Bezirksliga 11
Comeback-Wahnsinn in Merfeld
Von Felix Brüggemann
(12.11.23) Auf eine ereignisreiche Woche folgte in Merfeld ein fast noch wilderes Wochenende. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd ging dem Gastgeber, man muss leider sagen "mal wieder" die Luft aus. Am Ende setzte sich der Favorit aus Stadtlohn aufgrund seiner spielerischen Qualität mit 3:5 (1:2) doch wieder durch.
Zunächst sah alles so aus, als würde das Spiel wenig Spektakel oder Überraschung bereithalten. Nach zehn Minuten erzielte Marvin Robert per Kopf das 0:1 für den SuS, in der 28. Minute war verlängerte Robert auf Maximilian Rhein, der auf 0:2 erhöhte. "In den ersten 30 Minuten war das ziemlich wenig von uns. Stadtlohn hat in den Zweikämpfen das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten", musste Merfelds Interimstrainer Tobias Merschiewe konstatieren. Vor der Halbzeit wurde das Spiel dann aber deutlich hektischer. "Davon haben wir uns anstecken lassen", analysierte Stadtlohns Coach Hendrik Maduschka. Folgerichtig fiel nach einem Freistoß in Person von Jan Espeter dann auch der 1:2-Anschlusstreffer.
Merfelder Luft hält nicht lang genug
Und wer dachte, vor der Pause war Merfeld schon richtig gut drin, irrte sich. Nach der Halbzeit wurde es noch besser: Tim Göckener traf in der 47. Minute nach einer kurz ausgeführten Ecke sehenswert zum Ausgleich. "Zu dem Zeitpunkt waren wir dann, vorsichtig ausgedrückt, mental tot", gab Maduschka zu. Und nach gut 60 Minuten drehte Marc Perick das Spiel sogar komplett! Nach einem Foulspiel von Jannik Buning kam der Torschütze erst im Strafraum zu Fall und verwandelte dann sicher unten links. "Endlich waren wir dann auch richtig in den Zweikämpfen. Wir hatten eine deutliche Platzhoheit und Stadtlohn stand hinten drin", erklärte Merschiewe.
Doch die Freude währte nicht lange genug. Mit Stadtlohns erstem Torschuss im zweiten Durchgang erzielte Laurentin Tuca den erneuten Ausgleich. Mit dem Ausgleich fand der SuS auch wieder seine spielerischen Qualitäten wieder und belohnte sich in der 84. Minute. Silas Wenning wurde eingewechselt und 30 Sekunden später war Stadtlohn schon wieder in Front. Wennings erster Saisontreffer. Und was für ein wichtiger! Als Merfeld dann mit dem Mut der Verzweiflung auf den erneuten Ausgleich ging, setzte Wenning noch seinen zweiten Treffer hinterher. Die endgültige Entscheidung in der vierten Minute der Nachspielzeit!
Bier im Bus
Merfeld war nach dem Trainerwechsel unter der Woche natürlich eine kleine Wundertüte. Auch der bisherige Co-Trainer und gemeinsam mit Martin Göckener nun Hauptverantwortliche Merschiewe war von der Nachricht von Ovelheys Rücktritt überrascht. Sportlich war er trotz des Ergebnisses aber nicht unzufrieden: "Bis auf die ersten 30 Minuten war das heute eine richtig gute Mannschaftsleistung. Danach haben wir die Tugenden, die Merfeld ausmachen, auf den Platz gebracht. Daran wollen wir weiter arbeiten."
Auf der Rückfahrt aus Merfeld war Stadtlohns Maduschka natürlich bester Laune. Nach einem hart erarbeiteten Sieg hatten sich Spieler und Trainer im Bus ein paar Bierchen verdient: "Wir haben das spielerisch über weite Strecken gut gemacht, aber in ihrer starken Phase hat uns Merfeld wirklich den Schneid abgekauft." Und wie schmeckt das Bier? "Schon wieder richtig gut!"
Sportfreunde Merfeld – SuS Stadtlohn 3:5 (1:2)
Tore: 0:1 Robert (10.), 0:2 Rhein (28.),
1:2 Espeter (43.), 2:2 Göckener (47.),
3:2 Perick (61.), 3:3 Tuca (73.),
3:4 Wenning (84.), 3:5 Wenning (90+4)