Bezirksliga 12
Sommer rätselt, Rodine jubelt
Von Fabian Renger
(29.03.19) Andreas Sommer, Trainer des SC Greven 09, verbringt das Wochenende in Hamburg. Die frische Luft im hohen Norden dürfte Balsam für seine geschundene Seele sein. Seine Mannschaft bekam bei Germania Horstmar nämlich gar kein Bein auf die Erde. "Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir das Spiel hätten gewinnen können. Es kam mir so vor, als hätten wir drei Mann weniger auf dem Platz gehabt", ärgerte sich Sommer schwarz nach der 0:3 (0:0)-Pleite. Eine Niederlage, die andererseits aber auch an einer wirklich engagierten Heim-Elf lag.
Der gelang es nun zum zweiten Mal in Folge, hinten den Laden dicht zu halten. Während das 2:0 in Riesenbeck für Horstmars Coach André Rodine eher unter die Kategorie "Arbeiten und hart erkämpft" fiel, war er umso fröhlicher über die 90 Minuten gegen Greven. "Wir haben spielerisch mehr überzeugt. Defensiv wie offensiv war das ein richtig gutes Spiel von uns", sah er eine eigene Truppe, die eine gute Balance aus Offensive und Defensive fand.
Erster Abschnitt ausgeglichen
Im ersten Abschnitt ging das wilde Treiben munter hin und her. Greven musste sowohl auf Nicolas Kriwet als auch auf Patrick Fechtel verzichten, das habe man schon gemerkt, befand Sommer. "Aber das darf keine Entschuldigung sein, keiner ist in seine Form gekommen", moserte der Trainer. Auch wenn's bis zum Seitenwechsel okay war aus Grevener Sicht. Emre Kücükosman hatte die auffälligsten Momente aus Grevener Sicht: Einmal scheiterte er am Pfosten, ein weiteres Mal verfehlte sein Kopfball das Ziel knapp. Glück hatte Horstmar insbesondere nach 25 Minuten, im Getümmel nach einem Eckball klärte hier Daniel Smith für seinen bereits geschlagenen Keeper Sven Meckelholt.
Eigene Chancen verbuchte die Rodine-Truppe aber auch - wie gesagt: Hin und her ging's. Alexander Volmer traf den Pfosten (44.), Tim Hellenkamps Großchance vereitelte ein Grevener auf der Linie (15.). Es war ein ordentliches Match. Horstmar kaufte Greven aber mehr und mehr mit einem extrem galligen, laufstarken Auftritt den Schneid ab . "Wir haben Greven im Mittelfeld wenig Platz gelassen, sie zu langen Bällen gezwungen, vorne uns gute, klare Torchancen erarbeitet", lobte Rodine.
Kevin Behn zweimal beteiligt
Nach der Pause war die Verwertung eben jener dann auch erfolgreich. Als Bernd Lakenbrink, eigentlich Angreifer, im eigenen Strafraum gegen Horstmars Kevin Behn zum Verteidiger mutierte und diesen foulte, gab es Strafstoß - Tim Hellenkamp verwandelte sicher (55.). Einen schönen Spielzug samt feinem Schnittstellen-Ball verwertete Behn kurz darauf zum 2:0 (66.), in der Schlussphase war schließlich der kurz zuvor eingewechselte Patrick Jung in der Folge eines Halbfeld-Freistoßes mit dem 3:0-Endstand zur Stelle (90+3.).
Es wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen für Horstmar, das auch eine verletzungsbedingte Auswechslung von Jan Carvalho nach 15 Minute und eine damit einhergehende Systemumstellung von 4-1-4-1 auf 4-2-3-1 erfolgreich überstand. Aber mit einem 3:0 über Greven lässt sich Sebastian Wehrmanns Hochzeit am Samstag wahrscheinlich auch ordentliche feiern. Sommer hat in Hamburg indes anderes im Kopf: "Ich versuche gerade, 1000 Gründe für das Spiel zu finden..."
Germania Horstmar - SC Greven 09 3:0 (0:0)
1:0 Hellenkamp (55./FE), 2:0 Kevin Behn (66.)
3:0 Jung (90+3.)