Bezirksliga 12
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"Heute geht's nicht um das schönste Tor"
Von Fabian Renger
(21.02.19) Fies war das ja schon: Es nieselte in Horstmar, ein Donnerstagabend im Februar, Anstoßzeit 20 Uhr. Viel blieb da nicht über vom Abend. Nach 23 Uhr war Alois Fetsch, Trainer des VfL Wolbeck, dann auch mal zuhause. Trotzdem war er superhappy. "Und dann gewinnst du ein Spiel so noch", zog er jeglichen Hut, den er finden konnte, vor seiner Truppe. Nach einer Energieleistung sondergleichen hieß es am Ende 5:3 (1:2) für die Gäste. Tristesse herrschte hingegen bei der heimischen Germania.
Zu denen kommen wir gleich. Widmen wir uns erst einmal den glücklichen Gewinnern. Die haben am Wochenende den ZiBoMo vor der Brust, es dürfte eine zünftige Feier geben. Bis zur Pause war Wolbeck zwar gut drin, fing sich aber mit dem Halbzeitpfiff einen Eierfreistoß von Kevin Behn, der abgefälscht irgendwie in die Maschen ging zum 2:1-Halbzeitstand für Horstmar. "Ich hab dann klare Worte in der Halbzeit gefunden, wir wollten unbedingt was mitnehmen", berichtete Fetsch.
Viele Schlüssel zum Erfolg
Was seine Jungs dann in der zweiten Halbzeit ablieferten, war purer Einsatz. Jeden Zweikampf nahmen die Wolbecker an, sie zogen in jedem Duell durch. "Und wir waren, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, vorne auch effektiv", sah Fetsch sowohl im Willen als auch in der fußballerischen Vorstellung die Schlüssel zum Erfolg.
Niklas Thewes zum Beispiel hatte so einen grandiosen Abend. Abends noch gebüffelt für die Abschlussprüfung der Ausbildung, kam er später zum Platz und im zweiten Durchgang ins Match. Machte dort mächtig Alarm auf seiner linken Seite und belohnte sich mit einer schmucken Einzelleistung zum zwischenzeitlichen 4:2, als er gleich mehrere Horstmarer kaltstellte (77.). So könnte man alle Tore durchgehen. Fetsch war's aber relativ wumpe: "Heute geht's nicht um das schönste Tor oder die beste Leistung, es war einfach die Mannschaftsleistung. Ich bin begeistert und muss meinen Jungs ein Kompliment machen."
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Komplimente? Davon hatte Horstmars Coach André Rodine nicht so viele auf Lager. "Wir haben momentan einfach nicht die Qualität, mitzuhalten", sah er wieder einmal mit an, dass sich seine Jungs mit massig indivuellen Fehlern selbst den Gnadenschuss gaben. Mal stürmten bei gegnerischen Standards trotz verordneter Mixtur aus Mann- und Raumdeckung alle blind zum Ball, mal gaben sie den Gegnern freies Geleit zum Toreschießen, trotz numerischer Überzahl. Auch war Horstmar in den direkten Duellen nicht immer aktiv genug.
Im ersten Durchgang sah das zwar noch recht gut aus, da war die Partie offen. Horstmar führte auch mit 1:0 (20.), auch da traf Kevin Behn - wohlgemerkt mit rechts. "Er wollte sich den erst wieder auf links legen...", musste Rodine immerhin hier drüber lachen. Seinen linken Schlappen vergisst Behn zu oft. Da nicht. Aber letztendlich ein schwacher Trost. "Das intensive Reinschmeißen mit allem, was wir haben zu verteidigen, fehlt uns momentan", ist Trainer Rodine auf der Suche nach Lösungen. "Wir haben uns jetzt innerhalb weniger Tage eine gute Ausgangslage verspielt."
Möglicherweise haben seine Jungs aber bei Wolbeck ganz genau hingeschaut und sich etwas abgeschaut - zumindest in Sachen Reinschmeißen und "Wie mache ich meinen Trainer wieder richtig glücklich"...
Germania Horstmar - VfL Wolbeck 3:5 (2:1)
1:0 K. Behn (20.), 1:1 Westhues (34.)
2:1 K. Behn (45.), 2:2 Seidel (55.)
2:3 Quabeck (59.), 2:4 Thewes (77.)
3:4 Wehrmann (85.), 3:5 Vielmeyer (86.)
