Borghorster Elfer-Absurditäten

Von Finn Bruns

(14.05.23) Lieber Borghorster FC, so langsam wird es wirklich absurd. Quatsch - es ist schon längst absurd! Schon wieder verschossen die Piggenadler einen Strafstoß, beziehungsweise wurde schon wieder ein Elfer vom gegnerischen Schnapper gehalten. Das war mittlerweile der achte in dieser Saison. Von neun. Aber anders als in manch anderer Partie war es heute ergebnistechnisch völlig egal, denn der BFC bezwang die Zwote vom SuS Neuenkirchen mit 4:1 (2:0). "Beim nächsten Mal schreibe ich mich selber auf den Spielbericht und wechsle mich für den Elfmeter ein", flachste Borghorsts Coach Michael Straube nach seinem letzten Heimspiel. 

SuS-Co-Trainer Philipp Hölscher fand: "Man hat der Partie angemerkt, dass es für beide Teams um nicht mehr so viel geht." Dementsprechend schlecht war die Partie auch losgegangen, in den ersten 20 Minuten war das Spiel geprägt von Unsauberkeiten und Fehlpässen. Dann hatte Luca Jungfermann Erbarmen mit den rund 100 Zuschauern in Schöken's Waldstadion. Nach einer Balleroberung im Pressing landete das Spielgerät beim spielenden Co-Trainer, der dann zum 1:0 einschoss (23.). Ein ähnliches Muster zeigte sich beim zweiten Borghorster Treffer: Balleroberung im Mittelfeld, Ball schnell nach vorne zu Bingold - 2:0 (32.). 

Elferschuss beim Eselschießen gewonnen

Trotzdem war Michael Straube mit dem Spiel nicht besonders glücklich: "Es war ein lauer, schlechter Sommerkick. Das gefiel mir nicht und dementsprechend bin ich in der Kabine etwas lauter geworden. Nur wurde das Spiel in der zweiten Halbzeit noch schlechter." Neuenkirchen hingegen kam etwas verbessert aus der Kabine und belohnte sich mit dem Anschlusstreffer. Nach einer Ecke köpfte Lukas Kappelhoff zum 1:2 aus SuS-Sicht ein (60.). Das ganz große Aufbäumen kam aber nicht. Stattdessen besorgten die Hausherren mit ihrem dritten Treffer zehn Minuten vor Schluss die Entscheidung. 

Es war erneut Jungfermann, der nach einer Balleroberung in der gegnerischen Hälfte traf (80.). Ganz ähnlich sah es auch aus, als Jungfermann in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit den 4:1-Endstand markierte (89.). Zwischen beiden Toren war das passiert, was sie in Borghorst schon längst kennen. Dieses Mal waren die Protagonisten SuS-Torwart und Elferkiller Frederick Stegemann sowie Jannik Anselmi. Anselmi - der ist doch selber Schnapper?! "Er hat am Freitag beim Eselschießen das Tor zum Zittern gebracht, deshalb habe ich ihm versprochen, dass er den Elfmeter schießen darf, wenn wir einen bekommen", erklärte Straube.

Eselschießen. Ich verstehe schon. "Aber auf dem 80 Meter langen Weg zum Tor und des Wartens zur Ausführung hat er seine Eier verloren, hat er mir gesagt", erläuterte er weiter. Und so scheiterte er mit dem Versuch an seinem Schnapper-Kollegen. "Ich wäre fast froh, wenn wir mal einen Elfer an die Latte oder übers Tor schießen." Denn alle acht vergebenen Strafstöße wurden von den gegenüberstehenden Torstehern entschärft. Kein einziger ging nicht aufs Tor. Wäre vielleicht mal an der Zeit, um den Fluch zu brechen. Andererseits hat Borghorst auch nur noch ein Spiel. Straube, wir zählen auf Dich! 

Borghorster FC - SuS Neuenkirchen II 4:1 (2:0)
Tore: 1:0 Jungfermann (23.), 2:0 Bingold (32.),
2:1 Kappelhoff (60.), 3:1 Jungfermann (80.),
4:1 Jungfermann (89.)
Bes. Vorkommnis: Neuenkirchens Torwart Frederick Stegemann hält einen Strafstoß von BFC-Torwart Jannik Anselmi (85.).