Lenzes Hattrick beendet Nullachts Durststrecke 

Von Finn Bruns

(07.04.23) Sie können es noch! Münster 08 hat durch den 3:2 (1:0)-Auswärtssieg bei Teuto Riesenbeck nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Serie mal wieder drei Punkte eingetütet und konnte sich dabei voll auf die Dienste von Finn Lenze verlassen. Der Stürmer traf nämlich gleich drei Mal. Ob der Sieg am Ende jedoch verdient war, das zweifelten sowohl Teutos Trainer Dennis Esch als auch Nullachts Übungsleiter Gerrit Göcking an. "Wenn man ehrlich ist, hätten wir uns nicht über ein Unentschieden beschweren dürfen", sagte der 08-Coach.

Das lag unter anderem daran, dass Riesenbeck deutlich mehr Spielanteile hatte und auch chancentechnisch wohl zumindest gleichauf mit den Münsteranern war. Aber Nullacht ging eben sehr effektiv mit seinen Möglichkeiten um, bereits früh lagen die Kanalkicker in Führung. Finn Lenze schloss nach fünf Minuten einen Angriff ab, bei dem Dennis Hamsen einen Chipball hinter die Kette erst verarbeitet und dann auf seinen Teamkollegen quergelegt hatte. Riesenbecks Reaktion war gut, Alex Schröer erzielte den vermeintlichen Ausgleichstreffer, als er den Ball in die Maschen grätschte. 

Schocke mit sehenswertem Anschlusstreffer

Doch dem Tor wurde wegen eines Offensivfouls die Anerkennung versagt - "fragwürdig", befand Dennis Esch. Auch Florian Schocke vergab eine gute Gelegenheit, nachdem Julin Muthulingam ihm den Ball serviert hatte. Die Nullachter hätten ebenfalls einen weiteren Treffer erzielen können, aber erst scheiterte Steffen Dondrup an Phil Theile im Teuto-Tor, den Abpraller konnte Finn Lenze nicht an seinem Gegenspieler vorbei in die Maschen drücken. "In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht und auch verdient geführt", fand Gerrit Göcking, der in Hälfte zwei ein noch stärkeres Riesenbeck sah.

Aber erst einmal erhöhten seine Jungs durch Lenze, der einen selbst rausgeholten Foulelfmeter verwandelte (50.). Teutos Reaktion war wieder gut, und dieses Mal belohnten sich die Hausherren auch mit einem Treffer. Der eingewechselte Jan Domagalla zog in den Strafraum und legte zurück auf Florian Schocke, der den Ball vom Sechzehnereck ins lange Eck schweißte (60.), ein sehenswertes Tor. Nullacht hatte mit dem Anschlusstreffer zu kämpfen, aber mehr oder weniger aus dem Nichts erzielten die Gäste nach einem Konter das 3:1.

Am Ende eine Abwehrschlacht

Steffen Dondrup legte einen Diagonalball zurück auf Finn Lenze, der schon sein drittes Tor des Tages machte (72.). "Da dachten wir dann schon, dass es durch ist", gestand Gerrit Göcking. War es aber nicht. Riesenbeck drückte weiter und kam durch Julin Muthulingam wieder ran. Erneut ein schönes Tor, der Stürmer nahm einen Ball in die Tiefe mit einem Kontakt an und jagte die Kugel anschließend mit einem Volley in die Maschen (82.). Spätestens dann wurde das Spiel für Nullacht zur Abwehrschlacht, die Bälle wurden nur noch aus dem eigenen Strafraum geschlagen.

Beinahe hätte Daniel Abelmann mit einem Freistoß in der letzten Minute noch den Ausgleich erzielt, doch mit dem Schlusspfiff atmete Nullacht auf. "So wenig Fußball gespielt wie heute haben wir in den vergangenen Wochen nicht, wir haben aber gemeinschaftlich verteidigt und eine gute Reaktion auf die letzten Spiele gezeigt", freute sich Gerrit Göcking über den hart erkämpften Erfolg. Dennis Esch meinte derweil: "Wenn das Spiel noch etwas länger gegangen wäre, hätten wir vermutlich noch den Ausgleich erzielt, aber es sollte nicht sein."

Teuto Riesenbeck - SC Münster 08  2:3 (0:1)
Tore: 0:1 Lenze (5.), 0:2 Lenze (50./FE),
1:2 Schocke (60.), 1:3 Lenze (72.),
2:3 Muthulingam (82.)