Westhues schätzt Wohlfühlfaktor in Wolbeck

Von Christian Lehmann

(04.04.19) GW Westkirchen, Victoria Clarholz, und nun der VfL Wolbeck. Die bisherigen Stationen im Fußballer-Leben von Robin Westhues hätten gemäß den sportlichen Ansprüchen unterschiedlicher kaum sein können. Es gibt jedoch etwas, das das Schlusslicht der Kreisliga A1 Münster, den Westfalenligisten und den derzeit Tabellen-Zehnten der Bezirksliga 12 verbindet: "Bei allen Vereinen ist es sehr familiär", erklärt Westhues. 

Der Wohlfühl-Faktor habe im vergangenen Sommer für Wolbeck gesprochen, als der 28-jährige Mittelfeldspieler nach Münster zog, weil er nicht mehr ständig aus der Westkirchener Heimat in die Domstadt pendeln wollte. Am Brandhoveweg fühlt sich der Lehramts-Referendar, der inzwischen an einer Schule in Coesfeld unterrichtet, richtig wohl.

"Menschlich passt es richtig gut"

"Sportlich haben wir uns sicher mehr erhofft, aber menschlich passt es richtig gut", sagt der Zehner, der auch in der kommenden Saison für den VfL sohlen wird. Der Kontakt zu den alten Buddys aus Westkirchen und Clarholz ist dennoch nie abgerissen, der erste Griff nach den Spielen am Sonntag geht zum Handy, um zu gucken, wie die Ex-Vereine gespielt haben. 

Einen derart krassen Abstiegskampf wie in der laufenden Saison habe auch er noch nie erlebt, sagt Westhues. Nicht einmal in der Saison 2013/14, als er mit Westkirchen im wilden Ringen um die Teilnahme an der eingleisigen Kreisliga A des Kreises Münster knapp scheiterte. Ein Jahr später stieg er mit seinem Team auf - als Meister, so wie es sich gehört. 

Ein Mann mit Ansprüchen

Von solchen Tabellenregionen ist der VfL in dieser Saison weit entfernt, obwohl Westhues nicht der einzige ist, der seiner Truppe enormes fußballerisches Potenzial zuweist. Er selbst hat in dieser Spielzeit teamintern die meisten Minuten auf dem Buckel und ist mit sechs Treffern und elf Vorlagen einer der Topscorer der Liga. Das kann sich doch sehen lassen, oder? "Von den Werten her ist das schon ganz in Ordnung. Ich glaube aber, dass da deutlich mehr geht. Ich habe höhere Ansprüche", betont er.

Das gilt auch für die Mannschaft. "Ich behaupte, dass wir in der Liga jeden Gegner schlagen, aber auch gegen jeden verlieren können. Wir haben einige Jungs mit absolutem Top-Niveau für diese Liga im Kader." Das Problem: Es fehlt in der Breite. "Wenn Leistungsträger ausfallen, wird es richtig eng. Außerdem ist die Liga einfach richtig stark, alle Teams sind körperlich topfit und haben richtig gute Fußballer in den eigenen Reihen." Bereits nach einem halben Jahr hat sich Westhues ein gutes Bild von der Liga gemacht. Ob das reicht, um beim Spieltagstipp zu bestehen? 

Teuto Riesenbeck - BW Aasee     (Sonntag, 15 Uhr)
13 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer - in Riesenbeck müssen sie sich langsam mit dem Worst-Case-Szenario anfreunden. Der Abstieg wäre jedoch für die Teutonen keine Schande, wie Coach Reinald Wiesch in dieser Woche im Heimspiel-Interview durchblicken ließ. Dass man jedoch auch in einer schlechten Phase die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen sollte, zeigt das Beispiel BW Aasee. Kaum zu glauben, aber wahr: Die Jungs von der Bonhoefferstraße führen seit dem vergangenen Spieltag die Rückrundentabelle an. Andererseits ist BWA auswärts auch das schwächste Team der Liga. Nun gut, Teuto weist daheim die schwächste Bilanz aller Teams auf.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Westhues: 2:1 für Aasee, auch wenn ich mir das nicht unbedingt wünsche. Aasee hat im Moment aber eine richtig gute Phase.

SC Greven 09 - Arminia Ibbenbüren     (Sonntag, 15 Uhr)
Im TE-Derby gegen Teuto Riesenbeck gelang der Arminia endlich der erste Sieg im Kalenderjahr 2019. Damit vermied Hubi Ahmanns Team nicht nur den Absturz auf einen Abstiegsplatz, sondern kletterte sogar auf Platz acht des Klassements. In Greven ist die Entwicklung gegenläufig, Andreas Sommers Truppe wähnte sich zuletzt in einem leichten Aufwärtstrend, ehe beim 0:3 in Horstmar der totale Schock folgte. Spielen die Schöneflieth-Kicker weiterhin derart unkonstant, wird es nicht reichen für Platz eins oder zwei.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Westhues: Ich hoffe für uns, dass Greven gewinnt. Wenn die erstmal ins Rollen kommen, ist es ganz schwer, sie zu stoppen. 3:1.

