4:4! - Spektakel in Kinderhaus

Von Jakob Hehn

(19.11.23) Erst führten die Kinderhauser Reserve mit 3:0, dann glich der Borghorster FC aus und drehte das Spiel nach der Pause komplett. In der letzten Minute dann doch noch das 4:4 (3:3) der Westfalia. Ihr merkt's selber: Das war hier kein gewöhnliches Ligaspiel. Es war ein spannendes, wildes, mitreißendes und hervorragendes Fußballerlebnis für alle Zuschauer. Die Partie war so wild, dass der Schiri sogar die Torabfolge in Fußball.de ein wenig durcheinander gebracht hat.

Denn den besseren Start erwischten die Kinderhauser. "Wir waren richtig gut drin. Warum auch immer, war Borghorst nicht da", meinte Gerrit Rolwes, Trainer der Hausherren. Die Leidenschaft und das Engagement war auf Seiten der Westfalia einfach besser. Dazu stimmte auch die Staffelung und die tiefen Läufe. "Die ersten 25 Minuten waren bodenlos schlecht und auch schon frech. Wir sind einfach lethargisch hinterhergelaufen", ärgerte sich Roland Jungfermann, Coach des BFC. Dazu kamen die vielen Fehlpässe, die die Kinderhauser eiskalt bestraften.

Den Anfang machte Hannes Moritz. Vincent Oelgemäller setzte sich über links schön durch und legte quer auf Moritz (6.). Wenig später dann das 2:0. Lukas Siepert spielte einen genialen Pass auf Joel Schürmann, der den Ball aber durchließ. Hinter ihm lief Noah Rensing durch und lupfte die Kugel ins Netz (9.). Die Kinderhaus-Show war noch nicht vorbei. Nach einer Flanke von Kevin Auerdung schnürte Moritz nach nichtmal einer Viertelstunde den Doppelpack (11.). Was war hier denn los?!

Borghorst kontert die ganze Geschichte

"Da war einfach keiner auf dem Platz. Gut ist dann natürlich, dass wir dann noch vor der Pause zurückgekommen sind", so Jungfermann. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld traf Marvin Bingold zum Anschluss (28.). Auf einmal zeigten die Gäste eine ganz andere Energie und Körpersprache. "Die haben dann leider angefangen Fußball zu spielen und zu verteidigen", musste auch Rolwes anerkennen. Luca Jungfermann lief dann alleine aufs Kinderhauser Tor zu und brachte seine Mannschaft zurück in die Partie (40.). Kurze Zeit späte tunnelte Bingold Westfalias Keeper Tayyip Demir und stellte auf 3:3 (42.). Alles wieder offen!

"In der Pause wurde es trotzdem richtig laut wegen der ersten Minuten", verriet Jungfermann. Das fruchtete offenbar, denn seine Mannschaft stellte die Partie völlig auf den Kopf. Sein Sohn Luca traf zur 4:3-Führung (55.). Der BFC schaffte es in der Folge aber nicht, den Sack zu zumachen und ließ einiges an Chancen liegen. Dadurch hielten die Borghorster die Gastgeber weiter im Spiel und das rächte sich auch. Kurz vor Schluss traf Niels Lautenbach nach einer Ecke von Paul Klee zum Ausgleich. "Ja, 4:4. Ich weiß nicht, was man damit macht. Vor dem Spiel hätte ich das sofort unterschrieben, am Ende ist es irgendwie schwierig einzuordnen", sagte Rolwes nach dieser verrückten Partie.

Westfalia Kinderhaus - Borghorster FC 4:4 (3:3)
1:0 Moritz (6.), 2:0 Rensing (9.)
3:0 Moritz (11.), 3:1 Bingold (28.)
3:2 Jungfermann (40.), 3:3 Bingold (42.)
3:4 Jungfermann (55.), 4:4 Lautenbach (90.+2)