Holtwick verschafft sich Luft

Von Felix Brüggemann

(29.10.23) Das kleine “Endspiel“, das Holtwicks Coach Oliver Wieck nach der desaströsen Leistung am letzten Wochenende, für die Partie gegen Vredens Zweitvertretung ausgerufen hatte, entschied seine Mannschaft mit 2:0 (1:0) für sich. Mit den drei Punkten mehr auf dem Konto hat Schwarz-Weiß im Keller jetzt wieder ein bisschen Luft zum Atmen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. 

Auf dem Weg dahin half auch der Zufall, oder der Wille. Je nachdem, wie man es den Gastgebern auslegen möchte. Erst bekam Simon Verwohlt nach einem Zweikampf im Holtwicker Strafraum keinen Elfmeter, “Simon wird da ganz klar in die Zange genommen“, beschwerte sich Vredens Coach Matthias Vogtt, dann machte Linus Waltering das Tor zur Führung. Nach einer Freistoßflanke von Maurice Thentie, kam der Ball über den Hinterkopf von Vredens Nick Hübers zu Waltering, der in der 8. Minute nur noch einschieben musste. “Da waren wir endlich mal wieder handlungsschneller als der Gegner“, freute sich Wieck auch im Angesicht der letzten Wochen. Führung für Holtwick, das gab’s in dieser Saison vorher erst zwei Mal. 

Elferpfiff nach lautem Schrei

In der Folge ließen sich die Hausherren tiefer fallen und verteidigten aus einer kompakten Grundformation heraus mit der Entschlossenheit, die Wieck im Spiel gegen Borken vermisst hatte. Vreden hatte das Spiel im Griff ohne aber zwingend zu werden. Nach einem vermeintlichen Foul an Linus Waltering trat Holtwicks Elferschütze Moritz Wagner an und verwandelte den Ball nach kurzem Verzögern in der rechten Ecke. “Fehlentscheidung. Punkt. Unfassbar. Der Spieler schreit da sehr laut für den Zweikampf, der da geführt wurde“, ärgerte sich Vogtt nach Abpfiff, fügte aber selbstironisch hinzu: “Das hätte ich als ehemaliger Stürmer wahrscheinlich genauso gemacht.“

Kurz darauf sah erst Nils Breuers auf Seiten der Spielvereinigung und später Waltering auf Seiten von Schwarz-Weiß die Ampelkarte. Für die letzten 25 Minuten hieß es also: Zehn gegen zehn. Aus dem Spiel heraus strahlte Vreden nach den beiden Platzverweisen nicht mehr viel Gefahr aus. Lennart Wilkes hatte kurz vor Schluss dann noch eine gute Chance, es nochmal spannend zu machen, vergab aber. 

Wieck ordert– die Mannschaft liefert

Nach der jüngsten 5:1-Niederlage gegen Borken hatte Coach Wieck explizit die “Basics“ eingefordert. Und seine Mannschaft lieferte: “Wir haben heute geschlossen agiert, die Zweikämpfe angenommen und vor allem keine Fehler gemacht. Endlich konnten wir uns mit einer tollen Mannschaftsleistung mal wieder für unseren Aufwand belohnen.“ Angesprochen auf die Tabellensituation erklärte Wieck nur. “Natürlich ist das nur ein kleiner Schritt, aber wenn du die Punkte heute nicht holst, steckst du ganz unten drin. 

Die sehr kleinliche Linie des Schiedsrichters ärgerte Vogtt nach Abpfiff: “Der Schiri hat sich selbst unter Druck gesetzt. Das war kein so hartes Spiel. Mit unserer Leistung bin ich eigentlich nicht unzufrieden, es muss jetzt einfach weitergehen.“

SW Holtwick – SpVgg Vreden II     2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Waltering (8.), 2:0 Wagner (53.)
Gelb-Rote Karte: Vredens Nils Breuers (57.)
Gelb-Rote Karte: Holtwicks Linus Waltering (66.)