Ineffektiv und zu viele Fehler: Falkes Sturzflug geht weiter

Von Fabian Renger und Christian Lehmann

(22.10.23) Falke Saerbeck befindet sich in der Liga weiter auf einem Sturzflug. Auswärts beim SuS Neuenkirchen II verlor der Aufsteiger mit 2:6 (2:4). Hört sich schlimm an, war jedoch insgesamt gar nicht so schlimm. Aber Saerbecks vierte Pleite in Folge hatte ähnliche Gründe wie die drei davor. "Du kannst eine Schablone auf die Spiele legen", bilanzierte Falkes Coach Nicholas Beermann nach Abpfiff. "Wenn man so viele Fehler macht, dann kommst du in der Liga für keine Punkte in Frage, weil du vorne gar nicht so viele Tore schießen kannst." Bester Beleg in dieser Hinsicht war wohl die Entstehung zum 2:4.

Wir schreiben die 44. Minute. Die Hausherren fahren einen leicht abseitsverdächtigen Angriff. Die Gäste monieren das, gewinnen trotzdem den Ball und starten den Konter. Ein Saerbecker Spieler kriegt sich allerdings gar nicht mehr ein, meckert so lautstark in Richtung von Schiedsrichter Malik Salifou, dass der die Partie unterbricht. Für Beermann eine verständliche Reaktion des Unparteiischen. Es folgt ein indirekter Freistoß, 20 Meter Torentfernung - natürlich entsteht ein Tor draus. Jan Wiegers jubelt. Und Beermann schüttelt mit dem Kopf. Das darf doch alles nicht mehr wahr sein.

Das galt auch für den Spielbeginn. Früh lag Saerbeck mit 0:1 hinten. 35 Meter vorm Tor spielten die Gäste einen folgenschweren Querpass ins Zentrum vorm eigenen Tor, ein Neuenkirchener spritzte dazwischen, ergatterte die Kugel und legte die Pille direkt nach vorne. Fabian Sandmann netzte trocken ein (4.). Nabil Charif erhöhte wenig später auf 2:0, es war ein Strafstoß der Marke 'unnötig' aus Falkes Sicht (16.).

Gute Reaktion - und dann wird sich selbst geschlagen

Die Reaktion der Gäste stimmte. Jonas Böttcher schnürte einen schnellen Doppelpack (22./25). 2:2. Alles wieder offen. "Wir waren die spielbestimmende Mannschaft und haben das Spiel auf unsere Seite gezogen", freute sich Beermann. Bis seine Mannschaft sich selbst schlug. Das 3:2 war abermals ein Foulelfmeter-Tor von Nabil Charif (33.). Dann kam das 4:2 durch Wiegers - Entstehung siebe oben. Falke hatte den Faden verloren und sich mit anderen Dingen beschäftigt. Das ist nie gut.

In der zweiten Hälfte wurde das wieder besser. Falke kreierte Chancen. Da waren Kopfbälle von Steven Schiemenz oder Philip Egbert, Lattentreffer von Böttcher. Alternativ fischte SuS-Schnapper Frederick Stegemann die Murmel aus dem Netz oder ein Saerbecker haute freistehend über den Ball. Beermann: "Ich konnte sie gar nicht mehr zählen, weil es so viele Chancen gewesen sind. Das hört sich blöd an, wir hätten an diesem Tag ohne Probleme sechs Tore schießen können." Stattdessen hagelte es wieder zwei Ballverluste in der eigenen Hälfte, wodurch Charif (60.) und Noah Scheipers (77.) den Spielstand auf 6:2 in die Höhe schraubte. "Wir brauchen vorne zu viele Chancen für Tore. Das hat uns der Gegner vorgemacht", so Beermann. Wahrlich keine gute Mischung: Ineffektivität plus zu viele Fehler.

SuS Neuenkirchen II - Falke Saerbeck 6:2 (4:2)
1:0 Sandmann (4.), 2:0 Charif (16./FE)
2:1 Böttcher (22.), 2:2 Böttcher (25.)
3:2 Charif (33./FE), 4:2 Wiegers (44.)
5:2 Charif (60.), 6:2 Scheipers (77.)