Neun Kobbos bringen Albachten ins Wanken

Von Christian Lehmann

(22.10.23) Die letzten sechs Minuten der Partie bei Concordia Albachten musste der TuS Graf Kobbo Tecklenburg nach zwei Platzverweisen mit nur neun Mann über die Bühne bringen. Doch sogar in doppelter Unterzahl brachte die Mannschaft von Trainer Julian Lüttmann die Hausherren ins Schwitzen, beinahe wäre beim 1:1 (0:0)-Remis an der Hohen Geist in der Nachspielzeit noch der Siegtreffer geglückt.

Es lief bereits die 94. Minute. Statt die Überzahl auszuspielen, verdaddelten die Hausherren den Ball. Nach einem Freistoß hätte sich das beinahe gerächt, Alessio Wilms köpfte den Ball an den Pfosten. Wenig später hatten die Tecklenburger nach einer Ecke und dem Dropkick von Gianluca Hoge den Torschrei auf den Lippen, doch der Ball wurde auf der Torlinie geklärt (90.+5). 

Heimsath ist enttäuscht

"Wir haben zu überhastet gespielt und dürfen uns bedanken, dass wir das Spiel nicht noch mit 1:2 verlieren", meinte Albachtens Spielertrainer Max Heimsath. Das tut richtig, richtig weh. Dieses Spiel darfst Du nicht mehr aus der Hand geben, schon gar nicht in Überzahl. Die Kobbos haben es in Unterzahl richtig gut gemacht. Es ist echt schade, dass wir uns für unseren Aufwand nicht belohnen." TGK-Coach Lüttmann war dagegen absolut einverstanden mit dem Gesehenen - auch wenn es hinten raus nicht mehr zum Sensations-Lucky-Punch gereicht hatte. "Ich bin heute sehr zufrieden mit der Leistung, wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Die Jungs haben eine gute Mentalität an den Tag gelegt. Mit neun Mann haben wir das wirklich gut gemacht."

In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Hausherren, die bei einem Lupfer-Versuch von Thomas Kroker die wohl gefährlichste Torraumszene hatten. Albachtens Plan, nach der Pause geduldig weiterzuspielen, ging nur bedingt auf. Zunächst scheiterte Souly Jassab nach Flanke von Moritz Duschicka per Kopf, dann schickte Heimsath Thomas Kroker auf die Reise, der mit einem abgefälschten Schuss ins kurze Eck erfolgreich war (1:0/57.).

Comebacker Guttek sieht Gelb-Rot

Danach schien alles für Concordia zu laufen. Tecklenburgs Till Guttek, der bei seinem Comeback zunächst für viel Schwung bei den Gästen gesorgt hatte, sah bei einer Diskussion mit Schiedsrichter Kai Kroll erst Gelb und kurz darauf Gelb-Rot (75.). Nun wurde es wild: Albachten verpasste durch Silas Nübel und Maxi Wolf die Vorentscheidung, ehe Beko Samsanci auf der Gegenseite aus Sicht der Gäste elfmeterreif gefoult wurde. Dass der Unparteiische weiterlaufen ließ, ließ Heimsath durchpusten. "Über den Kontakt kann man sicherlich diskutieren. In der Szene hatten wir Glück, dass es keinen Elfmeter gegen uns gab." Für Lüttmann war die Sache eindeutig: "Das war ein glasklarer Elfmeter."

Die Tecklenburger ließen sich jedoch nicht entmutigen und kamen doch noch zum Ausgleich. Nach Zuspiel von Samanci nagelte Mergim Selimi den Ball an den Pfosten. Den Abpraller drücke Tugay Gündogan mit dem Knie über die Linie (1:1/83.). Es war aber noch längst nicht Schluss: Nach einer Notbremse gegen Nübel sah Arton Balja eine berechtigte Rote Karte (88.). Doch selbst zu neunt ließen die Kobbos defensiv nicht mehr viel anbrennen. Um ein Haar wäre ihnen sogar noch der Lucky Punch gelungen.

Concordia Albachten - TGK Tecklenburg     1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Kroker (57.), 1:1 Gündogan (83.)
Gelb-Rote Karte: Tecklenburgs Guttek (75./Meckern)
Rote Karte: Tecklenburgs Balja (88./Notbremse)