Borussen-Bruchlandung am Aasee

Von Christian Lehmann

(27.10.19) "Endlich Oktober!", wird sich Andre Kuhlmann denken. Seitdem das Winter-Semester an der Uni wieder losgegangen ist, hat sich auch die Trainingsgruppe bei BW Aasee merklich vergrößert. Vor dem 4:0 (2:0)-Triumph Derby gegen Borussia Münster bereitete das dem Coach auch reichlich Kopfzerbrechen. 

"Es gab viele 50/50-Entscheidungen, bei denen wir, wie ich glaube, das richtige Näschen hatten", meinte Kuhlmann nach der Partie. Er hatte mutig aufgestellt und etwa den 19-jährigen Theo Schütz, Neuzugang aus Hamburg, sowie den erstmals spielberechtigten Henok Blume ins Zentrum beordert. Granaten wie Malte Weusthoff oder Max Picht blieb so nur der Platz auf der Bank. Mut, der belohnt wurde. "Mich freut's vor allem für die Jungs, die in den vergangenen Wochen häufig unter Wert geschlagen wurden. Wir haben überragend gestanden und vorne situativ immer wieder gut gepresst. Der Sieg geht voll in Ordnung. Borussia darf sich nicht beschweren, wenn wir mit 5:0 oder 6:0 gewinnen", so der Coach.

Borussias Führungschancen

Unrecht hatte er nicht. Der Fairness halber sei jedoch auch gesagt, dass die Gäste mit etwas Glück nach zehn Minuten auch mit 2:0 hätten führen können. Einen indirekten Freistoß sechs Meter vor der BWA-Kasten spielten Hannes John und Henry Hupe kläglich aus (6.), wenig später scheiterte Lucas Ta im Eins-gegen-Eins mit Aasees Schlussmann Leon Berkemeyer ebenso kläglich (9.). Auf der Gegenseite traf Felix Bergmann nach einer flachen Hereingabe Ersan Kesers auf den zweiten Pfosten zum 1:0 (12.). Ein Eigentor von Tom Finger brachte BWA schließlich die 2:0-Pausenführung, Peter Ciuraj hatte den Ball scharf vorhergeflankt (22.). 

Nach dem Seitenwechsel nutzte der eingewechselte Picht eine seiner vielen Einschussmöglichkeiten nach Ablage von Keser zum 3:0 (68.), ehe er dem Kollegen wenig später zum 4:0 assistierte (82.). Das Debakel für Borussia war schon vorher perfekt, denn der bereits ausgewechselte Roman Ueberfeld hatte nach einem Wortgefecht mit Ciuraj an der Seitenlinie die Rote Karte gesehen, weil er diesen beleidigt hatte (75.). 

"Aasee hat das richtig gut gemacht. Von uns war das technisch eines der schlechteren Spiele. Unser Spielaufbau war total ausrechenbar", kritisierte Borussen-Coach Yannick Bauer. "Es geht absolut in Ordnung, dass wir verloren haben. Die Jungs wissen, dass das heute ganz schlecht war und dass wir an uns arbeiten müssen."

BW Aasee - Borussia Münster     4:0 (2:0)
1:0 Bergmann (12.), 2:0 Finger (22./ET),
3:0 Picht (68.), 4:0 Keser (82.)
Rote Karte: Borussias Ueberfeld (75./Beleidigung von der Bank)