Gündogan tütet Kobbo-Sieg im Chaos-Kick ein 

Von Christian Lehmann

(03.03.24) Zehn Tore und sieben Punkte aus drei Spielen - der Trainerwechsel beim TuS Graf Kobbo Tecklenburg in der Winterpause hat schon jetzt für den gewünschten Effekt gesorgt. Allerdings verfiel Kobbo-Coach Vragel da Silva nach dem 4:3 (1:1)-Auswärtssieg seines Teams beim TuS Germania Horstmar nicht in Euphorie. Er hatte bei seiner neuen Truppe zu viel gesehen, was ihm missfiel.

"Die Ergebnisse passen, aber die Spielweise war ganz schlimm. Wir sind glücklich, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben. Normalerweise müssen wir das Spiel verlieren", sagte er nach dem Spiel. "Das war ein harter Kampf, so wie ich es erwartet hatte. Fußballerisch war es die bisher schlechteste Leistung, seitdem ich hier Trainer bin." Sein Gegenüber, Horstmars spielender Co-Trainer Marcel Exner, hatte derweil einen guten Auftritt von seiner Truppe gesehen, vermisste jedoch den erhofften Ertrag: "Das war ein unglücklicher Sonntag für uns. Wir haben uns richtig viel vorgenommen und ich hatte ein echt gutes Gefühl - aber irgendwie war der Fußballgott heute nicht auf unserer Seite. Wir haben gut gespielt, es aber nicht geschafft, die Konzentration über 90 Minuten hochzuhalten. Wenn Du drei Tore gegen Tecklenburg machst, darfst Du das Spiel zuhause nicht verlieren."

Die Horstmarer starteten besser ins Spiel und bespielten die Räume, die ihnen von ihrem Gegner gewährt wurden, immer wieder gut. Nabil El Haji nahm den hinterlaufenden Christopher Backhaus mit, dessen Hereingabe Kevin Behn zum 1:0 verwertete (19.). Marcel Exner hatte zwei weitere Horstmarer Treffer auf dem Fuß, auf der Gegenseite hatte der TuS aber auch Glück, dass Tugay Gündogan einen Foulelfmeter an den Pfosten schosss (22.) - TGK-Schnapper Jan Stegemann hatte zuvor Lucas Hottenträger im Luftduell abgeräumt. Wenig später traf dann Aytac Kara nach einem Diagonalball und Doppelpass mit Gündogan sehenswert zum 1:1-Ausgleich (38.).

Nach Wiederbeginn ging es ähnlich spektakulär und chaotisch weiter. Nach einem Eckball von Dennis Taskesen drückte Backhaus die Kugel am ersten Pfosten stehend ins eigene Tor (51.) - doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Erneut traf Behn für die Hausherren, diesmal mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Metern (2:2/54.). Nun ging es vor beiden Toren wild zur Sache: Marcel Exner scheiterte nach Zuspiel von Behn freistehend an TGK-Keeper Jonathan Schröer, der auch die nachfolgende Ecke meisterte und den Ball lang nach vorn feuerte. Berkant Samanci entwischte seinen Bewachern und hatte Glück, dass Ruben Kosakowski den Ball entscheidend abfälschte (2:3/64.). Erneut dauerte es anschließend nur wenige Sekunden, ehe die Kugel auf der Gegenseite im Netz lag - diesmal hatte Behn Marcel Exner bedient (3:3/66.). "Da bin ich ein bisschen durchgedreht. Es kann nicht sein, dass wir nach einem eigenen Tor so schnell wieder ein Gegentor kriegen", grantelte da Silva. Er durfte letztlich aber einen Sieg bejubeln, weil Gündogan nach Zuspiel von Taskesen Backhaus und Patrick Jung stehen ließ und eine Einzelaktion zum Siegtreffer abschloss (3:4/80.). Die letzten Minuten brachten die Gäste dann in Unterzahl über die Zeit - Balja hatte nach einem taktischen Foul die Ampelkarte gesehen (90.).

TuS Germania Horstmar - TGK Tecklenburg     3:4 (1:1)
Tore: 1:0 Behn (19.), 1:1 Kara (38.),
1:2 Backhaus (51./ET), 2:2 Behn (54.),
2:3 Samanci (64.), 3:3 M. Exner (66.),
3:4 Gündogan (80.)
Bes. Vork.: Tecklenburgs Gündogan schießt FE an den Pfosten (22.)
Gelb-Rote Karte: Tecklenburgs Balja (90./wiederholtes Foulspiel)