Herbern erst hui - dann pfui
Von Fabian Renger
(20.10.19) Wie sagt man so schön: Erst hui, dann pfui. Okay, besser ausgedrückt: Dann sehr, sehr pfui. Denn dem SV Herbern ging beim VfL Senden in der zweiten Halbzeit alles flöten, was zum guten Ton gehört. Oder um es mit den Worten des SVH-Torwarttrainers Martin Eickmeyer zu sagen:"So gut wie wir in der ersten Halbzeit waren, so schlecht waren wir in der zweiten." Letztendlich hieß es 1:3 (1:0) aus Sicht Herberns.
Wie konnte es bloß dazu kommen? Eine Erklärung hatte Eickmeyer auch nicht parat. Die Gäste hatten die Hosen nämlich eigentlich anfänglich sowas von an. Zunächst überstanden sie eine Dreifach-Gelegenheit durch Dennis Bäumer, danach war Herbern am Drücker. Der große Makel: Auf Joe Brelohs 1:0 (35.) folgte keine weitere Hütte. Das war ein großes Versäumnis - wahrscheinlich das entscheidende, das dem SVH schlussendlich zum Verhängnis wurde.
Verdiente Führung
Kurz zum Tor: Dominick Lünemann bereitete auf der rechten Seite vor, Breloh netzte aus 16 Metern ein. Gut gespielt. "Wir lagen verdient im Rückstand", hatte auch Sendens Übungsleiter André Bertelsbeck kein anderes Spiel gesehen. Herbern war schlicht und ergreifend besser. Doch Bertelsbeck hatte da so eine Idee.
Zur zweiten Hälfte wechselte er Tim Castelle und Hendrik Heubrock ein, Luca Veronelli und der etwas glücklos agierende Adrian Keßler wichen. Ein kluger Schachzug, der dem VfL mächtig Auftrieb gab. Herbern war kaum wieder zu erkennen, Senden allerdings ebenfalls nicht. Aus rund 22 Metern glich Hendrik Heubrock aus, der Ball schlug links unten ein (57.). Sechs Minuten drauf gelangte ein Ball durch die Hosenträger von Eric Sabe vor die Füße von Rabah Abed. Der ist vor dem Tor bekanntermaßen ein alter Hase - 2:1, Spiel gedreht.
Sendens wieder mit Top-Moral
"Das spricht für die Mannschaft", lobte Bertelsbeck den Einsatz und die Moral seiner Elf. Bereits in der Vorwoche drehte seine Truppe einen 0:1-Rückstand in ein 3:1, es war der dritte Sieg in Serie, zum dritten Mal obendrein drei Hütten. Alle Achtung! Und auch Glückwunsch, denn Coach Bertelsbeck hatte ein goldenes Händchen. Neben Heubrock nagelte in der Schlussminute auch Castelle die Kugel in die Maschen. Eldin Celebic hatte ihn wunderbar steil in die Spitze geschickt.
Wermutstropfen: Heubrock musste verletzungsbedingt nach 85 Minuten bereits wieder runter, seinen Knöchel hat's erwischt. Gute Genesung!
VfL Senden - SV Herbern 3:1 (0:1)
0:1 Breloh (35.), 1:1 Heubrock (57.)
2:1 Abed (63.), 3:1 Castelle (90.)