Cheruskia Laggenbeck - Germania Horstmar     (Sonntag, 15 Uhr)
Zwei Stehaufmännchen der vergangenen Wochen treffen sich in Laggenbeck. Die Cheruskia erstaunte beim 2:0-Erfolg in Wettringen viele, Horstmar zerlegte völlig überraschend das Topteam aus Greven. Das Hinspiel hat der TuS klar mit 3:0 für sich entschieden, auswärts gab es allerdings erst zwei Siege für Andre Rodines Team. Laggenbeck hat daheim mit fünf Siegen und drei Remis bei drei Niederlagen eine positive Bilanz.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Westhues: 2:2

SV Burgsteinfurt - Preußen Lengerich     (Sonntag, 15 Uhr)
Christoph Klein-Reesink bringt es auf den Punkt: "Du kannst in dieser Liga überall und gegen jeden verlieren", sagte der Trainer des Spitzenreiters SV Burgsteinfurt nach der Pleite in Recke. Nochmal sollte seinem Team ein solches Missgeschick allerdings nicht unterlaufen. Die Preußen haben in ihren bisher nur fünf Rückrundenspielen ganz ordentlich gepunktet und nur einmal verloren, das reicht aber noch nicht, um die Hypothek der schwachen Hinserie zu tilgen. Mit weiterhin nur 17 Zählern dümpelt Pascal Heemanns Team auf dem vorletzten Tabellenplatz herum. So langsam wird es Zeit für eine Serie. Die Bilanz der Preußen gegen den SVB ist überraschenderweise sehr gut, in zuletzt 19 Spielen ging Lengerich neunmal als Sieger vom Platz, nur sechsmal gewannen die Stemmerter.
Heimspiel-Tipp: Statistiken sind Schall und Rauch - 3:0.
Westhues: 4:1

Ibbenbürener SpVgg - TuS Recke     (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem Katastrophen-Kick gegen Lengerich hatte Reckes Coach Marc Wiethölter zahlreiche Wechsel in der Startelf vorgenommen und prompt gegen den SV Burgsteinfurt überrascht. Das heißt aber nicht, dass bei der ISV nun die gleiche Elf wie vor einer Woche ins Rennen geht. Im Gegenteil: "Wir werden wieder drei, viermal durchwechseln", verrät Reckes Trainer. Die ISV zählt mit nur einem Sieg und drei Remis zu den schwächsten Teams der Rückrunde. Dennoch ist sich das Trainergespann sicher, dass die Truppe den Abstiegskampf bereits verinnerlicht hat. 
Heimspiel-Tipp: 1:0
Westhues: 1:2

VfL Wolbeck - Emsdetten 05      (Sonntag, 15 Uhr)
Der 2:0-Erfolg gegen die ISV war am vergangenen Wochenende nicht die einzige gute Nachricht aus dem Lager der Nullfünfer. Wie der kommissarische Sportliche Leiter Jochen Krakor am Mittwoch mitteilte, werden Robin Joel Kamp und David Zovko auch in der kommenden Spielzeit am Wasserturm Fußball spielen. "Beide haben enormes Potenzial", findet Krakor. Beeindruckt war er im persönlichen Gespräch von Zovko, der vor allem auf Anraten von Ex-Coach Ivo Kolobaric zu den Emsdettenern gewechselt war. "Er spricht schon fast perfekt deutsch, ein ganz toller Kerl!" Besonders könnte die Partie für VfL-Coach Alois Fetsch sowie Marco Bensmann und Flo Quabeck werden, die alle schon bei Nullfünf waren. Wolbeck muss am heutigen Donnerstag erstmal die Hammer-Aufgabe im Kreispokal gegen den 1. FC Gievenbeck meistern, ehe es am Sonntag wieder um wichtige Punkte um den Klassenerhalt geht.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Westhues: Wenn wir so auftreten wie am vergangenen Wochenende gegen Altenrheine, dann ist was drin. 3:1 für uns!

SV Wilmsberg - SC Altenrheine     (Sonntag, 15 Uhr)
Im Topspiel des Spieltages wollen beide Teams den jeweiligen Fauxpas der Vorwoche ausbügeln. Während SCA-Coach Daniel Apke beim 0:0 gegen Wolbeck die Abgezocktheit im letzten Drittel vermisste, war Christof Brüggemann enttäuscht ob der Defizite seines Teams bei der Arbeit gegen den Ball. Doch der SVW-Trainer blickt nach vorn: "Jetzt kommen die fetten Spiele! Wir brauchen eine ganz andere Mentalität und Einstellung", fordert er. Die Piggen sind im Waldstadion in dieser Saison noch ungeschlagen, teilten allerdings auch schon fünfmal die Punkte. Der SCA ist im Jahr 2019 noch ungeschlagen. Die Bilanz in den direkten Aufeinandertreffen spricht klar für die Blau-Weißen, die neun von 16 Partien gewinnen konnten. Viermal siegten die Wilmsberger. 
Heimspiel-Tipp: Das wird ein Feuerwerk. 4:4!
Westhues: 1:1

SG Telgte - 1. FC Gievenbeck U23     (Sonntag, 15 Uhr)
Noch zwei Kandidaten der Spezies "für so gut wie tot erklärt und wieder auferstanden". Beide haben in dieser Saison schon ganz tief im Keller gesteckt, beide haben sich aber auch wieder herausgearbeitet. Aktuell steht Telgte mit vier Punkten Rückstand auf die 49ers noch unter dem Strich, weil Mario Zohlens Team nach einem kleinen Zwischenhoch zuletzt zweimal hintereinander sieglos blieb. Gievenbeck hat die letzten drei Spiele gewonnen, darf sich deshalb aber noch längst nicht in Sicherheit wiegen. Nur ein Punkt liegt der FCG vor Horstmar auf dem ersten Abstiegsplatz. Gästecoach Nicky Hendricks erwartet im Spiel gegen seinen Ex-Coach und einige gute Buddies aus Mecklenbecker Zeiten einen heißen Tanz: "Sie werden richtig gallig auftreten. Das wir ein knüppelhartes Spiel!"
Heimspiel-Tipp: 1:2
Westhues: 0:1
Heimspiel-Tipp: