Bezirksliga 12
Guimares entscheidet zähes Spiel
Von Finn Bruns
(14.05.23) Lange hatte sich Münster 08 bei der aufopferungsvoll kämpfenden Reserve von Eintracht Rheine schwergetan: Bis eine Viertelstunde vor Schluss rannten die Kanalkicker einem Rückstand hinterher. Doch in der Schlussphase gelang es ihnen zunächst, durch Bassam Machmouchi auszugleichen. "Spätestens nach dem 1:1 war der Glaube zurück, dass wir das Spiel gewinnen", erklärte Nullacht-Coach Gerrit Göcking die Gefühlslage seiner Jungs. Und das Glauben lohnte sich, denn kurz vor Schluss traf Münster tatsächlich noch zum 2:1(0:1)-Endstand.
Die Gäste waren von Beginn an zwar spielbestimmend und hatten viel Ballbesitz, doch große Chancen erspielte sich Nullacht dabei nicht. Stattdessen gingen die Hausherren mit ihrer ersten gefährlichen Aktion in Führung. Roman Streitenberger kam nach einem Pressschlag an den Ball, dem vorhergegangen war ein langer Ball vom FCE. Rheines Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte nach einer halben Stunde zum 1:0 ein (29.). Noch vor der Pause hätte Münster zum Ausgleich kommen können, aber Rui Guimares traf mit seinem Schuss den Innenpfosten und Joscha Lange schob den Ball knapp am Tor vorbei.
"Wie ein roter Faden"
Nach dem Seitenwechsel hatte Nullacht allerdings zunächst Glück, dass Rheine nicht auf 2:0 stellte, denn gleich mehrfach hatte der FCE die Chance dazu. Roman Streitenberger war zwei Mal frei vor Keeper Malte Remmert, auch Alexander Willers hatte eine ähnliche Gelegenheit. Doch alle drei Möglichkeiten vergab die Heimelf. "Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Saison: Wenn wir vorne die Dinger nicht machen, kassieren wir hinten welche", bedauerte FCE-Trainer Alex Zerche.
So geschah es auch heute. Denn in Minute 75 setzte sich Lange auf der rechten Seite durch und spielte den Ball in den Rückraum. Abgefälscht landete das Spielgerät bei Bassam Machmouchi, der aus elf Metern zum 1:1 einnetzte. Jetzt hatte Nullacht Blut geleckt und wollte das Spiel unbedingt vollständig drehen. Unter anderem scheiterte Wojtek Walica am überragend reagierenden FCE-Torsteher Phil Fockers. Für Walica war es sein letzter Auftritt im Trikot von Nullacht. Immer wieder hatte er in seiner Zeit am Kanal mit Verletzungen zu kämpfen, dazu kommt, dass er seit einiger Zeit gar nicht mehr in Münster wohnt.
Den vierten Platz sichern
"Für ihn wäre es natürlich eine schöne Geschichte gewesen, wenn er das Ding gemacht hätte", fand Gerrit Göcking. Diesen Job musste allerdings Rui Guimares übernehmen, der etwas später nach einem schicken Steckpass von Finn Lenze die Maschen traf (89.). Lenze hätte einige Augenblicke danach sogar noch selbst treffen können, aber nach einem feinen Solo fehlte ihm die letzte Kraft. So blieb es beim 2:1, mit dem Spiel konnten beide Trainer recht zufrieden sein. "Wir haben alles reingehauen, mit einem Quäntchen mehr Glück wäre auch ein Punkt drin gewesen", meinte Zerche.
Gerrit Göcking befand: "Insgesamt war es schon verdient, aber bei so einem zähen Spiel war die Erleichterung nach dem 2:1 schon groß." Für seine Jungs geht es am anstehenden vorletzten Spieltag (Nullachts letztes Spiel, am 34. Spieltag haben sie spielfrei) gegen Kinderhaus darum, den vierten Platz zu sichern. "Dann hätten wir unser Saisonziel erreicht", so der 08-Übungsleiter.
FC Eintracht Rheine II - SC Münster 08 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Streitenberger (29.), 1:1 Machmouchi (75.),
1:2 Guimares (89.)