Bezirksliga 12
Teuto huldigt Artist Muthulingam
Von Christian Lehmann
(10.03.24) Julin Muthulingam hat in seinem Fußballerleben schon so einige Tore geschossen - es waren auch einige richtig sehenswerte dabei. An den Treffer zum 4:2 (1:0)-Endstand gegen den TuS Germania Horstmar wird sich Teuto Riesenbecks Stürmer aber wohl noch lange, lange zurückerinnern. Mit einem herrlichen Fallrückzieher machte Artist Muthulingam in der fünften Minute der Nachspielzeit den Sack zu für sein Team. Sein Trainer Niklas Plake kam anschließend ins Schwärmen.
"Das war einfach schulbuchmäßig. So ein Tor siehst Du nicht jede Woche - eine richtig, richtig geile Bude!", sagte der Teuto-Coach. Auch Horstmars spielender Co-Trainer Marcel Exner - ja, auch der weiß, wie man schöne Tore schießt - huldigte dem Matchwinner: "Darf man mal so machen - hätte aber nicht unbedingt gegen uns sein müssen..."
Abelmann trifft per Freistoß
Nicht nur das Ende, sondern auch die Anfangsphase der Partie hatte einen besonderen Teuto-Moment zu bieten: Schon nach drei Minuten zwirbelte Daniel Abelmann den Ball per direkt verwandeltem Freistoß zum 1:0 in die Torwartecke des Horstmarer Tores. "Wir waren von Beginn an sehr druckvoll, haben das aber nicht so lange aufrecht erhalten", meinte Plake. Nach etwa einer Viertelstunde stellten beide Teams ihre Offensivbemühungen scheinbar ein, außer ein wenig Geplänkel und vielen langen Bällen wurde den 100 Zuschauern in der Oase-Arena nicht allzu viel geboten.
Das änderte sich nach Wiederbeginn: Die Riesenbecker kamen wieder mit mehr Zunder aus der Kabine - und belohnten sich in der 54. Minute: Paul Winnemöller legte ab auf Jan Selchow, der die Kugel aus 22 Metern trocken und flach zum 2:0 in die Ecke laserte. Die Horstmarer schienen mausetot - waren sie aber nicht. "Wir haben eine geile Trotzreaktion gezeigt", lobte Exner, der in der Folge zweimal aussichtsreich an Teuto-Schnapper Lukas Wölte scheiterte und entscheidend am Anschlusstor beteiligt war: Seinen Schuss von halblinks parierte Riesenbecks Schlussmann abermals stark, den Rebound bekam jedoch erneut Exner, der die Kugel mit Schmackes vors Tor pfefferte - wo Alex Volmer abstaubte (2:1/61.).
Muthulingam lauert und trifft
Ein seltener Fauxpas von Horstmars Spielertrainer Niklas Melzer durchbrach dann die starke Phase der Gäste. Sein zu kurzer Rückpass brachte TGH-Keeper Jan Stegemann gegen den heranrauschenden Julin Muthulingam in Verlegenheit, der den Pressschlag gewann und zum 3:1 einschob (70.). Horstmar verkürzte nach einem Solo von Kevin Behn, der nach Doppelpass mit Volmer von rechts in die Box gezogen war (3:2/90.+4), doch der letzte Akt in diesem Drama gehörte Muthulingam. Stegemann bekam die Kugel nicht aus dem eigenen Strafraum, Muthulingam nahm das Spielgerät nach einer Kerze von Melzer mit der Brust an, stand in der Luft und traf traumhaft wie unhaltbar in den Winkel - 4:2 (90.+5).
"Unterm Strich war das sehr verdient", fasste Plake zusammen. "Wir hätten auch noch zwei, drei Tore mehr machen können. Horstmar war ein unangenehmer Gegner, aber wir haben den Kampf angenommen und waren fußballerisch die bessere Mannschaft."
Teuto Riesenbeck - TuS Germania Horstmar 4:2 (1:0)
Tore: 1:0 Abelmann (3.), 2:0 Selchow (54.),
2:1 Volmer (61.), 3:1 Muthulingam (70.),
3:2 Behn (90.+4), 4:2 Muthulingam (90.+5)