Landesliga 4
Stolz in Ahaus, Punkte in Roxel
Von Linus Peikenkamp
(06.09.20) An manchen Tagen will es einfach nicht klappen mit dem Toreschießen. So einen Tag erwischte Eintracht Ahaus am Sonntagnachmittag beim Landesliga-Auftakt gegen den BSV Roxel. Trotz unzähliger Torchancen der Eintracht gewannen die Kleeblätter mit 2:1 (1:0). Bei den Gästen ging deshalb dennoch nicht die Welt unter: "Ich glaube, dass wir auf die Leistung stolz sein können, auch wenn wir verloren haben. Ich finde, wir haben unverdient verloren", meinte Ahaus-Coach Frank Wegener, der sich, insbesondere in der zweiten Hälfte, eine Offensivschlacht seiner Mannschaft ansehen durfte - letztendlich aber mit nur einem Torerfolg.
Schon direkt zu Beginn übte Ahaus viel Druck auf die Roxeler aus und verpasste nur knapp dem ersten Treffer, als Jonas Goßling für den BSV auf der Linie klären musste (9.). Richtig gefährlich für die Eintracht wurde es erst in der 20. Minute. Plötzlich stand BSV-Stürmer Adenis Krasniqi völlig blank vor Jonas Averesch im Kasten der Ahauser, doch der Schlussmann behielt die Nerven und parierte stark.
Roxel malocht sich ins Spiel
Von nun an merkte man förmlich, dass der Druck jetzt von beiden Seiten kam. Die Partie wurde bissiger, es kam zu einigen Fouls, teilweise gefolgt von Gelben Karten und mehreren Dialogen zwischen dem Schiedsrichterassistenten und BSV-Trainer Tobias Tumbrink. Dieser sah jedoch, wie sich die Dreierkette in seiner Abwehr zunehmend stabilisierte und das Aufbauspiel über BSV-Führungsspieler Aljoscha Kottenstede deutlich mehr Druck erzeugte. Schließlich war es ein Eckball, getreten von Steffen Hunnewinkel, der von Endrit Sojeva zum 1:0-Führungstreffer eingenetzt wurde (35.). "Wir haben mehr und mehr ins Spiel gefunden und sind auch verdient in Führung gegangen", analysierte Tumbrink.
Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb den Kleeblättern jedoch kurz der Atem weg. Verteidiger Thorben Schäfer entging nur knapp dem Eigentor (46.). Glück für die Roxeler, die kurz darauf zum nächsten Torerfolg kamen. Wieder war es ein Standard, wieder getreten von Steffen Hunnewinkel, allerdings in Form eines direkten Freistoßes in einer interessant ausgeführten Variante. Nachdem sich die komplette Hintermannschaft der Eintracht bereits auf den Pass in den Strafraum eingestellt hatte, entschloss sich Hunnewinkel kurzerhand, den Ball flach und an der Mauer vorbei in das kurze Eck zu befördern - mit Erfolg (55.). Eine "kalte Dusche", wie Ahaus-Coach Wegener den Gegentreffer beschrieb.
Es hapert im Torabschluss
Von nun an übernahm Ahaus die Spielkontrolle, kamen unter anderem durch Angreifer Jan Kröger zu mehreren hochkarätigen Chancen, bei denen sich BSV-Keeper Christoph Hunnewinkel immer wieder in Szene setzen musste. Der 1:2-Anschlusstreffer in der 79. Minute durch Cihan Bolat war somit abzusehen. Die äußerst druckreiche Schlussphase der Eintracht war jedoch nicht mehr von Erfolg gekrönt.
"Wenn man so viele Chancen liegen lässt dann ist das ärgerlich. Dann verliert man so ein Spiel", zeigte sich Wegener enttäuscht. Dennoch könne man mit der Leistung arbeiten, müsse den Trainingsschwerpunkt in den kommenden Tagen allerdings ganz klar auf die Chancenverwertung setzen. Roxel hingegen dürfte mit dem Endergebnis mehr als zufrieden sein. "Wir sind glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben", meint der erleichterte Tumbrink. Jetzt müsse aber vor allem an der Konsequenz in Umschaltmomenten gearbeitet werden, so der BSV-Coach.
BSV Roxel - SV Eintracht Ahaus 2:1 (1:0)
1:0 Sojeva (35.), 2:0 Hunnewinkel (55.),
2:1 Bolat (79.)