Bezirksliga 7
Kieskempers 90-Meter-Sprint führt zum Auftaktsieg
Von Fabian Renger
(30.08.21) Manchmal muss es eben schnell gehen. Melvin Wulff, Schnapper des TuS Freckenhorst, parierte nach einem Eckstoß einen Kopfball von Wolbecks Jonathan Tegtmeier. Dann ging es ratzfatz. Noel Gryczka und Dominik Schöppner leiteten den Gegenstoß über die rechte Bahn ein. Bernd Kieskemper legte einen formidablen 90-Meter-Sprint über den gesamten Platz hin und eilte von der eigenen in die Wolbecker Box, er wurde bedient und langte zu. 1:0 für den TuS, 44. Spielminute. Es war ein Konter wie aus dem Lehrbuch. Es war das goldene Tor. Freckenhorst schlug den VfL nämlich in eben jener Höhe. Als wichtig und hart umkämpft bezeichnete TuS-Trainer Christian Franz-Pohlmann später die drei Zähler. Und wer wären wir, wenn wir ihm widersprechen würden...
Hart umkämpft war dieses Match nämlich tatsächlich. "Man ist hin und her gerissen, wenn man verliert", suchte VfL-Coach Kolja Zeugner im Anschluss nach der richtigen Einordnung seiner Gefühlswelt. Der VfL hatte den Hausherren das Leben unheimlich schwer gemacht, verteidigte bockstark - hätte aber auch selbst einnetzen können. Nach einer Hereingabe von Benedikt Sollik verpasste der emsige Niklas Mersmann beispielsweise den 1:0-Führungstreffer (24.).
"Lassen das Spiel zu lange offen"
Der TuS ging von Anfang an aufs 1:0, er machte allerdings viel zu wenig aus seinen Gelegenheiten. Mehrfach im Match trafen die Freckenhorster das Aluminium, mal das Lattenkreuz, mal den Pfosten. Mal vor, mal nach der Pause. Franz-Pohlmann legte den Finger in die Wunde: "Wir lassen das Spiel zu lange offen." Insbesondere nach der Pause versäumten es seine Männer, nachzulegen. Der auffällige Gryczka vollbrachte beispielsweise das Kunststück, die Kugel aus sechs Metern freistehend über das Gehäuse zu ballern (48.). Später scheiterte Nermin Bahonjic noch am Gäste-Keeper Marc Klein. Weitere TuS-Möglichkeiten hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Wolbeck wollte derweil insbesondere Standards in Tornähe provozieren, schaffte dies auch das ein ums andere Mal. Die beste Gelegenheit war indes Tilo Gadau vorbehalten, der aber in der letzten Sekunde irgendwie noch von einem Freckenhorster Verteidiger abgehalten wurde (68.).
Unrühmlich war indes das Ende. Yannek Lubitz foulte Marian Brügger beim Dribbling, das gab glatt Rot (90+2.). Brügger verletzte sich obendrein dabei. Wie schwer, war zunächst noch ungewiss.
Was nehmen wir also mit von diesem Spiel? "Wenn man das Spiel im Nachhinein Revue passieren lässt, wäre aus unserer Sicht mehr drin gewesen", hatte Zeugner unterm Strich gute Laune. Auswärts bei einem Favoriten auf den Titel so gut mitzuhalten und sich nur einmal überrumpeln zu lassen, damit lässt sich es gut leben. "Gewinnen zum Auftakt, das ist auch was Schönes", resümierte unterdessen Franz-Pohlmann. In seiner Premierensaison hatte der TuS den Auftakt 1:3 in den Sand gesetzt, im Vorjahr gab's ein 3:3 und jetzt drei Punkte. Ein gutes Omen? Wir werden sehen...
TuS Freckenhorst - VfL Wolbeck 1:0 (1:0)
1:0 Kieskemper (45.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Wolbecks Yannek Lubitz (Rüdes Foulspiel/90+2.)