"Wir wissen, was wir können"

Von Christian Lehmann

(19.10.23) Bei der Reserve des SV Mesum zählt Simon Moß zu den Dauerbrennern. An diesem Wochenende wird der 26-Jährige seinem Team im Heimspiel gegen Wacker Mecklenbeck allerdings nach seiner fünften Gelben Karte in Saerbeck nicht helfen können. Acht Einsätze, fünf Verwarnungen - das muss man erstmal schaffen. Auch in der Vorsaison fehlte er relativ früh gelbgesperrt. Als Rüpel oder Grantler ist Mesums Außenverteidiger allerdings nicht bekannt. "Waren alles nur taktische Fouls", sagt er mit einem Grinsen im Gesicht. 

Moß kickt erst im zweiten Jahr im Hassenbrock, aber bereits fester Bestandteil der verschworenen Bande, die sich seit Jahren über Hingabe, Leidenschaft und Teamgeist definiert. "Dieser Spirit ist schon bemerkenswert. Es ist durch die Bank egal, wer spielt oder wer aus der Ersten runterkommt. Jeder fightet für jeden. Das gefällt mir." Gegen spielerisch starke Mannschaften wie Emsdetten 05 (1:1), Concordia Albachten (4:1) oder Teuto Riesenbeck (3:0) wusste der Tabellen-Neunte zu überzeugen, auch beim 2:4 gegen den SC Münster 08 stimmte die Leistung. Mit den vermeintlich kleineren tut sich das Team von Trainer Marcel Thies dagegen schwerer. "Wir wissen, was wir können, hatten eigentlich keinen schlechten Start", betont "Smon", wie Moß von seinen Teamkollegen gerufen wird. Trotzdem müssen er und seine Jungs rackern, um in der dicht gedrängten unteren Tabellenhälfte nicht weiter unten reinzurutschen.

In der Jugend wurde der Rheinenser beim FC Eintracht Rheine ausgebildet, wo sich Vater Guido jahrelang ehrenamtlich engagierte - auch als Trainer seines Filius. Nach einem unglücklichen ersten Seniorenjahr und dem Abstieg mit der U23 des FCE wechselte er zum Amisia Rheine und blieb dort fünf Jahre lang. Nun, in Mesum, ist er zumeist als Rechtsverteidiger gesetzt - obwohl er in der Jugend häufig auch weiter vorne auf dem Flügel auflief. Das kommt ihm bei seinen Flankenläufen zu Gute, die schon häufiger dankbare Abnehmer fanden. Seit dieser Saison schießt Moß auch die Ecken. "Das ist nicht so eine große Kunst, wenn einen wie Felix Kamphues vorne drin hat. Meine Flanken kommen ab und zu ganz gut, wenn sie mir über den Spann rutschen", sagt der Vertriebscontroller. Es sieht ganz danach aus, als könne der SVM auch in Zukunft noch auf den starken Assistgeber bauen. Ambitionen, zeitnah nochmal den Verein zu wechseln, hat er aktuell nicht. 

Bezirksliga 12, der 11. Spieltag

SuS Neuenkirchen II - Falke Saerbeck (Freitag, 19.30 Uhr)
Da habe ich ja was losgetreten - und das völlig unwissentlich. Völlig zu Recht haben sich die Neuenkirchener um Kapitän Timo Deiters zuletzt darüber echauffiert, dass die Heimspiel-Redaktion bei den Ergebnistipps so wenig Vertrauen in ihre Qualitäten zu haben scheint. Trotzdem reichte es am Freitagabend beim SC Münster 08 nicht, um etwas Zählbares zu holen. Auch Falke wurde in dieser Saison eher seltener durch positive Tipps von uns gebauchpinselt, schaffte es aber immerhin schon dreimal, als Sieger vom Feld zu gehen. Für beide geht es in dieser Saison in erster Linie um den Klassenerhalt, das wird ein heißer Fight am Haarweg. Mit einem Auswärtssieg würden die Falken die Abstiegsränge verlassen.
Moß: Den gleichen Fehler wie Du werde ich nicht machen. Neuenkirchen gewinnt 2:1.
Heimspiel-Tipp: 2:0-Sieg für die SuS-Reserve! 

Westfalia Kinderhaus II - SC Münster 08 (Sonntag, 13 Uhr)
"Es geht weiter!", sagte Westfalias Coach Gerrit Rolwes nach der 1:5-Klatsche in Riesenbeck. "Gegen Nullacht wird es nicht einfacher." Da könnte er Recht haben, denn die Gäste haben sich nach der Spitzenspiel-Watschen in Burgsteinfurt wieder stabilisiert und zuletzt souveräne Leistungen gezeigt. Zusammen mit dem SVB und dem Borghorster FC stellen die Nullachter die stärkste Offensive der Liga. Demgegenüber steht mit 25 Gegentreffern die drittschwächste Abwehr. 
Moß: Münster 08 war spielerisch sehr gut - 1:4.
Heimspiel-Tipp: 2:5

