Nach der Pause macht es Borghorst deutlich

Von Finn Bruns

(06.04.23) Beim Borghorster FC geht es wieder aufwärts! Auf das respektable 0:0 gegen Münster 08 folgte am Gründonnerstag ein 6:0(1:0)-Kantersieg gegen GW Gelmer. Die Höhe des Sieges hatte sich in der ersten Halbzeit jedoch nicht abgezeichnet, ganz im Gegenteil. BFC-Coach Michael Straube war mit dem Auftritt seiner Jungs in Hälfte eins mal so gar nicht einverstanden. "In den ersten zehn Minuten hätten wir schon mehr Tore schießen müssen, danach haben wir das Spiel aber aus der Hand gegeben und hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn es mit einem Unentschieden in die Kabine gegangen wäre." 

Doch eine taktische Umstellung in der Pause brachte schließlich die Stabilität zurück ins Spiel der Borghorster, die nach dem Seitenwechsel richtig aufdrehten. Aber von vorne: Ricardo Manuel Bredeck hatte die Piggenadler früh in Führung geschossen und der Treffer war durchaus sehenswert herausgespielt. Joshua Olden hatte einen Einwurf mit dem Kopf auf Marcel Thoms verlängert, der wiederum Bredeck auf die Reise schickte. Dieser zog nach außen und netzte zum 1:0 ein (4.). Bereits zuvor hatte Luca Jungfermann eine Riesenchance vergeben, als er einen nach vorne abgewehrten Schuss von Olden aus kürzester Distanz über den Zaun kloppte (2.). 

Früher Doppelschlag als Vorentscheidung 

Doch wie Michael Straube bereits verriet, schlichen sich von nun an viele Fehler ins Spiel seiner Kreisstädter ein. Paul Renfert-Deitermann hätte für GWG die schnelle Antwort auf den Rückstand besorgen können, aber sein Kopfball nach einer Ecke ging knapp am Tor vorbei (13.). Auch Gelmers Auftreten war jedoch alles andere als ein fußballerisches Fest, viele Bälle versprangen und Pässe wurden ins Aus gespielt. Ausgesprochen magere Kost, die uns da im ersten Durchgang geboten wurde. Eine Ausnahme stellte lediglich ein Lattenschuss von Bredeck dar (31.), Aufsehen erregte zudem eine vermeintliche Schwalbe von Joshua Olden, die mit einer gelben Karte bestraft wurde. 

So. Jetzt hab ich genug gemeckert über das Spiel, denn während sich die Zuschauer in der Halbzeit bei Pommes unterstellten, um dem einsetzenden Regen auszuweichen, muss Michael Straube sehr passende Worte gefunden haben. Eine Einzelleistung von Marcel Thoms besorgte das zweite Tor für Borghorst (51.), Luca Jungfermann machte wenig später mit seinem Tor alles klar (56.). "Wir wussten, dass Gelmer vielleicht einknickt, wenn wir früh das zweite oder dritte Tor schießen", erklärte Straube. Die Gastgeber hatten von nun an Ruhe, Gelmer konnte von der Bank kaum nachlegen, nur drei zusätzliche Feldspieler waren überhaupt dabei. 

"Es ist der Wurm drin"

Die frühe Verletzung von Yannik Niermann tat dem GWG-Spiel ebenso wenig gut wie die Tatsache, dass drei Gelmeraner, die mit von der Partie waren,  in der Regel in der Kreisliga C für die zweite Mannschaft auflaufen. "Wir gehen momentan durch eine schlechte Phase, es ist der Wurm drin. Den Spielern fehlt die Stabilität und sie sind verunsichert, das macht sich dann auf dem Platz bemerkbar", befand Gelmers Übungsleiter Simo Sroub. Ein weiterer Doppelschlag folgte sogleich, erst netzte der eingewechselte Nicolas Mocciaro ein (76.), dann traf Jungfermann zum zweiten Mal (79.). Den Schlusspunkt besorgte schließlich Marvin Bingold, der mit dem Schlusspfiff das halbe Dutzend vollmachte (90.+1). 

"Mit dem Abstiegskampf sollten wir durch sein, aber mir ist es immer lieber, wenn wir mehr Mannschaften hinter uns habe als vor uns. Im Moment sind es gleich viele", beschrieb Michael Straube seine Gefühlslage. Sein Gegenüber Simo Sroub sagte indes: "Eigentlich müssen wir für die kommende Saison für die Kreisliga A planen, es ist gerade ganz schwierig." Rechnerisch abgestiegen sind die Nordostmünsteraner zwar noch nicht, aber die Chancen für den Klassenerhalt werden zunehmend kleiner. 

Borghorster FC - GW Gelmer 6:0 (1:0)
Tore: 1:0 Bredeck (4.), 2:0 M. Thoms (51.),
3:0 Jungfermann (56.), 4:0 Mocciaro (76.),
5:0 Jungfermann (79.), 6:0 Bingold (90.+1)