Landesliga 4
Der ganz normale Derby-Wahnsinn!
von Christian Lehmann
(13.11.16) Dieses Derby hat alles gehalten, was es im Vorfeld versprochen hatte! Borussia Emsdetten und Emsdetten 05 haben sich nach einem rassigen Spiel vor 1050 zum Großteil begeisterten, aber vor allem gut unterhaltenen Zuschauern mit 1:1 (1:0) getrennt. Moralischer Sieger sind aber die Gäste vom Wasserturm, die mit neun Mann kurz vor Schluss den Ausgleich erzielten.
Mit stolzgeschwellter Brust verließ Nullfünf-Coach Christian Bienemann nach 90 dramatischen Minuten das Feld. "Wer meint, dass diese Mannschaft tot ist, dem ist nicht zu helfen. Das war ein absolutes Lebenszeichen! Es war ein rassiges Spiel, sensationell für die Zuschauer. Die Jungs sind um ihr Leben gelaufen", sagte er.
Melzer lässt den Puls steigen
Um den ganz normalen Derby-Wahnsinn adäquat wiedergeben zu können, bietet sich der Ablauf in chronologischer Reihenfolge an: Die Gäste kamen gut ins Spiel, ohne jedoch vor dem Tor zwingend zu werden. Im Mittelfeld zeigten beide Seiten dann erstmal die Zähne. Ugur Birdir beispielsweise bügelte Kalle Hoffmann um und sah hierfür die Gelbe Karte (9.). Nach einer Borussen Ecke von David Ruwe schoss dann der Puls der Zuschauer erstmals in die Höhe: Devin Hoffmann legte am zweiten Pfosten stehend ab, Niklas Melzer drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (17.).
Nach einem Foulspiel von Nico Menebröker gegen Marco Pereira hatte nur zwei Minuten später David Ruwe vom Elfmeterpunkt die Chance, das Derbyfieber auf Nullfünf-Seite zu senken. Doch der Borussen-Regisseur rutschte auf dem tiefen Boden aus und jagte das Leder ins Emsdettener Venn (19.). Die Nullfünfer waren in dieser Phase doch ein wenig von der Rolle, die Unsicherheit war dem Tabellenletzten anzumerken.
Comeback in Unterzahl
Umso bemerkenswerter ihr Comeback im zweiten Durchgang. Und das in Unterzahl: Menebröker eilte aus seinem Kasten, foulte Ruwe, der sich in dieser Szene eine Außenbandverletzung zuzog und ausgewechselt werden musste. Der Platzverweis gegen Menebröker, der beim Elfmeter in der ersten Hälfte die Gelbe Karte gesehen hatte, war vertretbar (55.).
"Wir hatten das Heft auch zu zehnt komplett in der Hand, haben uns Chancen über Chancen erspielt", fand Bienemann. Doch sowohl Ugur Birdir als auch Robin Pieper und Juan Perez bekamen die Murmel nicht ins Tor. Noch schwieriger wurde es für die Bienemann-Elf, als Montasar Hammani nach einer Beleidigung gegen Borussias Schnapper Malte Möring Rot sah und auch noch vom Platz musste (77.). Trotzdem glichen die Gäste aus. Hendrik Ohne sprang der Ball in der Box an die Hand, Birdir traf vom Punkt (1:1/80.). Anschließend pfiff der gute Schiri Birdir nach Kopfball-Vorlage von Marcel Pielage wegen einer Abseitsstellung zurück (81.). Auch in der Schlussminute gab's noch einmal Zunder, als Melzer und Pascal Göcke im Strafraum zusammenrasselten. Statt des von den Borussen gewünschten Strafstoßes gab's eine blutige Nase für Melzer, der aus diesem heißen Derby wohl einen Nasenbeinbruch als Andenken mitnahm.
Borussia Emsdetten - Emsdetten 05 1:1 (1:0)
1:0 Melzer (17.), 1:1 Birdir (80./HE)
Gelb-Rote Karte: Nullfünfs Menebröker (56./wiederh. Foulspiel)
Rote Karte: Nullfünfs Hammani (77./Beleidigung)
Bes. Vork.: Borussias Ruwe schießt FE übers Tor (19.)
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