SV Mesum II - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 13.15 Uhr)
Drei Punkte trennen beide Teams in der Tabelle - wobei Mesum als Neunter ein Spiel weniger auf dem Konto hat als Wacker, das auf Rang sieben steht. Die Heimbilanz der Gastgeber liest sich allerdings wie ein Horror-Schocker: In vier Spielen gab's vier Pleiten und insgesamt 17 Gegentore. Wacker spielt auswärts allerdings auch nicht die Sterne vom Himmel - nur einen Sieg feierten die Mecklenbecker in fünf Spielen, viermal gingen sie als Verlierer vom Platz. Zudem steht ihnen in den kommenden Wochen ihr verletzter Knipser Christian Keil nicht zur Verfügung.
Moß: 3:1 für uns.
Heimspiel-Tipp: 2:2

BSV Roxel - Germania Horstmar (Sonntag, 15 Uhr)
Horstmars Coach Niklas Melzer war nach der 0:6-Derbyklatsche in Borghorst völlig bedient. "Wir müssen zusehen, dass wir eine andere Körpersprache und ein ganz anderes Defensiv-Verhalten an den Tag legen. So kommt man in der Liga für Punkte nicht infrage", stellte er mit Blick auf die kommenden Aufgaben klar. Leichter werden die Aufgaben allerdings nicht, Roxel fand beim 2:0-Sieg in Albachten wieder zurück in die Spur und ist weiterhin Teil der Spitzengruppe. Auswärts ist das Team von Trainer Marco Weitz bisher ungeschlagen, daheim gab's allerdings die einzigen beiden Niederlagen. Schlusslicht Horstmar hat auswärts noch gar nicht gepunktet.
Moß: 2:0
Heimspiel-Tipp: 1:0

SV Burgsteinfurt - Borghorster FC (Sonntag, 15 Uhr)
Passend zum Derby sind beide Teams aber mal so richtig heiß wie Frittenfett. Burgsteinfurt hat nach fünf Siegen in Serie eine ganz, ganz breite Brust. Doch auch die Borghorster müssen sich vor dem Tabellenführer nach vier Siegen in Folge nicht verstecken. Stresspickel bekommen die Stemmerter beim Blick auf die beiden Begegnungen der Vorsaison. In Burgsteinfurt trotzte der BFC ihnen ein 1:1-Remis ab, daheim gewannen die Grün-Weiß-Schwarzen gar mit 3:2. Insgesamt ist die SVB-Bilanz gegen Borghorst und seine Vorgänger-Vereine aber positiv.
Moß: "Mit Jan-Hendrik Koers, Lars Bode und Hannes Schäperklaus habe ich zusammen gespielt. Burgsteinfurt ist richtig gut drauf, aber ich tippe mal auf ein 1:2. Wahrscheinlich stachele ich Hannes damit an und er spielt zu Null..." 
Heimspiel-Tipp: Es wird ein denkwürdiges Derby mit viel Hektik, tollen Toren und einem leistungsgerechte Remis - 3:3.

Concordia Albachten - TGK Tecklenburg (Sonntag, 15 Uhr)
Dass diese Partie am 11. Spieltag ein echtes Kellerduell ist, hatte man weder an der Hohen Geist noch am Kahlen Berg erwartet. Albachten hat nur zehn, die Kobbos elf Pünktchen auf dem Konto, beide stehen damit nur einen Wimpernschlag über der Abstiegszone. Einzig Falke Saerbeck hat bisher mehr Gegentore schlucken müssen als die Tecklenburger, die zuletzt dreimal in Serie gegen die Kellerkinder aus Kinderhaus, Saerbeck und Neuenkirchen als Verlierer vom Platz gingen. Auch Albachten machte in den vergangenen Wochen die Reserveteams aus Mesum und Neuenkirchen stark, holte aber immerhin gegen Westfalia II einen Dreier.
Moß: 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:3

Emsdetten 05 - SC Greven 09 (Sonntag, 15 Uhr)
So richtig kann sich kaum jemand erklären, warum die Grevener in dieser Saison nicht aus den Schuhen kommen. Nach nur elf Punkten aus zehn Spielen richtet sich der Blick der Nullneuner schon längst nicht mehr nach oben, sondern zunächst sogar nach unten. Trainer Yannick Bauer mag nicht immer die personelle Lage beim Liga-Achten thematisieren, es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass vielen Schlüsselspielern aktuell Leichtigkeit und Fitness fehlen - sofern sie denn nicht verletzt sind. "Man muss sich nicht lange fragen, warum wir aktuell so unerfolgreich sind", sagt auch Bauer, der vor dem ordentlichen Spiel seiner Elf gegen Burgsteinfurt aber einen leichten Aufwärtstrend sah. Ziemlich deutlich ist die positive Entwicklung am Wasserturm zu sehen und zu spüren. Sieben Punkte aus drei souveränen Spielen zeugen von einer neuen Stabilität beim Liga-Fünften, bei dem es in dieser Saison in der Kabine auch schon ein wenig gerummst hatte. 
Moß: Greven hängt den Erwartungen  - 1:0.
Heimspiel-Tipp: 2:1

spielfrei: Teuto Riesenbeck