SC Südlohn bleibt zuhause eine Macht

Von Felix Brüggemann

(29.10.23) Verkehrte Welt im Duell der Aufsteiger. Die Vorzeichen könnten viel unterschiedlicher nicht sein. Während der TSV Raesfeld nach wie vor in der Spitzengruppe der Liga mitspielt und der erwartete Einbruch einfach nicht kommen möchte, kämpft der SC Südlohn mit momentan acht weiteren Mannschaften um die Nicht-Abstiegsränge. Am Ende freute sich aber trotz der Tabellensituation der SC. Mit einer starken Leistung sicherte sich die Heimmannschaft beim 2:1-Sieg die drei Punkte. 

Der Grund dafür lag vor allem in der starken ersten Halbzeit. Zwar kam Raesfeld in den ersten Minuten gar nicht so schlecht hinein in die Partie und hatte in Person von Christoph Platzek und Julian Kortstegge auch gute Möglichkeiten, verlor dann im weiteren Verlauf aber die Kontrolle. Und das bestraften die Südlohner sofort, und zwar gleich doppelt. Erst stand Spielertrainer Jörg Krüchting nach einem langen Schlag von Keeper Ricardo Ottink richtig und lupfte den Ball zum 1:0 ins Tor, dann verwandelte Eric Römer eine Flanke mit dem Kopf zum 2:0 – binnen drei Minuten! “Das war einfach eine richtig schlechte Halbzeit von uns“, gab Raesfeld Trainer Christian Gabmaier zu. 

Raesfeld auf einmal da

In der zweiten Halbzeit zeigte der Gast ein ganz anderes Gesicht. “Nach der Pause waren wir direkt viel präsenter“, erkannte Gabmaier an. Yannik Brömmel hatte eine dicke Chance, Kortstegge traf den Pfosten und Platzek sogar das Tor. Das zählte aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. “Das war ein klares Tor“, schüttelte Raesfelds Coach in der Rückschau verärgert den Kopf. 

Nach einem Zweikampf des zweiten Spielertrainers auf dem Platz, Daniel Meyer, mit Kortstegge entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. “50-50 in meinen Augen. Da verteidigen halt 1,90 Meter gegen 1,60 Meter“, zuckte Krüchting mit den Schultern. Das konnte er, weil der Anschlusstreffer in der 85. seinem SC Südlohn nicht mehr weh tat. Platzek verwandelte zwar, aber an den drei Punkten rüttelte dieser Treffer auch nicht mehr. In der Nachspielzeit sah Raesfeld Lukas Göring nach einer Notbremse gegen Römer noch die Rote Karte.

„A tale of two halves”

Raesfeld lief heute mit zwei Gesichtern auf. “Im ersten Durchgang war das wirklich sehr wenig von uns, im zweiten waren wir dann aber deutlich präsenter. Deshalb hätten wir uns hier schon den einen Punkt verdient. Wir hatten unsere Chancen, aber machen sie einfach nicht“, fasste Gabmaier die Leistung seiner Mannschaft zusammen.

Krüchting freute sich über die drei Punkte und natürlich auch ein bisschen über sein Tor. Aufgelaufen war der 37-Jähirige nur wegen der dünnen Personallage beim SC. “Für 50, 60 Minuten geht das ja immer noch“, schmunzelte Südlohns Verantwortlicher. “Wir haben alle dran geglaubt und sind jetzt weiter zuhause ungeschlagen. Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Es bleibt zwar eng da unten, aber wenn wir so weiter machen, packen wir’s“, analysierte Krüchting mit dem Blick auf die Tabelle. 

SC Südlohn – TSV Raesfeld     2:1 (2:0)
Tore: 1:0 Krüchting (28.), 2:0 Römer (30.),
2:1 Platzek (85.)
Rote Karte: Raesfelds Lukas Göring (90+3.)