Ahaus trotz der Trikotpanne
Von Malte Greshake
(10.04.23) Das ist wohl der absolute Albtraum für jeden, der an einem Spieltag fürs Material seiner Mannschaft zuständig ist. Der Jungs von Eintracht Ahaus waren an diesem Sonntag versehentlich ohne Trikotsatz nach Herbern gereicht. Und bemerkten das eben erst kurz vor der Mannschaftsbesprechung. Das Problem: Zwischen Ahaus und Herbern liegt eine rund einstündige Autofahrt. Weil Schiedsrichter Jan Maßmann die Partie allerdings pünktlich anpfeifen wollte, liefen die Ahauser kurzerhand in den Trikots der Herberner Altherren auf. Was die Mannschaft von Frank Wegener dann gar nicht störte. Die Eintracht siegte mit 4:1 (3:0).
"Das war schon eine ziemlich konfuse Situation", schmunzelte Wegener später. Seine Mannschaft ließ sich aber eben nicht vom "Trikot-Gate" aus der Ruhe bringen und legte in der Anfangsphase los wie die Feuerwehr. Eine Kombination über Jannes Brüning und Till Dresemann landete bei Lennart Varwick, der das 1:0 besorgte (9.). Nur kurz darauf feuerte Dresemann den Herbernern die Murmel aus rund 18 Metern in den Knick (14.). Bevor dann Christopher Behrend ebenfalls mit einem Schuss aus der zweiten Reihe sogar auf 3:0 erhöhte (21.).
Die in schwarten auflaufenden Ahauser hatten die Hausherren somit kalt erwischt. Und vor der Halbzeit hätte Varwick es beinahe noch höher gestaltet: Sein Schuss landete aber nur am Pfosten (38.). Erst nach der Pause leisteten die Herberner dann richtig Widerstand. Zunächst kratzte Brüning, der sowieso ein richtig starkes Spiel machte, den Ball bei einer Herberner Chance so gerade noch so von der eigenen Torlinie (48.). Wenig später war allerdings auch Brüning machtlos. Timo Brillert und David Farwick packten im eigenen Sechzehner die Sense aus und brachten einen Herberner zusammen zu Fall. Patrik Sobbe verkürzte aus elf Metern zum 1:3 (51.).
Im Anschluss versuchten die Herberner noch einmal alles. Als die Hausherren Bolat schließlich in der eigenen Box nur per Foul stoppen konnten und Behrendt den Strafstoß zum 4:1 nutzte (73.), war das die Entscheidung. "Trotz der Trikot-Panne war es am Ende auch ein hochverdienter Sieg", lautete Wegeners Fazit.
Wer war denn nun für die Trikot-Panne verantwortlich?
Nun stellt sich zum Schluss natürlich nur noch die Frage, welche Ahauser Spieler für das Trikot-Gate verantwortlich waren. Normalerweise nimmt für Journalisten der Täterschutz eine große Rolle ein, um die Identität ebenjener Personen zu schützen. Laut Wegener dürfen an dieser Stelle aber durchaus Namen genannt werden. Lennart Varwick, David Farwick, Cihan Bolat und Jonas Averesch waren als Materialdienst anscheinend für das Missgeschick verantwortlich. "Und das wird teuer", versprach Wegener. Auch wenn die vier Ganoven das nach diesem Auswärtssieg und sogar viertem Dreier in Folge sicher verschmerzen können.
SV Herbern - Eintracht Ahaus 1:4 (0:3)
0:1 Varwick (9.), 0:2 Dresemann (14.),
0:3 Behrendt (21.), 1:3 Sobbe (51./FE),