Ein Start zum Augen reiben - ein Ende zum Haare raufen

Von Gerrit Gerwing

(12.04.15) Nach nur sieben Minuten führte der SSV Rhade beim FC/JS Hillerheide bereits mit 2:0. Ein Traumstart für die Elf von Trainer Christoph Burdenski, die am Ende jedoch das Spiel beim Liga-Dritten noch mit 2:4 (2:2) verloren geben mussten. 

"Vielleicht sind wir es einfach nicht gewohnt, so früh mit zwei Toren zu führen", sucht Burdenski nach einer Erklärung für das Einbrechen seiner Mannschaft nach dem mehr als guten Start, bei dem Julia Bolle keine drei Minuten brauchte, um die Gäste in Führung zu schießen. Jule Terstegen setzte sich auf links gut durch, spielte mit einem einfachen Doppelpass Luisa Strauch im Strafraum der Hausherren frei, die legte quer ab aus Bolle, die aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (3.). Vier Minuten später setzte Terstegen dann Strauch in Szene, die souverän auf 2:0 erhöhte (7.). "Da musste ich mir am Rand schon die Augen reiben", so Burdenski über den Start. 

Was des einen Freud ist, ist den anderen Leid. So sah Frank Spitzer, Trainer von HIllerheide, seine Elf im Tiefschlaf, aber "zum Glück hat sich die Mannschaft gefangen und noch in der ersten Hälfte aus dem Loch gezogen." Denn nach dem schnellen Doppelschlag nahm Hillerheide so ab 20 Minuten die Zweikämpfe an und konnte immer mehr Druck auf die Gäste aufbauen. Für den Anschluss benötige der Liga-Dritte jedoch zunächst eine Standardsituation: Miriam Kuhnke schlenzte einen Freistoß in Richtung des Rhader Tores und per Volleyabnahme traf Nina Bach zum 1:2 (21.). "Das Gegentor hat uns völlig aus dem Konzept gebracht, danach herrschte nur noch Unordnung auf dem Feld", so Burdenski, der sich noch vor dem Seitenwechsel den Ausgleich notieren musste. Sarah Hampelk setzte sich auf rechts durch und flankte in die Mitte zu Kuhnke, die in den Querpass nur noch ihren Fuß halten musste (31.). 

Nach dem Seitenwechsel dominierten dann die Gastgeber das Spiel, ohne jedoch wirklich guten Fußball zu zeigen. "Da hatten wir wohl ein optisches Übergewicht, Landesliga-Niveau war das aber nicht unbedingt", befand Spitzer später. Die 3:2-Führung erabeitete sich Hillerheide dann durch einen beherzten Einsatz von Fabienne Bürger, die aus kurzer Distanz Rhades Keeperin überwand (64.). "In der zweiten Halbzeit passte einfach nichts mehr", so Burdenski, der keine weitere Chance seiner Elf sah, gute fünf Minuten vor dem Abpfiff aber noch das 4:2 durch Sofie Stratman severiert bekam (84.). 

"Man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass über Ostern wohl zu viele Schokohasen gegessen wurden", fand Spitzer noch eine Erklärung für das leicht lethargische Spiel in der zweiten Hälfte. "Gut aber, dass die Mannschaft sich nach dem frühen Doppelschlag selber wieder wach gemacht hat." Auf der Gegenseite hofft Burdenski, dass man die tolle Anfangsphase im Spiel gegen Nottuln am kommenden Sonntag über 90 Minuten aufrecht halten kann. 

FC/JS Hillerheide - SSV Rhade       4:2 (2:2)
0:1 Bolle (3.), 0:2 Strauch (7.), 
1:2 Bach (20.), 2:2 Kuhnke (31.), 
3:2 Bürger (64.), 4:2 Stratmann (84.)