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Nach einer holprigen Saisonphase läuft es wieder für Mario Brinkmann (l.) und den SC Altenrheine. Foto: Lehmann

Der Kopf spielt mit


Von Malte Greshake

(09.12.22) Auf den Tag genau zwei Monate ist es her, dass Marc Wiethölter, Trainer des SC Altenrheine, den Abstiegskampf ausrief. Der SCA hatte gerade mit 2:3 beim SV Herbern verloren und stand nach neun Spieltagen mit zehn Zählern auf Rang 14. Es mag vermessen erscheinen, so früh in der Saison auf derartige Parolen zurückzugreifen, doch die Message kam bei der Mannschaft offensichtlich an. Von den folgenden neun Pflichtspielen hat Altenrheine kein einziges verloren. Der verbale Arschtritt hat wohl noch immer Konjunktur. 

„Nach dem Herbern-Spiel haben wir als Mannschaft lange zusammengesessen. Wir haben über einfachste Dinge gesprochen. Uns klar gemacht, was wir für eine gute Truppe sind. Dass wir mehr können und dass da auch mehr kommen muss,“ erzählt Abwehrmann Mario Brinkmann, der mit seinen 32 Lenzen im Fußball vielleicht noch nicht alles, aber zumindest schon ziemlich viel gesehen hat. Also ist der maue Saisonstart und der folgende Aufschwung tatsächlich bloß mit dem Kopf zu begründen? „Wir haben auch zu Beginn der Saison nicht unbedingt schlecht gespielt, uns aber auf unterschiedliche Weise immer wieder selbst um den Erfolg gebracht.“      

Brinkmann gibt ein Beispiel. „Man schaue sich Arne Ueffing an. Er hat zu Saisonbeginn nicht getroffen, jetzt in fünf Spielen in Folge. Manchmal sind es dann die Kleinigkeiten, auf die alles aufbaut. Und irgendwann spielst du dich in einen Rausch. Dann funktionieren die Dinge plötzlich von allein.“ Wer hätte das gedacht: Fußball ist ein echter Denksport. 

Körper kann wieder

Brinkmann selbst hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, dachte aktiv ans Laufbahnende. „Mittlerweile bin ich aber wieder ganz gut in Schuss. Ich fühle mich wie vor vier, fünf Jahren. Man muss mehr tun, um den Körper in Form zu halten, aber das ist schon okay.“ Das Angebot von Germania Hauenhorst im vergangenen Sommer hat er trotz vorheriger Zusage nach dem Bezirksliga-Abstieg der Hauenhorster ausgeschlagen. Die Lust nach Landesliga-Fußball war einfach zu groß. „Und weil ich weiß, was wir für eine talentierte Truppe sind. Wir haben das Potenzial höher zu spielen. Aber wir haben eben auch viele junge Spieler, da gehören Leistungsschwankungen auch mit dazu. Es macht einfach Bock!“

Dass die Liga sowas von ausgeglichen ist, wie es von allen Seiten heißt, unterstreicht auch Brinkmann. Platz vier bis sieben riefen sei beim SCA vor der Saison als Ziel aus. Auf Rang sechs sind sie derzeit auf Kurs. Geht noch mehr? Theoretisch immer, und praktisch? „Da sind wir wieder bei den Kleinigkeiten. Da müssen viele Dinge zusammenkommen. Ich denke, mit unser aktuellen Zielsetzung fahren wir ganz gut. Alles darüber ist dann Bonus.“  

Anschwitzen, der 17. Spieltag

SpVg Beckum – Eintracht Ahaus (So., 14 Uhr)
Die Eintracht aus Ahaus hat einen goldenen November hinter sich. Vier Ligasiege in Serie holte die Mannschaft von Trainer Frank Wegener. Dazu löste man das Ticket für das Kreispokal-Halbfinale. Der Lohn: Die Wegener-Boys grüßen von Platz zwei. Rückstand auf die Spitze? Läppische drei Punkte. Man wird ja wohl noch träumen dürfen. Das letzte Auswärtsspiel des Jahres führt die Eintracht zu einem kleinen Rätsel. Denn auch nach 16 Spieltagen ist Westfalenliga-Absteiger Beckum kaum einzuschätzen. Siege und Niederlagen wechseln sich ab. Angesichts von nur drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge kann aber auch die SpVg die Punkte ganz gut gebrauchen.
Brinkmann: 0:3
Heimspiel-Tipp: 1:3. Wegener tanzt zu Wham!

FC Epe – Concordia Albachten (So., 14 Uhr)
Dass die Concordia die Rückrunde auf einem Abstiegsplatz in Angriff nehmen wird müssen, steht bereits fest. Offen ist nur, ob die Mannschaft von Coach Sebastian Hänsel dies auch als Tabellenletzter tun wird. Zuletzt ging das immens wichtige Heimspiel gegen Viktoria Heiden (0:2) verloren. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nunmehr sieben Punkte. Mitaufsteiger Epe ist dagegen in Topform. Sieben Punkte sprangen aus den vergangenen drei Partien heraus. Ein neues Trainerteam für die kommende Saison stellte man unter der Woche ebenso vor. Der Trend spricht für die Hausherren. Aber was heißt das schon?  
Brinkmann: 2:1
Heimspiel-Tipp: 0:2

Vorwärts Wettringen – Werner SC (So., 14:30 Uhr)
22 Punkte, Rang neun. Ist man so ein Laie, wie ich, dann würde man behaupten, dass Wettringen mal wieder eine solide Runde spielt. Zufrieden dürfen sie sein. Doch Wettringens Trainer Patrick Wensing, der übrigens kürzlich seinen Vertrag verlängerte, ist eben kein Laie. Und er sagt: „Ich hätte gerne noch mehr Punkte gesehen.“ Denn nach seiner Rechnung wird das diese Saison so richtig knifflig im Keller. Deshalb wollen sie am Sonntag mit aller Macht gegen Werne gewinnen. „Dann wären wir gut dabei.“ Aber nur dann.
Brinkmann: 2:2
Heimspiel-Tipp: 3:2

SV Dorsten-Hardt – Westfalia Gemen (So., 14:30 Uhr)
Ein Grad Außentemperatur prognostiziert die Wettervorhersage für Sonntag. Wer sich nochmal selbst spüren will, stellt sich also in Dorsten an den Spielfeldrand und spekuliert auf einen Gesichtstreffer. So ein gefrorenes Leder lockert selbst das stabilste Nasenbein.   
Brinkmann: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

BSV Roxel – TSG Dülmen (So., 14:30 Uhr)
Quo vadis, BSV Roxel? Vor dem letzten Spieltag rangieren die Kleeblätter auf Abstiegsplatz 14. Nun hat das Trainerteam um Oliver Logermann seinen Rücktritt zur Winterpause erklärt. Rumms! Verwundert reibt man sich die Augen, schließlich hatte Roxel vor der Saison noch angekündigt, auf Tuchfühlung mit der Spitzengruppe gehen zu wollen. Nix da! 19 Punkte aus 16 Partien sind zwar keine Horrorbilanz, aber diese Liga ist eben noch enger als die Skinny Jeans der 2010er-Jahre. Mit anderen Worten: Geht der Jahresabschluss gegen die TSG aus Dülmen verloren, macht sich ausgerechnet kurz vor dem Weihnachtsfest ein leichter Bezirksliga-Muff an der Tilbecker Straße breit.   
Brinkmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:0 

Viktoria Heiden – FC Nordkirchen (So., 14:30 Uhr)
Nordkirchen ist in herausragender Verfassung, gewann vier seiner vergangenen fünf Partien, darunter zuletzt der Heimsieg gegen Tabellenführer Bockum-Hövel (3:2). Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze bereits. Beim FCN läuft alles auf einen überschwänglichen Jahreswechsel hinaus. Aber Vorsicht: Auch die Heidener Brust ist nicht die eines Hühnchens. Zehn Zähler sammelte die Viktoria in den vergangenen fünf Spielen. Einer mehr als in den elf Partien zuvor. Vorzeichen also, die Bock machen.   
Brinkmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:1

SG Bockum-Hövel – SuS Neuenkirchen (So., 14:30 Uhr)
Schiedsrichter ist Tobias Patzer. 
Brinkmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 4:1

VfL Senden – SC Altenrheine (So., 15 Uhr)
„Ich rechne mit einem ganz schweren Spiel. Senden ist eine spielerisch gute Mannschaft, die letzte Saison einen guten Ball gespielt hat. Es wundert mich sehr, dass sie da unten stehen,“ sagt Brinkmann. „Sie haben einen guten Trainer, eine gute Truppe und haben letzte Woche gewonnen. Das könnte ihnen für Sonntag nochmal Schwung geben. Aber wir haben acht Spiele nicht gewonnen, wir haben Selbstvertrauen, wir wollen gewinnen.“ Da schmecke das Bier hinterher umso besser.  
Brinkmann: 0:2. Erste Bude Arne Ueffing, zweite Hütte Thorben Kortenhorn.  
Heimspiel-Tipp: 3:3 

SV Herbern – SG Borken (So., 15:15 Uhr)
In Borken hat sich unter der Woche etwas an der Personalfront getan. Nachdem Sven Elsbeck vorige Woche gefeuert wurde, nimmt aber der kommenden Saison Christian Erwig auf der Borkener Bank Platz. Interimsmäßig führen Pascal herzog und Jannik Bone die Truppe aktuell. Die SG wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg. Einen solchen tütete Herbern vergangene Woche mit einem 3:2 in Neuenkirchen ein. Ein Sieg des Willens war das. Ich will jetzt auch was, uns zwar ab aufs Sofa. 
Brinkmann: 1:3
Heimspiel-Tipp: 3:1



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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