.), Leon Kernebeck legte wenige Sekunden später nach einem feinen Zuspiel Nick van Wezels nach (3:1/60.). Für den jungen Bengel, der noch in Epes U19 spielen könnte, war das Tor der Lohn für eine tolle Leistung. Er erhielt ebenso wie Kevin Husha, der ebenfalls noch in der A-Jugend zocken könnte, ein Sonderlob von Weikert. 

Aufstieg noch nicht abgehakt

Erst in der sechsminütigen Restspielzeit, die Schiedsrichter Röhrs nach dem Fast-Abbruch doch noch über die Bühne brachte, kamen die Gäste nochmal zum Anschlusstreffer durch Christoph Goos (3:2/90.+1). Den knappen Vorsprung brachten die Hausherren dann aber über die Bühne. "Das war eine tolle Energieleistung", lobte Weikert, der den Kampf um den Aufstieg noch immer nicht ganz aufgegeben hat: "Tabellenplatz zwei ist so weit nicht entfernt..."

Die Halterner konnten die Niederlage einigermaßen verschmerzen, weil auch Verfolger Stadtlohn Punkte liegen ließ. "Der Sieg für Epe geht absolut in Ordnung, wir haben nicht unsere Topleistung abgerufen und bei der stärksten Offensive der Liga verloren. Wir können das einordnen", sagte Ostdorf. Personell hänge seine Truppe ohnehin derzeit "am Haken". Torschütze Middelmann musste zur Pause mit Leistenproblemen raus, weil auch dessen Backup Hendrik Walter nach 72 Minuten gelb-rotgefährdet raus musste, zog der Spielertrainer selbst die Schuhe wieder an. "Ohne sieben potenzielle Stammspieler hat uns auch die Breite gefehlt, um in so einem Spitzenspiel zu bestehen." 

Vorwärts Epe - TuS Haltern II     3:2 (1:1)
1:0 Wenker (2.), 1:1 Middelmann (21.),
2:1 Wenker (58.), 3:1 Kernebeck (60.),
3:2 Goos (90.+1)
Gelb-Rote Karte: Epes Temelkov (84./wiederholtes Foulspiel)



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