Fünf fatale Minuten

von Julian Schimmöller

(10.12.18) Eine Halbzeit lang sah es so aus, als könnte Borussia Emsdetten den SC Wiedenbrück im Heimspiel mächtig ärgern, am Ende musste man sich dem Aufstiegsaspiranten dann doch recht deutlich mit 1:4 (1:0) beugen. Nachdem Emsdetten das Spiel im ersten Durchgang ausgeglichen gestalten konnte, nutzte Wiedenbrück in Halbzeit zwei eine kurze Schwächephase der Hausherren eiskalt aus.

Es waren zehn Minuten im zweiten Durchgang gespielt, als Wiedenbrücks Kapitän und Torjäger Andre Warkentin einen Freistoß aus rund 20 Metern direkt verwandelte und zum Ausgleich traf (55.). Borussias Keeper, der zuvor einen Warkentin-Abschluss noch an den Pfosten gelenkt und einen Gegentreffer verhindert hatte, machte dabei nicht die beste Figur. Wiedenbrück war nun voll im Spiel und legte rasant nach: Nach einer Ecke kam Justus Wiegard frei zum Kopfball und traf zum 2:1, das Ganze nicht einmal 60 Sekunden nach dem Ausgleich (56.). Als eine Flanke von Till Lütke-Stratkötter anschließend im Emsdettener Torwinkel herunterfiel, war Wiedenbrück endgültig auf der Siegerstraße (60.).

Augenhöhe und Alu-Pech

Kurz vor Schluss machte Lucas Klantzos nach einem Konter mit dem 4:1 dann noch den Deckel auf die Partie (90.) und sorgte dafür, dass die Angelegenheit auf dem Papier klarer aussah, als sie es auf dem Platz über weite Strecken war. Im ersten Durchgang kämpften beide Teams mit dem tiefen Platz, ohne dass sich einer der Kontrahenten entscheidende Vorteile hätte erspielen können.

Nachdem es auf beiden Seiten Alu-Pech gab, gelang Emsdetten der erste Treffer der Partie: Nach schöner Kombination über Vincent Schulte und Kai Deradjat kam Erion Bilali zum Abschluss und brachte die Hausherren in Führung (27.). Es sollte der einzige Treffer des ersten Durchgangs bleiben, obwohl auch Wiedenbrück immer wieder gefährlich wurde. „Die Führung zur Halbzeit war sicher etwas glücklich“, gestand Emsdettens Coach Reinhard Kloppenborg. Umso ärgerlicher, dass seine Jungs diese gute Ausgangssituation dann binnen kürzester Zeit verspielten.

Emsdetten bleibt durch die Niederlage im Tabellenkeller stecken und hat am kommenden Sonntag ein richtungsweisendes Spiel: In Oerlinghausen wartet ein Tabellennachbar, den die Borussia mit einem Sieg überholen könnte. „Wir wollen unbedingt vor Weihnachten da unten raus und deshalb auf jeden Fall gewinnen“, gibt Kloppenborg die Marschroute vor.

SV Borussia Emsdetten – SC Wiedenbrück 1:4 (1:0)
1:0 Bilali (27.), 1:1 Warkentin (55.)
1:2 Wiegard (56.), 1:3 Lütke-Stratkötter (60.)
1:4 Klantzos (90.)