Freckenhorst mit mehr Gier und sattelfester Abwehr
Von Fabian Renger
(25.10.20) "Es ist keine Schande, in Freckenhorst zu verlieren." Ja, da hatte SG Telgtes Coach Frank Busch wohl recht. 1:3 (1:2) verlor seine Truppe beim TuS und kam laut Auskunft ihres Trainers nicht für einen Sieg in Frage. Die Unterschiede: Telgte leistete sich vor allem im Aufbau zu viele überflüssige Fehler und dann war ja noch diese Sache mit der Gier. "Der absolute Wille, das Spiel gewinnen zu wollen, geht uns gerade ab", führte Busch weiter aus. Auf Freckenhorster Seite überwog indes vor allem die Freude über einen wichtigen Aspekt.
"Wir haben defensiv verdammt gut gestanden", lobte TuS-Übungsleiter Christian Franz-Pohlmann. In der Vorwoche stand die Null, Telgte überwand Freckenhorst einzig nach einer verblüffenden Freistoß-Variante (dazu später mehr). Sonst stand die Heim-Elf hinten sattelfest. Eine wichtige Erkenntnis, gerade für den Chef am Rand.
Martin Röös vergibt - Wiggelinghoff trifft
Das Spiel begann derweil mit einem Weckruf der Gäste. Martin Röös ließ gleich in der zweiten Spielminute eine Monster-Möglichkeit liegen. Das hätte dem Treiben im Feidiek vielleicht eine gänzlich andere Note verliehen. Stattdessen gingen alsbald die Hausherren in Front. Einen Einwurf von Richard Beil verlängerte Pierre Jöcker per Kopf, am Ende schloss Luca Wiggelinghoff zum 1:0 ab (8.).
Drei Minuten später antwortete Telgte. Eben mit jener kuriosen Freistoß-Nummer. Die versammelte Fußball-Gesellschaft stand am TuS-16er in der Erwartung eines SGT-Freistoßes von der Mittellinie. Telgte überraschte und spielte den Ball nicht lang in die Box, sondern kurz aus. Martin Röös stand da, 30 Meter Torentfernung, und dachte sich: Komm', schieße ich doch einfach mal. Er schoss, der Versuch passte. 1:1! RUMMS!
Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit drehte Franz-Pohlmann schließlich am Taktik-Rädchen. Vom anfänglichen 5-3-2 switchte er um auf 4-2-3-1. Spätestens jetzt war der TuS Herr im eigenen Hause. Hinten bombensicher, nach vorne klappte es auch. Als die Telgter nach einem Eckstoß pennten, traf Stefan Kaldewey per Seitspannstoß zum 2:1-Halbzeitstand (39.). Bei den Telgtern gingen fix die Köpfe runter und sie hatten Glück, dass Freckenhorsts Marian Brügger erst in der Schlussphase das 3:1 beisteuerte (76.). Es hätte schon früher der Vorhang fallen können, doch Telgtes Schnapper Sebastian Mende hielt, was zu halten war.
TuS Freckenhorst - SG Telgte 3:1 (2:1)
1:0 Wiggelinghoff (8.), 1:1 M. Röös (11.)
2:1 Kaldewey (39.), 3:1 Brügger (76.)