Ahaus ist gieriger als der SCA
von Fabian Renger und Malte Greshake
(31.03.24) Marc Wiethölter war etwas verstört. Der Trainer des SC Altenrheine sah eine 1:4 (0:1)-Heimpleite seines Teams gegen Eintracht Ahaus. "Das war deutlich zu wenig. Irgendwie fehlte mir heute die letzte Gier und Galligkeit in den Zweikämpfen", berichtete Wiethölter nachher. "Ahaus war engagierter und leidenschaftlicher." Und das ist nie eine gute Erkenntnis, wenn der Gegner sich mehr reinknallt.
Insbesondere in der ersten Halbzeit war es ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. "Mit dem 0:1 zur Halbzeit waren wir gut bedient", räumte Wiethölter ein. Das stimmt in der Tat. Lennart Varwick scheiterte nach einem Steilpass an SCA-Schnapper André Wiesch, David Farwick wurde im letzten Augenblick noch geklärt. Varwick hatte zwei weitere brandgefährliche Köpfbälle parat. "Gute bis sehr gute Chancen", meinte Ahaus-Coach Frank Wegener. Die Führung fiel schließlich erst unmittelbar vor der Pause.
1:0-Führung war überfällig
Altenrheine bekam eine Ecke zugesprochen, Joel Flasse zog ab, der Ball wurde von Lennart Varwick geblockt. Die Eintracht konterte, Altenrheine war in der Konterabsicherung hinten zur Mann-gegen-Mann-Verteidigung gezwungen.Der Abpraller landete bei Jonathan Noack, der zu Christopher Behrendt durchsteckte. Leichtes Spiel für ihn, der Wiesch schlussendlich umkurvte und einnetzte (43.). "Völlig verdient", befand Wegener. Da gab es keine zwei Meinungen.
In der zweiten Halbzeit stand Atenrheine dann auch mal seinen Mann. Mehr Zweikämpfe wurde gewonnen, mehr zweite Bälle erobert. Die Steigerung gefiel Wiethölter. Dennoch fing sich seine Elf die zweite Kirsche. In der Entstehung des 2:0 rutschte ein Altenrheiner weg. Die Seite wurde asap fein verlagert, Noack flankte, Varwick köpfte (53.). Alles tutti?
Ahaus verteidigt den Vorsprung stark
Naja, es war kurzzeitig wieder spannend. Fabian Kray verkürzte auf 1:2, es lag aber im Vorfeld ein wohl klares Foul an Eintrachts Cihan Bolat vor, das Tor hätte nicht zählen dürfen (66.). Der SCA rannte nun an, Ahaus verkroch sich etwas nach hinten. Wiethölter trauerte etwa der Möglichkeit von Kray nach, der am blockenden Brillert scheiterte. "Die haben sich in alles geschmissen, alle Bälle weggehauen", spürte Altenrheines Trainer, wie schwer es gegen diesen Gegner war. "Wir hatten eine gute Restverteidigung und immer wieder supergeile Konter gesetzt", freute sich Wegener.
Die Tore drei und vier folgten. Justus Schücker bediente Behrendt per Querpass - 1:3 (76.). Bolat schickte Pascal Krieger, wieder ein Querpass, diesmal sogar ein recht uneigennütziger, wieder eine Bude, diesmal traf Varwick (88.). Ahaus hat damit auch das siebte Pflichtspiel in 2024 für sich entschieden. "Wir sind natürlich megahappy. Unsere Brust wird dadurch natürlich noch ein bisschen breiter", dürfte Wegener schöne Ostertage verbracht haben.
SC Altenrheine - Eintracht Ahaus 1:4 (0:1)
0:1 Behrendt (43.), 0:2 Varwick (53.)
1:2 Kray (66.), 1:3 Behrendt (76.)
1:4 Varwick (88.)