Westfalia Osterwick knackt den VfL Ramsdorf spät, aber nicht zu spät

Von Christian Lehmann

(13.11.23) "Es war klar, dass nur eine Einzelaktion das Spiel entscheiden wird." Tobias Paschert hatte es geahnt. Bis zur 87. Minute mussten der Trainer und Westfalia Osterwick warten, ehe Noah Eggemann sich ein Herz fasste und mit einem wuchtigen Huf aus 22 Metern zum 2:1 gegen den VfL Ramsdorf traf. Nach 90 Minuten stand ein 3:1 (0:1)-Heimsieg auf der Anzeigetafel. 

"Das waren drei ganz wichtige Punkte", sagte Paschert mit Blick auf die Tabellenkonstellation. Sein Team ist nun Fünfter, hat nur fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, aber auch nur acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. "Wir haben zwar spät die Tore gemacht, aber absolut verdient gewonnen", so der Coach.

In einer weitestgehend ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Hausherren bis zum letzten Drittel einen ordentlichen Ball gespielt, dann aber die zündenden Ideen vermissen lassen. Auf der Gegenseite klappte es nach einem Ballverlust in der Osterwicker Vorwärtsbewegung besser: Marvin Teichmann legte nach einem Steckpass von halblinks quer zu Noah Ebbing, der zum 0:1 traf (43.). "Dann wird es natürlich schwierig gegen Ramsdorf. Sie haben uns das Leben echt schwer gemacht", so Paschert.

Bis zur 60. Minute hielt sich die Abwehr der Gäste schadlos, dann umkurvte Mario Worms nach Steckpass von Niklas Boll Gästekeeper David Storks und lochte aus spitzem Winkel zum 1:1 ein. In der Folge hatte die Westfalia viel Ballbesitz, haderte unter anderem mit zwei ausbleibenden Elfmeter-Pfiffen nach vermeintlichen Foulspielen an Timo Fedders und Simon Rotthäuser - machte aber aus der Überlegenheit nicht viel - bis Eggemann sich ein Herz fasste und das 2:1 erzielte. Weil Ramsdorf nun komplett aufmachte, ergaben sich in den Schlusssekunden Räume: Eggemann und Worms spielten sich durch, Letzterer scheiterte noch an Storks, doch Florian Richters stocherte erfolgreich nach und machte den Sack zu (3:1/90.). 

"Das geht schon in Ordnung", meinte Ramsdorfs Coach Daniel Ebbing. "In Summe ist der Sieg für Osterwick verdient. Wir haben keinen guten Tag erwischt, das war eine unserer schwächeren Lesitungen in dieser Saison. Wir haben uns unheimlich viele technische Fehler und Fehlpässe geleistet, viele Angriffe nicht sauber zu Ende gespielt. Wenn Du in der 87. Minute das 1:2 kassierst, ist das schon bitter. Vielleicht hätten wir einen Punkt mitnehmen können, aber wir hatten ein paar Totalausfälle dabei - das konnten wir nicht kompensieren."

Westfalia Osterwick - VfL Ramsdorf     3:1 (0:1)
Tore: 0:1 Ebbing (43.), 1:1 Worms (60.),
2:1 Eggemann (87.), 3:1 Richters (90.)