Herbern verspielt's in Hälfte eins

Von Malte Greshake

(12.03.23) Viermal in Folge hatte der SV Herbern zuletzt Unentschieden gespielt. Und in ebenjenen Spielen war die Mannschaft von Julian Wiedenhöft zumindest in der ersten Halbzeit hellwach gewesen. Nur gegen den SV Dorsten-Hardt klappte das an diesem Sonntag nicht. Und vor allem deswegen ging das Spiel am Ende für die Herberner mit 1:3 (0:2) in die Hose.

"Die Niederlage kam vor allem durch eine sehr schlechte erste Halbzeit zustande", meinte nämlich Wiedenhöft hinterher bei seiner Analyse. "Da haben wir uns einfach den Schneid abkaufen lassen." Soll heißen: Seine Mannschaft kam nicht in die Zweikämpfe, ließ die Laufbereitschaft vermissen - und kassierte so schnell den ersten Gegentreffer: Bei einem Dorstener Angriff waren die Gäste viel zu passiv und Nico Genieser traf zum 1:0 (14.).

Sinnbildlich für die Herberner Passivität war dann auch der zweite Treffer der Hausherren kurz vor der Pause: Dorsten führte einen Freistoß schnell aus, die Herberner Hintermannschaft war gar nicht auf der Höhe und Alexander Bretfort bedankte sich (40.). Und dazu muss auch noch gesagt werden, dass die Gäste überhaupt froh sein durften, dass sie nur mit 0:2 zurücklagen. Die Dorstener hatten nämlich durchaus noch weiterer Hochkaräter liegen gelassen.

Für mehr reichte es nicht

Anders sah dann aber der zweite Durchgang aus. Wiedenhöfts Truppe warf noch einmal alles rein und drängte auf den Anschlusstreffer. Als Maurice Modrzik schließlich alleine auf den gegnerischen Kasten zu marschierte, wurde er von Dorstens Keeper Kevin van Holt von den Beinen geholt. Der Schnapper sah wegen einer Notbremse die Rote Karte. "Eine ziemlich harte Entscheidung", kommentierte Wiedenhöft später.

Jedenfalls. In Überzahl kamen die Gäste doch noch einmal heran: Nach einer Ablage von Marcus Fischer hielt Modrzik zum 1:2 den Fuß hin (77.). Doch dabei sollte es bleiben. In der Nachspielzeit traf Baris Köktürk nach einem Gegenstoß zum 3:1-Endstand (90.+2). "Immerhin haben wir uns wieder nicht aufgegeben", war Wiedenhöft mit der Moral seiner Jungs zufrieden. Nur für mehr reichte es eben nicht. Und damit war laut Wiedenhöft auch alles gesagt.

SV Dorsten-Hardt - SV Herbern     3:1 (2:0)
1:0 Genieser (14.), 2:0 Brefort (40.),
2:1 Modrzik (77.), 3:1 Köktürk (90.+2)
Rote Karte: Für Dorstens Kevin van Holt (70./Notbremse)